Religion & Gesellschaft

Muslima beim Gebet
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Fastenmonat der MuslimeBeginn des Ramadan: Katholische Bischöfe spenden Segen

28. Februar 2025, 18:00 Uhr

Für die rund 1,9 Milliarden Musliminnen und Muslime auf der Welt beginnt am 01. März der Ramadan. Der Fastenmonat erinnert an die Zeit, da dem Propheten Mohammed der Überlieferung zufolge der Koran offenbart wurde. Deshalb steht dieser Monat ganz im Zeichen der inneren Einkehr, des sozialen Engagements und der persönlichen Läuterung. Katholische Bischöfe wünschen muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern Segen und rufen dazu auf, zusammen dem Gemeinwohl zu dienen. Mehr über den islamischen Fastenmonat und das Fest des Fastenbrechens erfahren Sie hier:

Im Jahr 2025 beginnt der Fastenmonat am 1. März und endet am Abend des 29. März.

Die katholischen Bischöfe in Deutschland haben den Muslimen Segenswünsche zum muslimischen Fastenmonat Ramadan übermittelt und sich gegen gesellschaftliche Polarisierungen gewandt. "Machen wir uns auf, Spaltungen zu überwinden, Kränkungen zu vergeben und dem Gemeinwohl zu dienen", erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Freitag in Bonn.

Christen und Muslime seien gemeinsam berufen, dem Frieden zu dienen. Der Limburger Bischof verwies darauf, dass beide Religionen – ungeachtet aller Unterschiede – auch spirituell miteinander verbunden seien. Darauf deute auch die terminliche Überschneidung von Ramadan und christlicher Fastenzeit in diesem Jahr hin. Der Ramadan beginnt am Freitag-Abend ( 28.02.), die christliche Fastenzeit am kommenden Mittwoch. Sie überschneiden sich damit vier Wochen.

"Christliche und muslimische Gläubige können daher gleichzeitig erfahren, dass Fastenzeiten Zeiten der Umkehr sind", schreibt Bätzing. "Der fastende Mensch besinnt sich erneut auf Gott, sucht die Nähe seines Schöpfers im Gebet, zeigt sich solidarisch mit den Bedürftigen, übt sich in Nächstenliebe", so der Bischof.

Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (DKB), spricht bei der Amtseinführung von Erzbischof Bentz im katholischen Dom zu Paderborn.
Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (DKB) Bildrechte: picture alliance/dpa | Friso Gentsch

Innere Einkehr und Gemeinschaft

"Herz und Seele zu reinigen", darum geht es Musliminnen und Muslimen zufolge im Ramadan. Mit dem Teravih-Gebet, dem Ramadan-Gebet, beginnt der islamische Fastenmonat. 2025 ist es der Abend des 28. Februar, der erste Fastentag ist der 01. März. Der Fastenmonat gehört für die Gläubigen zu den fünf Säulen des Islam. Von innerer Einkehr, aber auch vom Gefühl der Gemeinschaft soll diese Zeit geprägt sein. Jeden Abend nach Sonnenuntergang wird das Fasten gebrochen. Man geht in die Moschee, besucht Angehörige oder trifft Freunde.

Vorbereitungen zum Fest: Ramadan-Laternen sind ein festlicher Schmuck im Fastenmonat der Musliminnen und Muslime. Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Ramadan: Monat der guten Taten

Der Ramadan erinnert an die Zeit, da dem Propheten Mohammed der Überlieferung zufolge der Koran offenbart wurde. Deshalb steht dieser Monat ganz im Zeichen der inneren Einkehr, des sozialen Engagements und der persönlichen Läuterung. Der Ramadan gilt deshalb auch als Monat der guten Taten. Mitmenschlichkeit und Versöhnung stehen im Mittelpunkt. Die Gläubigen entrichten die Armensteuer Zakat und unterstützen Bedürftige.

Regeln im Ramadan: Saum oder "Herz und Seele reinigen"

Von Tagesanbruch bis zum Sonnenuntergang bleiben Teller, Tassen und Gläser leer. Abhängig vom islamischen Kalender kann so ein Fastentag zwischen 8 und 19 Stunden dauern. Fasten im Ramadan heißt: Radikaler Verzicht nicht nur auf Essen und Trinken. Auch reden sollte man nur das Nötigste, kein Parfum benutzen, nicht rauchen – eben auf Luxus und Lust verzichten, eben auch auf Sex. Das Wort "Fasten" kommt aus dem Hebräischen und bedeutet: Die Seele beugen. Im Arabischen heißt Fasten: "Saum" – es bedeutet Herz und Seele reinigen, Platz für den Glauben schaffen und an Menschen denken, denen es nicht so gut geht. Wie die Sonne zum Mond, so gehört für die Muslime zum Fasten das Fastenbrechen, sobald die Sonne untergegangen ist. Die Menschen treffen sich: Beten gemeinsam, essen, trinken, lachen, reden – holen all das nach, worauf sie am Tag verzichtet haben.

Der Fastenmonat beginnt in diesem Jahr am 01. März mit Erscheinen der Neumond-Sichel. Der islamische Kalender wird anders berechnet als der christlich-gregorianische und richtet sich nach dem Mond. Deshalb variiert der Zeitpunkt des Fastenmonats. Für Musliminnen und Muslime ist das Fasten eine der fünf Säulen ihrer Religion – neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Spenden. Befreit vom Fasten sind Alte und Kranke, Kinder, Schwangere und Reisende sowie Soldaten im Krieg. Sie können das Fasten nachholen.

Höhepunkt ist die "Lailat al Qadr", die "Nacht der Bestimmung", in der nach der Überlieferung dem Propheten Mohammed erstmals Verse des Koran offenbart wurden. Viele Muslime beten dann die ganze Nacht, in der Hoffnung auf Vergebung ihrer Sünden. Am Ende des Ramadan, in diesem Jahr am 29. März, folgt das Fest des Fastenbrechens, arabisch 'Id al Fitr, das auch in der Türkei auch als Zuckerfest bekannt ist.

Quellen: MDR, EKD

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | 27. Februar 2025 | 13:21 Uhr

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