PardubiceTote und Verletzte bei Zugunglück in Tschechien
In Tschechien sind bei einem Zugunglück vier Menschen ums Leben gekommen, Dutzende weitere wurden verletzt. Am Mittwochabend war etwa 100 Kilometer östlich von Prag ein Personenzug auf einen Güterzug geprallt. Die Unfallursache ist noch unklar.
- Bei einem Zugunfall in der tschechischen Stadt Pardubice sind vier Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere wurden verletzt.
- Mindestens einer der Waggons entgleiste und wurde schwer beschädigt.
- Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen noch.
Beim Zusammenstoß eines Personenzugs mit einem Güterzug sind in Tschechien am Mittwochabend vier Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden verletzt, wie eine Sprecherin der Rettungskräfte im tschechischen Fernsehen sagte.
Tschechien: Personenzug prallt auf Güterzug
Das Unglück ereignete sich nach Angaben des tschechischen Fernsehens am späten Abend in der Nähe des Hauptbahnhofs der Stadt Pardubice im Zentrum Tschechiens, rund 100 Kilometer von der Hauptstadt Prag entfernt. Der Personenzug habe mehr als 300 Passagiere an Bord gehabt, unter ihnen viele Ausländer. Unter den Todesopfern waren zwei Ukrainerinnen, wie das Außenministerium in Kiew mitteilte. Der vom privaten Bahnanbieter Regiojet betriebene Zug war auf dem Weg von Prag in die westukrainische Stadt Tschop nahe der Grenze zur Slowakei.
Rettungsarbeiten durch verformten Waggon erschwert
Auf Bildern war zu sehen, dass mindestens einer der Waggons entgleiste und schwer beschädigt wurde. Feuerwehrmann Pavel Ber sagte Reportern vor Ort, die Rettungsarbeiten seien erschwert, weil der erste Waggon verformt sei. Dies habe den Zugang zu den Verletzten erschwert. Zahlreiche Feuerwehrleute, Sanitäter und Ärzte sowie zwei Rettungshubschrauber waren laut Polizei vor Ort im Einsatz.
Eine Feuerwehrsprecherin sagte im tschechischen Fernsehen, dass der Güterzug Kalziumkarbid transportiert habe. Dabei handelt es sich um ein Industrieprodukt, das zur Herstellung von Azetylen verwendet wird, einem Kohlenwasserstoff, der häufig als Schweißbrennstoff genutzt wird.
Personenzug hat nicht an rotem Signal gehalten
Innenminister Vit Rakusan, der in der Nacht zum Donnerstag am Unglücksort eintraf, sagte, die meisten Verletzungen seien leicht. Die Passagiere seien in das Bahnhofsgebäude gebracht worden. Verkehrsminister Martin Kupka, der wie Rakusan ebenfalls nach Pardubice reiste, erklärte auf X, dass der Express-Personenzug vor dem Unglück nicht an einem roten Signal gehalten habe. Die Ermittlungen zur Unfallursache seien noch im Gange. Bisher werde weder menschliches Versagen noch ein technischer Defekt oder eine Kombination aus beiden Faktoren ausgeschlossen.
Ministerpräsident Petr Fiala drückte im Onlinedienst X, ehemals Twitter, sein Beileid aus. "Die Kollision der beiden Züge in Pardubice ist ein großes Unglück", schrieb er. "Wir denken alle an die Opfer und Verletzten."
Bereits 1960 schweres Zugunglück in Pardubice
In Pardubice hatte sich im Jahr 1960 auch das folgenreichste Zugunglück in Tschechien ereignet. Damals starben 118 Menschen, als zwei Personenzüge im Norden der Stadt frontal zusammenstießen. Rund 100 Menschen wurden verletzt.
AFP/dpa(dkn/smk)
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Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 06. Juni 2024 | 06:00 Uhr