Pläne gegen StundenausfallStreit um Bildungspaket: Sachsens Kultusminister Clemens lenkt ein
An Sachsens Schulen sollen künftig weniger Stunden ausfallen und Lehrer möglichst viel Unterricht geben. Der Kultusminister hat dafür 21 Punkte vorgeschlagen. Viele der Vrohaben schlugen hohe Wellen: nicht nur bei Lehrern, Eltern und Verbänden, sondern auch im Sächsischen Landtag.
Bisher sind es vor allem Lehrerverbände, Gewerkschaften und direkt betroffene Lehrkräfte gewesen, die einige Vorschläge des sächsischen Kultusministeriums abgelehnt und Widerstand angekündigt haben. Am Donnerstag wurde auch im Sächsischen Landtag Kritik laut. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Altersermäßigung und Anrechnungsstunden für Lehrerinnen und Lehrer.
Deutliche Worte von Grünen, AfD, Linker und SPD
"Unterrichtsausfall muss man mit den Lehrern mindern, nicht gegen sie", sagte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Christin Melcher. Die AfD-Politikerin Romy Penz forderte zum Umsteuern auf. "Sonst verlässt noch mehr Personal das Schiff." Die Linke sprach von Belastungen für ältere Lehrer. Gerald Eisenblätter von der SPD kritisierte den Alleingang von Kultusminister Clemens (CDU). Man dürfe nichts überstürzen und müsse gemeinsam über das Maßnahmepaket reden.
Clemens offen für Gespräche
Im Anschluss an die aktuelle Debatte lenkte Kultusminister Conrad Clemens ein. "Ich bin gesprächsbereit und gerade auch bei dem Thema Altersermäßigung werden wir noch mal mit allen Vertreterinnen und Vertretern sprechen, ob wir nicht hier einen anderen Kompromiss finden," sagte der CDU-Politiker.
Zugleich verteidigte Clemens sein Maßnahmenpaket. Man wolle zwar die Altersermäßigung verschieben, aber niemandem etwas wegnehmen. Das solle anreize Schaffen, länger mehr zu arbeiten. Aktuell gingen 92 Prozent der Lehrer vorzeitig in den Ruhestand.
GEW will Taten sehen
Die Gewerkschaft GEW begrüßte die Gepsärchsbereitschaft. "Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen. Neben der Rücknahme der Verschlechterung bei den Altersermäßigungen erwarten wir auch deutliche Schritte bei den Fachberatern. Unklar ist zudem, wer künftig Lehrkräfte in der Ausbildung unterstützen soll, wenn die Lehrbeauftragten kaum noch Zeit für sie haben", sagte der GEW-Vorsitzende Burkhard Naumann.
Er forderte auch den Sächsischen Landtag dazu auf, "dringend umzusteuern", damit Schulen am Schuljahresende nicht ohne Schulassistenz dastünden, weil befristete Verträge enden und nicht finanziert würden.
MDR (jaku)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Radioreport | 27. März 2025 | 18:00 Uhr