Handschellen werden einen Angeklagten abgenommen.
Eine Frau aus Jena soll vor mehr als zwei Jahren Rechtsextreme angegriffen haben. Sie hatte sich den Behörden gestellt (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Christian Schroedter

KriminalitätJena: Mutmaßliche Linksextremistin in U-Haft

21. März 2025, 16:36 Uhr

Eine gesuchte mutmaßliche Linksextremistin hat sich in Jena den Behörden gestellt. Sie soll im Februar 2023 in Budapest gemeinsam mit anderen an Angriffen auf Rechtsextremisten beteiligt gewesen sein.

von MDR THÜRINGEN

Nach ihrer Festnahme am Donnerstag in Jena sitzt eine mutmaßliche Linksextremistin in Untersuchungshaft. Das habe ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe angeordnet, so die Bundesanwaltschaft am Freitag. Der Deutschen werden gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Rechtsextreme in Budapest angegriffen

Die Frau hatte sich in Jena den Behörden gestellt. Mit mehreren Komplizinnen und Komplizen soll sie im Februar 2023 in der ungarischen Hauptstadt Budapest Teilnehmer eines rechtsextremistischen Aufmarschs angegriffen haben. Unter anderem soll die Beschuldigte mehrfach mit Schlagwerkzeugen auf Opfer eingeschlagen und so Prellungen, Quetschungen und Knochenbrüche verursacht haben.

Bei einem anderen Überfall soll sie einen Angriff vor Passanten abgeschottet und einem Geschädigten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben, bevor alle Angreifer weggerannt seien. Das Opfer habe Prellungen an Schädel und Oberkörper sowie diverse Kopfplatzwunden erlitten.

Tag der Ehre, Neonazis Rechtsextremisten, Budapest, Hungary UNGARN, 11.02.2023, Budapest I. Bezirk.
Budapest im Februar 2023: Beim sogenannten Tag der Ehre trafen sich Rechtsextreme aus ganz Europa. Bildrechte: IMAGO/EST&OST

Sieben mutmaßliche Linksextremisten stellten sich im Januar

Erst im Januar hatten sich sieben untergetauchte mutmaßliche Linksextremisten an verschiedenen Orten in Deutschland gestellt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt - wie auch die ungarischen Behörden - unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung. 

Prozess gegen linksextreme Maja T. in Budapest

In Budapest hat Ende Februar der Prozess gegen eine mutmaßlich linksextreme Person aus Jena begonnen. Angeklagt ist Maja T. Die ungarische Staatsanwaltschaft wirft der Person, die sich selbst als non-binär identifiziert, vor, im Februar 2023 in Budapest Mitglieder und vermeintliche Sympathisanten der rechtsextremen Szene in Budapest angegriffen und verletzt zu haben.

Maja T. wurde im Dezember 2023 in Berlin festgenommen und nach Ungarn ausgeliefert. Das Bundesverfassungsgericht entschied eine Stunde nach der Auslieferung, dass das nicht zulässig war. Maja T. sitzt seit drei Monaten in Ungarn in Haft.

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MDR (co/fno/sar)

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 21. März 2025 | 17:30 Uhr