Ehrenamtliche LaienrichterSuche nach Schöffen läuft in Sachsen-Anhalt gut an
Sachsen-Anhalt sucht 2.500 neue Schöffinnen und Schöffen. Aktuell läuft die Suche nach neuen Laienrichtern gut an. In Halle und Magdeburg sind schon ausreichend Bewerbungen als Hauptschöffen eingetroffen. An manchen Stellen gibt es allerdings nach wie vor Bedarf.
- Aktuell sucht das Land Sachsen-Anhalt 2.500 Menschen, die ein Ehrenamt als Schöffen ausüben wollen.
- Die Schöffinnen und Schöffen treffen als Laienrichter juristische Entscheidungen.
- Die meisten Kommunen sind bisher zufrieden mit der Bewerberzahl, an manchen Stellen gibt es allerdings noch Bedarf.
Die Suche nach Hunderten neuen Schöffinnen und Schöffen läuft in Sachsen-Anhalt gut an. Das teilten mehrere Landkreise und Kommunen der Deutschen Presse-Agentur mit. "Nach Verlängerung der ersten Bewerbungsfrist läuft es sehr gut. Zuletzt ist eine größere Menge an Bewerbungen eingegangen", schrieb eine Sprecherin der Stadt Magdeburg. Mindestens 320 Vorschläge für Schöffen müssten aus Magdeburg gemacht werden, aktuell seien bereits über 420 Bewerbungen eingegangen.
Nicht nur ausgebildete, hauptamtliche Richter entscheiden in Deutschland über Recht und Unrecht. Gemeinsam und gleichberechtigt mit ihnen sind auch ehrenamtliche Laienrichter, sogenannte Schöffen, im Einsatz. Für die kommende fünfjährige Amtsperiode sucht Sachsen-Anhalt rund 2.500 Menschen, die sich ehrenamtlich als Schöffen beteiligen wollen.
Unter den zu besetzenden Stellen gibt es Positionen als Hauptschöffen, Ersatzschöffen, Jugendschöffen und Jugendersatzschöffen. Die genaue Verteilung wird allerdings erst im Herbst feststehen. Aktuell werden die Vorschlagslisten für die Schöffenwahl aufgestellt. Danach, zwischen Mitte September und Ende Oktober 2023, wählen die entsprechenden Ausschüsse bei den Amtsgerichten des Landes die neuen Schöffen. Für die zu Ende gehende Amtsperiode 2019 bis 2023 waren insgesamt 1.341 Hauptschöffen, 684 Ersatzschöffen und 551 Jugendersatzschöffen gewählt worden.
In den meisten Landkreisen genug Bewerbungen
Die Stadt Halle hat aktuell sogar mehr Bewerbungen zu vermelden als in der vergangenen Amtsperiode, obwohl die Bewerbungsfrist erst Ende April endet. Aktuell sind laut einem Sprecher 334 Bewerbungen eingegangen. Das sind ausreichend viele, denn Halle muss mindestens 333 Bürgerinnen und Bürger als Schöffen vorschlagen. Bei den Jugendschöffen fehlen allerdings noch einige Personen: 120 Menschen haben sich hier beworben, Halle muss aber 83 männliche und 83 weibliche junge Menschen als Schöffen und Schöffinnen vorschlagen.
Auch die Städte Wernigerode, der Saalekreis und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld geben an, zufrieden mit der Zahl der eingegangenen Bewerbungen zu sein. Im Harz laufe die Suche nach Jugendschöffen "bis jetzt sehr gut, zumindest was die Frauenquote betrifft". Trotz weitestgehend positiver Rückmeldungen gebe es in manchen Bereichen noch Bedarf, hieß es aus vielen Landkreisen und Kommunen.
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MDR (Alisa Sonntag), dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 01. April 2023 | 07:45 Uhr