Renaturierung EU einigt sich auf Gesetz zur Wiederherstellung der Natur

10. November 2023, 13:36 Uhr

Die Europäische Union einigt sich auf einen Gesetzesentwurf zur Wiederherstellung der Natur. Der Entwurf enthält konkrete Maßnahmen für die Länder, um natürliche Lebensräume von Pflanzen und Tieren in schlechtem Zustand wiederherzustellen. Umweltschützer begrüßen den Entwurf.

Die EU-Mitgliedsstaaten und das Europäische Parlament haben sich am Donnerstag auf einen wichtigen Gesetzesentwurf zur Wiederherstellung der Natur geeinigt. Der Text verpflichtet die Mitgliedsländer dazu, bis 2030 Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur auf jeweils mindestens 20 Prozent der Land- und der Meeresfläche der EU umzusetzen, wie es in einer Erklärung des Europäischen Rates hieß.

Hintergrund des Gesetzes ist, dass nach EU-Angaben rund 80 Prozent der Lebensräume in der Europäischen Union in einem schlechten Zustand sind. Zudem seien 10 Prozent der Bienen- und Schmetterlingsarten vom Aussterben bedroht und 70 Prozent der Böden in einem ungesunden Zustand.

Der neue Gesetzentwurf sieht vor, dass die EU-Staaten bis 2030 30 Prozent der Lebensräume in schlechtem Zustand wiederherstellen müssen, 60 Prozent bis 2040 und 90 Prozent bis 2050. Dabei geht es konkret etwa um Grasländer, Flüsse und Wälder.

Die EU-Regierungen müssten dem Vorschlag zufolge gezielte Maßnahmen ergreifen, um die natürlichen Lebensräume zu verbessern: So sollen die Populationen der Wiesenschmetterlinge vermehrt, wieder Hecken auf landwirtschaftlichen Flächen angepflanzt und die Kohlenstoffspeicherung in Böden gefördert werden.

Positive Reaktionen von Umweltschützern

Die spanische Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera Rodríguez, ist stolz auf das Gesetz: "Es wird uns helfen, die Biodiversität wiederherzustellen, die Natur für zukünftige Generationen zu erhalten und gleichzeitig den Klimawandel zu bekämpfen", sagte sie.

Auch Pascal Canfin, Vorsitzender des Umweltausschusses im Europäischen Parlament, freute sich darüber, dass das Gesetz "praktikable Regeln" für die Länder festlege.

Auch Umweltschützer begrüßten die Einigung zu dem Gesetz, das eine zentrale Säule der Biodiversitätsstrategie der EU darstellt.

Der Gesetzesvorschlag wird nun dem Europäischen Parlament und den EU-Ländern zur endgültigen Genehmigung vorgelegt. Dieser Schritt ist in der Regel wegen vorher vereinbarter Abmachungen eine Formalität.

AFP, Reuters (jst)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Nachrichten | 10. November 2023 | 07:00 Uhr

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