
Wissen-News Nicht nur zum Spaß, sondern zum Spitzen: Muskeln zum Ohrenwackeln waren wichtig für aktives Zuhören
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01. Februar 2025, 10:00 Uhr
Ohrenspitzen war einst eine muskuläre Angelegenheit: Spezielle Ohrmuskeln, denen bisher keine Funktion zugeschrieben wurde, dienten menschlichen Vorfahren offenbar fürs aktive Zuhören. Das haben Forschende an der Universität des Saarlandes herausgefunden. Entgegen der Annahme, dass die nur noch rudimentär ausgeprägten Muskeln nur dem Ohrenwackeln dienen, konnten Vorfahren des Menschen damit ihre Ohrmuschel verändern, um den Schall zum Trommelfell zu leiten.
Die drei untersuchten Muskeln, insbesondere der Musculus auricularis superior, zeigen während anstrengender Höraufgaben eine erhöhte Aktivität. Dies deute darauf hin, dass diese Muskeln nicht nur als Reflex, sondern möglicherweise als Teil eines Mechanismus der Aufmerksamkeitsanstrengung aktiviert werden, so die Forschenden – vor allem in anspruchsvollen Hörumgebungen, etwa wenn verschiedene Geräusche konkurrieren. Die Forschenden haben die elektrische Aktivität der Muskeln der Probandinnen und Probanden beim aktiven Zuhören mit der sogenannten Elektromyographie gemessen. Die Stichprobe sei aber relativ klein gewesen und bestand ausschließlich aus jungen Menschen ohne Hörprobleme.
Warum die Muskeln rudimentär wurden, sei schwer zu sagen, so die Forschenden, da dies bereits vor 25 Millionen Jahren geschehen sei. Allerdings könne es sein, dass der evolutionäre Druck, die Ohren bewegen zu können, nachgelassen hätte, weil wir unsere visuellen und stimmlichen Fertigkeiten besser beherrschten.
flo
Dieses Thema im Programm: MDR JUMP | 01. Oktober 2024 | 05:20 Uhr