ErmittlungenBKA: Kein Waffenfund bei Rechtsextremisten in Brandis

21. März 2025, 12:39 Uhr

In Brandis haben Polizisten im Zusammenhang mit der Festnahme der rechtsextremistischen Gruppierung "Sächsische Separatisten" Gelände bei Brandis abgesucht. Das hat die Generalbundesanwaltschaft (GBA) MDR SACHSEN bestätigt. Allerdings hätten die Beamten keine Waffen gefunden, sagte ein Sprecher der Generalbundesanwaltschaft am Freitag. Am Vortag wollte sich der Sprecher noch nicht dazu äußern, wonach genau die Beamten an einen Bahndamm der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Beucha und Brandis gesucht hatten.

Polizeibeamte des BKA und der Polizei Sachsen haben einen Bahnübergang bei Brandis abgesperrt und suchen ein Waffenlager.
Polizeibeamte des BKA und der Polizei Sachsen hatten am Donnerstagmorgen einen Bahnübergang bei Brandis abgesperrt und Gelände abgesucht. Bildrechte: Sören Müller

Reporter berichteten am Donnerstag, dass BKA-Mitarbeiter Löcher geschaufelt und Hecken und Sträucher durchsucht hatten. Zuerst hatte "Die Zeit" in ihrer Onlineausgabe darüber und über die Suche nach möglichen Waffen berichtet. Während des Polizeieinsatzes kam es laut Reporterangaben kurzzeitig zu Straßensperrungen auf der Strecke zwischen Waldsteinberg und Brandis.

Eine Polizeibeamtin geht mit einer blauen Mülltüte hinter einem anderen Kollegen her. Die beiden gehören zu einem Einsatztrupp, der am 20.3.2025 bei Brandis im Auftrag des Generalbundesanwalts Gelände abgesucht hat.
Was genau die Polizeibeamten bei Brandis gesucht und möglicherweise gefunden haben, wollten die Behörden erst nicht sagen. Bildrechte: Sören Müller

Acht "Sächsische Separatisten" in Untersuchungshaft

Acht Mitglieder der rechtsextremen Gruppe im Alter von 21 bis 25 Jahren sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Generalbundesanwaltschaft lehnen die Gruppenmitglieder die freiheitlich-demokratische Grundordnung ab und gehen vom unausweichlichen "Kollaps" staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen in Deutschland an einem "Tag X" aus.

Gruppe wollte Gebiete in Sachsen erobern

Dies hätten sie zur Errichtung eines am Nationalsozialismus orientierten Gemeinwesens nutzen wollen. Die Gruppe habe geplant, mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen und womöglich auch in anderen ostdeutschen Ländern zu erobern. Von ihnen unerwünschte Menschen hätten von dort "entfernt" werden sollen, notfalls durch ethnische Säuberungen.

Verbindungen zur AfD

Drei der Festgenommenen haben den Angaben zufolge Verbindungen zur AfD als Lokalpolitiker, deren Landesverband in Sachsen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird. Der AfD-Landesvorstand beschloss nach den Festnahmen den sofortigen Entzug der Mitgliedsrechte und den Parteiausschluss der drei Männer.

Wer sind die "Sächsischen Separatisten"?- Die "Sächsische Separatisten" sind eine rechtsterroristische Vereinigung.
- Sie besteht aus 15 bis 20 Personen, deren Ideologie von rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt ist.
- Die Gruppe soll sich auf einen Zusammenbruch Deutschlands vorbereitet haben, um dann mit Waffengewalt Gebiete zu erobern.

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MDR (ali)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 20. März 2025 | 17:30 Uhr