FilmfestivalDOK Leipzig verliert vorzeitig seinen Festivalleiter Christoph Terhechte
Die Festivalausgabe des DOK Leipzig 2025 wird die letzte unter Führung ihres Künstlerischen Leiters Christoph Terhechte sein. Am Donnerstag gab Terhechte sein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Amt bekannt. Der zuständige Aufsichtsrat der Stadt Leipzig hat nun ein Nachbesetzungsverfahren angestoßen. Bereits in diesem Jahr will die Kommission eine Nachfolge für Terhechte gefunden haben.
- DOK-Festivalleiter Christoph Terhechte gibt den Posten Ende Januar 2026 ab – zwei Jahre früher als geplant.
- Terhechte setzte sich für eine inhaltliche Strukturierung und Stärkung des Animationsfilms innerhalb des DOK ein.
- Eine Auswahlkommission soll bis zum 3. Quartal 2025 über die Nachbesetzung entscheiden.
Ursprünglich sollte Christoph Terhechte bis Ende Januar 2028 das Dokumentar- und Animationsfestival DOK Leipzig leiten. Am Donnerstag gab er bekannt, dass er das Amt bereits Ende Januar 2026 aus gesundheitlichen Gründen niederlegen wird und in den Ruhestand geht. Die 68. Festivalausgabe vom 27. Oktober bis 2. November 2025 wird deshalb die letzte unter seiner Leitung sein.
Verdienste um das DOK Leipzig
Terhechte (*1961) war 2020 als Künstlerischer Leiter des DOK Leipzig auf Leena Pasanen gefolgt. In seiner Amtszeit stärkte er vor allem die Stellung des Animationsfilms innerhalb des Festivals. Außerdem setzte er sich dafür ein, die Zahl der aufgeführten Filme stärker zu begrenzen und dem Festival so mehr Profil zu geben. Zuvor hatte er das Internationale Forum des jungen Films bei der Berlinale geleitet. Außerdem war er Leiter des Filmfestivals in Marrakesch.
Im Interview mit MDR KULTUR sagte Terhechte, er habe beim DOK Leipzig alles erreicht, was er erreichen wollte. "Wir haben es mit der letzten Festivaledition nicht nur geschafft, dort anzuschließen, wo wir vor der Pandemie waren, sondern haben die Zuschauerzahlen gegenüber 2019 noch steigern können. Damit ist es kein schlechter Moment, um aufzuhören."
Ich habe beim DOK Leipzig alles erreicht, was ich erreichen wollte. [...] Damit ist es kein schlechter Moment, um aufzuhören.
Christoph Terhechte im Interview mit MDR KULTUR
Er habe mit der Entscheidung, sein Amt vorzeitig zu beenden, gerungen – sei nun aber froh, dass es raus sei. "Und ich bin froh, dass ich noch eine Edition machen kann. Wenn man mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, überlegt man sich, was wichtiger ist – die Arbeit oder Privatleben." Für diese letzte 68. Festivaledition sei nichts Spezielles geplant, so Terhechte weiter. Er habe beim DOK in den letzten Editionen schon zeigen können, was ihm am Herzen liege. In Zukunft möchte er dem DOK Leipzig verbunden bleiben, allerdings in keiner Funktion, sondern mit dem Herzen, so Terhechte wörtlich.
Nachfolge für Terhechte soll noch in diesem Jahr bestimmt werden
Die Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig, Skadi Jennicke, bedauerte die Entscheidung Terhechtes. In einer Pressemitteilung des DOK Leipzig würdigte sie seinen Einsatz für das Festival in den Jahren der Pandemie. Mit Christoph Terhechte sei es gelungen, die DOK-Filmwochen GmbH wirtschaftlich wieder auf solide Füße zu stellen, so Jennicke.
Eine Auswahlkommission unter Skadi Jennicke wird sich nun mit der Frage um die Nachfolge beschäftigen. Bis zum 3. Quartal 2025 soll über die Personalie entschieden werden.
Redaktionelle Bearbeitung: gw, hki
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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Nachmittag | 13. Februar 2025 | 17:10 Uhr