
Das ändert sich im April Weniger Elterngeld, mehr Radarkontrollen, frühere Krebsvorsorge
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22. März 2025, 11:16 Uhr
Elterngeld wird weiter beschränkt. Krankenkassen zahlen Frauen Darmspiegelungen früher als bisher. Die Polizei plant einen Blitzer-Marathon, um Temposünder aufzuspüren. Wer den Führerschein machen will, muss auf neue Fragen bei der Theorie gefasst sein. Und der April bringt noch mehr Neues für Verbraucher und Verbraucherinnen.
Inhalt des Artikels:
- Einkommensgrenze beim Elterngeld weiter abgesenkt
- Mehr Geld für Angestellte im Bauhauptgewerbe
- Verstärkte Radarkontrollen bei Blitzermarathon
- Neuer Fragenkatalog für die Theorie-Prüfung zur Fahrerlaubnis
- Einreisen nach Großbritannien nur noch mit Genehmigung
- Stärkung der Darmkrebsvorsorge bei Frauen
Einkommensgrenze beim Elterngeld weiter abgesenkt
Ab April 2025 gibt es eine neue Einkommensgrenze für den Anspruch auf Elterngeld, diese liegt dann bei 175.000 Euro zu versteuerndem Einkommen. Das entspricht laut Bundesfamilienministerium bei nichtselbständiger Arbeit rund 207.000 Euro brutto, denn abgezogen werden unter anderem Ausgaben für die Vorsorge oder individuelle Freibeträge.
Das Bruttoeinkommen könne je nach Umfang der steuerlichen Abzugsmöglichkeiten jedoch auch höher ausfallen. "Das individuelle zu versteuernde Einkommen wird durch das Finanzamt ermittelt. Der Betrag steht im Steuerbescheid", erklärt das Ministerium auf seiner Homepage. Die Höchstsumme gilt für Paare als auch für Alleinerziehende. Die Höhe des Elterngeldes hängt vom vorherigen Einkommen ab.
2024 wurde die Grenze bereits auf 200.000 Euro zu versteuerndem Einkommen abgesenkt. Eine weitere Begrenzung für den Anspruch auf Elterngeld ist nach Angaben des Bundesfamilienministeriums derzeit nicht geplant.
Mehr Geld für Angestellte im Bauhauptgewerbe
Tarifbeschäftigte Mitarbeiter im Bauhauptgewerbe – etwa im Hoch-, Tief oder Straßenbau – können sich zum 1. April über eine Gehaltserhöhung freuen, im Westen um 4,2 Prozent und im Osten um fünf Prozent. In der untersten Lohngruppe wird bundesweit um fünf Prozent angehoben.
Ab dem 1. April 2026 soll es im Westen noch einmal 3,9 Prozent mehr geben. Tarifbeschäftigte im Osten bekommen auch mehr, sie sollen dann nach den Regeln des Tarifgebietes West bezahlt werden. "Damit wird die Ost-West-Angleichung vollzogen", erklärt die Arbeitgeber-Tarifgemeinschaft Baugewerbe zur Tarifeinigung für kommendes Jahr.
Verstärkte Radarkontrollen bei Blitzermarathon
Mit der europaweiten Aktion "Road Pol Speed Marathon" will die Polizei wieder ein Zeichen gegen Raser und für mehr Verkehrssicherheit setzen und wird dazu am 9. April einen 24-stündigen Blitzermarathon durchführen. Namensgeber der Initiative ist das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk "Roadpol".
Welche Bundesländer sich in Deutschland daran beteiligen, ist allerdings noch nicht ganz klar. Dies stand bei den Aktionen in den Vorjahren etwa eine Woche vorab fest. Doch war es immer ein Großteil der Bundesländer.
Neuer Fragenkatalog für die Theorie-Prüfung zur Fahrerlaubnis
Ab April gilt wie jedes Jahr ein neuer Fragenkatalog für die Theorie-Prüfung. Einige Fragen wurden gestrichen, neue kommen hinzu. Damit werden aktuelle Entwicklungen im Straßenverkehr und bei der Technik berücksichtigt. Für die Aufbereitung der Fragen ist die Arbeitsgruppe "Theoretische Fahrerlaubnisprüfung und Aufgabenentwicklung" zuständig.
Nicht wenige Menschen müssen sich mehrfach durch die theoretische Führerscheinprüfung kämpfen: Bundesweit lag die Durchfallquote laut TÜV-Verband 2024 bei 41 Prozent, bei 2,01 Millionen abgelegten Prüfungen. Ein Anstieg zum Vorjahr: 2023 waren es nach Angaben des Verbandes 42 Prozent und 1,97 Millionen abgelegte Prüfungen.
Einreisen nach Großbritannien nur noch mit Genehmigung
Spontan mal nach Großbritannien oder Nordirland fahren, dem sind nun Grenzen gesetzt: Für eine nicht visumspflichtige Einreise (Aufenthalt unter sechs Monaten) muss neben dem Reisepass ab 2. April auch die elektronische Genehmigung namens ETA (Electronic Travel Authorization) vorgelegt werden können. Diese gilt dann aber für zwei Jahre. Das gebührenpflichtige Dokument wird derzeit für zehn britische Pfund (rund zwölf Euro) ausgestellt.
Stärkung der Darmkrebsvorsorge bei Frauen
Darmkrebs ist nach Brustkrebs die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen. Ab April haben Frauen schon ab 50 (bisher ab 55) Anspruch auf zwei kostenlose Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren. Die dadurch mögliche zeitigere Früherkennung soll helfen, Erkrankungen schneller und besser heilen zu können.
Bei Männern galt die Altersgrenze von 50 Jahren bereits. Neu für Männer und Frauen ab April: Wer keine Darmspiegelung machen will, kann alle zwei Jahre auch einen Stuhltest durchführen lassen.
MDR (cbr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 28. März 2025 | 17:45 Uhr