Militär in der Russischen Region Kursk
Die russiche Region Kursk wird in weiten Teilen von ukrainsichen Truppen kontrolliert. Bildrechte: IMAGO / SNA

Ukraine-News I 11. Februar Selenskyj zeigt sich zum Tausch von Gebieten mit Russland bereit

11. Februar 2025, 19:49 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 11. Februar 2025, sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 11. Februar 2025

19:49 Uhr

Polen meldet russisches Militärflugzeug über Ostsee

Ein russisches Militärflugzeug hat nach polnischen Angaben kurzzeitig den Luftraum des EU- und Nato-Mitglieds verletzt. Eine Maschine vom Typ Su-24MR sei am Dienstag nach dem Start in der russischen Exklave Kaliningrad für eine Minute und zwölf Sekunden über der Ostsee in polnisches Hoheitsgebiet eingedrungen, teilte das polnische Einsatzkommando im Onlinedienst X mit. Polen hat im Nordosten nicht nur eine gemeinsame Grenze mit Kaliningrad, sondern auch mit dem russischen Verbündeten Belarus. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, die eine lange Grenze mit Polen teilt, gab es dort bereits mehrere Luftraumverletzungen durch Russland. Polen befürchtet ebenfalls zu einem Ziel der russischen Aggression zu werden und investiert massiv in die Aufrüstung seiner Armee.

18:20 Uhr

US-Verteidigungsminister Hegseth: Europa soll mehr für Verteidigung ausgeben

Hegseth
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth. Bildrechte: IMAGO/Newscom / AdMedia

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat am Vorabend seiner ersten Teilnahme an einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister und der Ukraine-Kontaktgruppe die Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben in Europa bekräftigt. Gerade die Länder, die sich in Nähe anderer Länder befänden, in denen Krieg herrscht, sollten in kollektive und individuelle Verteidigung investieren, sagte er bei einem Besuch der US-Garnison in Stuttgart. Der Aussage von US-Präsident Donald Trump, dass europäische Staaten fünf Prozent ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben müssten, stimmte er zu.

17:26 Uhr

Selenskyj zum Tausch von Gebieten mit Russland bereit

Umkämpfte Regionen auf russischen Gebiet
Die russische Region Kursk. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben bereit, Gebiete mit Russland zu tauschen. Falls es zu Verhandlungen komme, könnte das von ukrainischen Truppen kontrollierte Land in der russischen Region Kursk gegen ukrainische Gebiete, die Russland derzeit besetzt halte, getauscht werden, sagte Selenskyj in einem Interview mit der britischen Zeitung "Guardian". Selenskyj nennt nicht explizit die Gebiete, die er tauschen könnte. "Ich weiß es nicht, wir werden sehen. Aber alle unsere Territorien sind wichtig, es gibt keine Priorität", fügt er hinzu. Russland hält seit der Invasion derzeit etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums im Osten und Süden des Landes besetzt.

17:18 Uhr

Lange Haftstrafen für mutmaßliche Ukraine-Kollaborateure

Wegen mutmaßlicher Unterstützung der ukrainischen Armee hat Russland zwei Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. In der Region Kirow im Westen verurteilte ein Militärgericht einen Mann zu 21 Jahren Haft, weil er drei Schaltanlagen an Bahngleisen in Brand gesteckt habe, meldete die Nachrichtenagentur Tass. Im Fernen Osten Russlands wurde ein 22-Jähriger laut Staatsmedien zu zwölf Jahren Haft wegen "Verrats" verurteilt. Demnach gab der FSB an, der Mann habe Geld in die Ukraine überwiesen, von dem Militärausrüstung gekauft worden sei.

16:02 Uhr

EU-Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt Russland für "Unterdrückung von Kriegskritikern"

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland für die Unterdrückung kritischer Stimmen in Bezug auf den Krieg in der Ukraine verurteilt. In seinem Urteil vom Dienstag stellte der Gerichtshof in Straßburg "mehrfache Verstöße" gegen die Europäische Menschenrechtskonvention fest und sprach von "systemischen" Einschränkungen der Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine.

14:12 Uhr

Dänemark: Neue Bedrohungsanalyse zu Russland

Russland könnte nach Einschätzung des dänischen Nachrichtendienstes FE im Falle eines Kriegsendes in der Ukraine innerhalb von fünf Jahren für einen großangelegten Krieg in Europa bereit sein. Voraussetzung dafür ist, dass sich die USA nicht an der Seite von Nato-Ländern daran beteiligen würden, wie aus einer aktuellen Bedrohungsanalyse der Behörde hervorgeht.

Der Militärnachrichtendienst hält es demnach für unwahrscheinlich, dass Russland gleichzeitig den Krieg in der Ukraine und gegen ein oder mehrere Nato-Länder führen kann. Sollte der Ukraine-Konflikt aber enden oder einfrieren, könne Russland erhebliche militärische Ressourcen freisetzen, hieß es in der Analyse. Innerhalb von sechs Monaten bestünde dann die Möglichkeit, dass Russland ein Nachbarland angreifen könne.

13:15 Uhr

Südkorea: Nordkorea liefert Russland angeblich Langstreckenraketen

Südkorea hat Nordkorea vorgeworfen, Russland als Teil ihrer vertieften militärischen Zusammenarbeit Langstreckenartillerie geliefert zu haben. Pjöngjang habe Moskau "etwa 11.000 Truppen, 200 Stück Langstreckenartillerie und eine erhebliche Menge an Munition" zur Verfügung gestellt, sagte ein Mitarbeiter des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Es sei möglich, dass Nordkorea in Zukunft "zusätzlich Truppen, Waffen und Munition" bereitstelle. 

Nach Angaben von Südkorea, der Ukraine und den USA hat Nordkorea seit dem vergangenen Oktober Soldaten in der Region Kursk stationiert. Sie sollen demnach dabei helfen, das seit einer Überraschungsoffensive im August unter ukrainischer Kontrolle stehende Gebiet zurückzuerobern. Russland hat dies weder bestätigt noch dementiert.

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 69 min
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler

11:29 Uhr

Russland meldet Einnahme eines weiteren Dorfes

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge das Dorf Jasenowe im Osten der Ukraine eingenommen. Es liegt in der umkämpften Oblast Donezk und nordwestlich der gleichnamigen Stadt Donezk.

Update 10:22 Uhr

Russland bestätigt ukrainischen Angriff auf Ölraffinerie

Die Ukraine hat in der Nacht eine Ölraffinerie in Russland angegriffen. In russischen Telegram-Kanälen hieß es, dass eine Erdölraffinerie in Saratow an der Wolga nach einem Drohnenangriff brenne. Der Gouverneur der Region, Roman Bussargin, schrieb auf Telegram, dass bei einem Drohnenangriff möglicherweise Trümmerteile auf ein Industrieunternehmen gestürzt seien. Der entstandene Brand sei mittlerweile gelöscht.

In Kiew bestätigte Andrij Kowalenko, Leiter des staatlichen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, den Angriff auf die Anlage. Er gab an, dass es nicht die erste Attacke auf diese Raffinerie gewesen sei. Außer der Ölanlage sei auch die Stadt Engels in dem Gebiet angegriffen worden. Am Stadtrand von Engels liegt der Luftwaffenstützpunkt Engels-2, auf dem Russland einen Teil seiner strategischen Langstreckenbomber stationiert hat.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass 40 ukrainische Drohnen über den Gebieten Saratow, Rostow, Brjansk, Wolgograd und Belgorod zerstört worden seien. Von der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija hieß es, dass aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen an den Flughäfen Kasan, Kirow, Saratow und Uljanowsk zugelassen gewesen seien. 

10:09 Uhr

Gasversorgung in ukrainischer Region Poltawa getroffen

Bei russischen Angriffen sind nach Angaben der ukrainischen Öl- und Gasfirma Naftogaz in der Nacht Anlagen in der zentralgelegenen Region Poltawa getroffen worden. Das Energieunternehmen teilte mit, es habe keine Verletzten gegeben. Es würden alle Maßnahmen ergriffen, um die Gasversorgung in der Region sicherzustellen. Im Bezirk Myrhorod sind nach Angaben der Militärverwaltung von Poltawa neun Ortschaften ohne Gas. In den vergangenen Monaten hatte Russland verstärkt die Gasinfrastruktur in der Ukraine angegriffen.

08:11 Uhr

Ukraine schränkt Stromversorgung nach Angriffen ein

Nach neuen russischen Angriffen auf die Energie-Infrastruktur hat die Ukraine die Stromversorgung im Land limitiert. Die in der Nacht begonnenen Angriffe hielten auch am Morgen an, erklärte Energieminister German Galuschtschenko in den sozialen Medien. Um mögliche Folgen für das Energiesystem zu minimieren, seien Notfallbeschränkungen für die Elektrizitätsversorgung verhängt worden. Russland nimmt in dem seit fast drei Jahren andauernden Krieg immer wieder Energieanlagen der Ukraine ins Visier.

05:38 Uhr

Ukraine greift angeblich Industrieanlage in russischer Region Saratow an

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat am frühen Dienstagmorgen angeblich eine Industrieanlage in der russischen Region Saratow beschädigt. Das teilte Gouverneur Roman Busargin über Telegram mit. Inoffizielle russische Quellen berichteten hingegen von Explosionen und Bränden in der Ölraffinerie von Saratow. Unabhängige Bestätigungen der Schäden liegen bislang nicht vor.

02:50 Uhr

USA wollen Europa offenbar zu mehr Waffenlieferungen an die Ukraine drängen

Die US-Regierung plant laut Insidern, ihre europäischen Verbündeten dazu zu bewegen, mehr amerikanische Waffen für die Ukraine zu kaufen. Dies soll im Vorfeld möglicher Friedensgespräche mit Moskau geschehen. Unklar ist, ob die Waffen über kommerzielle Verträge oder direkt aus US-Lagerbeständen erworben werden sollen. US-Gesandter Keith Kellogg und weitere Regierungsvertreter wollen das Thema diese Woche auf der Münchner Sicherheitskonferenz besprechen.

Washington sieht in einem Waffenkauf durch Europa eine Möglichkeit, Kiew zu unterstützen, ohne den US-Haushalt weiter zu belasten. Eine Stellungnahme der ukrainischen Botschaft in Washington liegt bisher nicht vor.

01:35 Uhr

EU-Investitionsbank sichert Ukraine eine Milliarde Euro zu

Die Präsidentin der Europäischen Investitionsbank, Nadia Calvino, hat bei ihrem Besuch in Kiew Investitionsabkommen über rund eine Milliarde Euro unterzeichnet. "Die Unterstützung der Ukraine ist die Hauptpriorität", erklärte sie laut Interfax-Ukraine. Die Mittel fließen unter anderem in kleine und mittlere Unternehmen, die Energiewirtschaft und die Wasserversorgung.

Ein Kredit von 120 Millionen Euro soll den Wiederaufbau zerstörter Wasserkraftwerke unterstützen, während 500 Millionen Euro in die Förderung von Unternehmen gehen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner Abendansprache sogar von insgesamt 1,9 Milliarden Euro für Energie, Wohnungsbau und Infrastrukturprojekte und bedankte sich ausdrücklich für die Unterstützung.

Selenskyj mit Dokumenten an einen Schreibtisch 2 min
Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Ukraine Presidency/Ukrainian Pre

00:58 Uhr

US-Sondergesandter Kellogg reist in die Ukraine

Der neue US-Sondergesandte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, wird in Kürze die Ukraine besuchen. US-Präsident Donald Trump bestätigte den bevorstehenden Besuch, wie das Weiße Haus am Montag mitteilte. Laut der Nachrichtenagentur AFP soll Kellogg am 20. Februar in Kiew eintreffen. Details zur Agenda der Reise wurden zunächst nicht bekannt.

Titan-Gewinnung 4 min
Bildrechte: imago images/ITAR-TASS

00:05 Uhr

Russischer Luftangriff auf Saporischschja fordert Todesopfer

Das Dorf Tawrijske im südostukrainischen Gebiet Saporischschja ist nach Behördenangaben mehrfach mit russischen Gleitbomben angegriffen worden. Gouverneur Iwan Fedorow teilte am Montagabend auf Telegram mit, dass dabei ein Mann getötet wurde. Mehrere Wohnhäuser wurden zerstört, zudem wurden Autos und unbewohnte Gebäude beschädigt. Tawrijske liegt rund 15 Kilometer von der Frontlinie entfernt und gerät immer wieder unter Beschuss.

00:00 Uhr

Ukraine-News am Dienstag, 11. Februar 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 11. Februar 2025 | 06:00 Uhr

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