Geplante IndustrieansiedlungBatterie-Recycling-Werk in Gera: Hunderte Gäste und viel Kritik bei Infoveranstaltung
Das südkoreanische Unternehmen Sungeel hat in Gera vor 300 Bürgern den baldigen Bauantrag für eine geplante Batterie-Recycling-Anlage angekündigt. Viele Geraer lehnen das Multi-Millionen-Vorhaben jedoch ab.
Das südkoreanische Unternehmen Sungeel will noch in diesem Monat den Bauantrag für eine Batterie-Recycling-Anlage in Gera einreichen. Das teilte das Unternehmen am Freitag auf einer Bürgerversammlung in Gera mit. Im Ortsteil Cretzschwitz soll die Anlage für 45 Millionen Euro entstehen. Anfang des Jahres war Sungeel in Rudolstadt mit Plänen zum Bau dieser Anlage gescheitert. Beim Bürgerdialog gab es am Abend heftige Kritik an dem Vorhaben.
Zweifel an vorhergesagten Emissionswerten
Rund 300 Menschen hatten sich ins Bildungszentrum des Ostthüringer Handwerks eingefunden, die meisten von ihnen mit spürbar ablehnender Haltung. Zweifel an den vorhergesagten Emissionswerten wurden laut. Andere Teilnehmer äußerten ihre Sorge vor Störfällen, wie es sie bereits in Sung Eel-Werken in Ungarn gegeben hatte.
Vertreter von Sungeel und der deutschen Projektentwicklungsfirma verwiesen darauf, dass in Gera Altbatterien nur geschreddert, nicht jedoch wie in Ungarn oder Südkorea thermisch behandelt werden. Zugleich versprachen sie größtmögliche Transparenz. Der Bauantrag für das Werk soll im Internet einsehbar sein, auf dem gleichen Wege sollen die Bürger Fragen an das Unternehmen richten können.
Bauantrag in Rudolstadt zurückgezogen
In Rudolstadt hatten die Konzerne Sungeel und Samsung C&T ihren Antrag für eine Batterie-Recycling-Anlage vor einigen Monaten zurückgezogen. Bei den Behörden waren zuvor 2.000 Einwände eingegangen.
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MDR (ps/jn)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 21. Oktober 2023 | 09:00 Uhr
Kommentare
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Eine der ersten Fragen die sich stellen ist, wie weit ist der geplante Standort von den nächsten Wohnhäusern entfernt? Gibt es dazu eine Info? Auch wenn aktuell nur das Schreddern geplant ist kann man vermuten, dass es dabei nicht bleiben wird.