Turbo-FestivalInklusives Kinder- und Jugendtheater lädt zum Staunen ein
Im Theater der Jungen Welt Leipzig beginnt am Donnerstag die zweite Ausgabe von "Turbo", dem inklusiven Tanz- und Theaterfestival für Kinder und Jugendliche. Vom 30. Januar bis 2. Februar finden drei Gastspiele aus dem deutschsprachigen Raum im Haus am Lindenauer Markt statt. Die Stücke arbeiten mit Gebärden- und Lautsprache, bieten Tastführungen oder Audiodeskription an. Auf der Bühne stehen dabei Menschen mit und ohne Behinderung.
- Im TdJW Leipzig beginnt die zweite Ausgabe des inklusiven Tanz- und Theaterfestivals Turbo.
- Die ausgewählten Stücke arbeiten zum Teil mit Gebärden- und Lautsprache oder Audiodeskription.
- Auch hinter den Kulissen geht es inklusiv zu, während auf der Bühne die Kunst im Mittelpunkt steht.
Im Theater der Jungen Welt Leipzig beginnt am Donnerstag die zweite Ausgabe von Turbo, einem inklusiven Tanz- und Theaterfestival für Kinder und Jugendliche. Es steht unter dem Motto "Findet euren inneren Turbo". Vom 30. Januar bis 2. Februar gibt es drei Gastspiele aus dem deutschsprachigen Raum im Haus am Lindenauer Markt zu sehen.
36 Performances wurden eingereicht, eine Jury aus Kunstschaffenden mit Behinderung wählte acht Stücke aus. Jugendliche haben darüber entschieden, welche drei nun auf dem Festival zu sehen sind.
Das wichtigste Auswahlkriterium der Jugend-Jury war das "Wow", erzählt Christina Klein von der Turbo-Festivalleitung. Die erste Frage habe immer gelautet: "Hat das, was wir auf der Bühne sehen, ein Wow?" So verstehe das Turbo-Festival seinen Ansatz von Inklusion. Welche Behinderungskategorie auf der Bühne zu sehen ist, bleibe immer zweitrangig.
Theater mit Gebärdensprache oder zum Anfassen
Die Performance "Dinge Dingen" richtet sich an Gehörlose und hörende Menschen ab fünf Jahren. Das farbenfrohe Stück in deutscher Gebärdensprache und Lautsprache erinnere in Teilen an Spielshows der 90er-Jahre mit HipHop-Einlagen, erklärt Christina Klein bei MDR KULTUR.
Da sind Menschen mit Behinderung auf der Bühne. Aber was die zeigen, ist in der Form hohe Kunst.
Sebastian Mandla, Festivaljuror
"Grusel" dagegen ist ein theatrales Live-Hörspiel für blinde und sehende Menschen ab acht Jahren, das Ängste von Kindern und Jugendlichen thematisiert. Das Publikum sitzt mit Kopfhörern auf der Bühne und erlebt parallel dazu Dinge im Raum. Was dabei erfahrbar gemacht wird, habe ihm einen völlig neuen künstlerischen Horizont eröffnet, sagt Sebastian Mandla, Regisseur und Schauspieler des inklusiven Ensembles "23" aus Leipzig. Er ist auch einer der Festivaljuroren.
Bei dem Stück "Zerbrechlich" handelt es sich um eine musikalische Performance mit vielen Pop-Momenten und starker Mobilität, obwohl Spielende mit Gehbehinderung auf der Bühne stehen.
Behinderungen stehen nicht im Mittelpunkt
Alle drei Gastspiele arbeiten mit Gebärden- und Lautsprache, Tastführungen oder Audiodeskription. Hinter den Kulissen geht es ebenfalls inklusiv zu, betont Christina Klein. Nach jeder Vorstellung sind Gebärden dolmetschende Personen anwesend.
Im Vorfeld wurden den Mitarbeitern des TdJW und allen Beteiligten von Turbo bereits Sensibilisierungsworkshops angeboten. Es gehe darum, Berührungen zu schaffen, Sehgewohnheiten zu brechen, aber nicht Behinderungen in den Mittelpunkt zu stellen. Sebastian Mandla fasst zusammen: "Da sind Menschen mit Behinderung auf der Bühne. Aber was die zeigen, ist in der Form hohe Kunst."
Rahmenprogramm und Fachtag
Flankiert werden die Vorstellungen der drei Stücke von begleitenden Workshops. Im Theater hängt zudem eine Ausstellung mit Bildern von Kindern verschiedener Leipziger Schulen zum Thema "Wo oder was ist dein innerer Turbo?"
Am Sonntag steigt eine Frühstücksparty mit unterschiedlichen Angeboten für Familien. Ein Fachtag für Theaterschaffende und Theatervermittler am 1. Februar stellt die zentrale Frage: "Was braucht inklusives Theater für junges Publikum"? Er richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderungen, die im Theater oder anderen Kulturinstitutionen arbeiten.
Quellen: MDR KULTUR (Kristin Hendinger), TdJW
Redaktionelle Bearbeitung: jb
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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 30. Januar 2025 | 07:40 Uhr