Landgericht Zwickau39-Jähriger nach Axtangriff wegen Totschlags verurteilt
Das Landgericht Zwickau hat am Donnerstag einen 39-Jährigen wegen Totschlags zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann seinen früheren Fußballtrainer vergangenen Sommer in Lichtenstein mit mindestens fünf Axthieben erschlagen hat.
Staatsanwaltschaft hatte Mord angeklagt
Der 53 Jahre alte Getötete sei als sein Trainer einst wichtige Bezugsperson und Vorbild für den 39-Jährigen gewesen, konstatierte der Vorsitzende Richter Jörg Burmeister. Doch er habe ihn als Jugendlichen zweimal sexuell missbraucht. Die Anklage hatte auf Mord gelautet. Die Staatsanwaltschaft hatte deswegen eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert, die Verteidigung dagegen auf Freispruch wegen Schuldunfähigkeit plädiert - andernfalls auf Strafmilderung wegen verminderter Schuldfähigkeit.
Gericht sieht verminderte Schuldfähigkeit
Das Gericht ging in seinem Urteil wegen einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung von einer verminderten Schuldfähigkeit des 39-Jährigen aus. Burmeister sprach von einer nicht geplanten, klassischen Affekttat. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
dpa/MDR (sth)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 16. Mai 2024 | 16:30 Uhr