
Ausstellungen, Theater, Museen Dresden und die Lausitz bei Regen: Ausflüge bei schlechtem Wetter
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31. Mai 2024, 11:19 Uhr
Manchmal bietet die lang ersehnte warme Jahreszeit nur Regen und kalte Tage. Für solche Momente haben wir Empfehlungen für kulturelle Abenteuer zusammengestellt, für Kinder, Familien und alle Kulturfans. Zum Beispiel eine spannende Kinderführung im Hygienemuseum Dresden, Tanztheater für die ganze Familie in Görlitz oder einen Blick hinter die Theaterbühne der berühmten Semperoper. Eine Auswahl an Ausflugszielen:
Inhalt des Artikels:
- Für Nostalgiker: Reise ins Leben der "Ackerbürger" in Reichenbach
- Für Ehrfurchtsvolle: das Granitabbaumuseum Königshain
- Für Nachdenkliche: die Gedenkstätte Bautzen
- Für Reisende: In Dresden in die Geschichte der Mobilität eintauchen
- Für Theaterfans: Hinter die Kulissen der Semperoper blicken
- Für Neugierige: Kinder-Museum im Hygienemuseum Dresden
- Für Forschende: Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz
- Für Geduldige: Die Puppentheatersammlung aus Dresden zieht um
Für Nostalgiker: Reise ins Leben der "Ackerbürger" in Reichenbach
Wie war das Leben der einfachen, kleinen Leute in der Kleinstadt um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert? Im Ackerbürgermuseum Reichenbach/O.L. kann man in diese Erfahrungswelt eintauchen. Ein originalgetreu wieder aufgebautes Haus mit Hof liefert einen Einblick in das Leben der sogenannten Ackerbürger. Das waren Menschen, die neben ihrer Tätigkeit in der Fabrik, im Handel und im Gewerbe eine bescheidene Landwirtschaft zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes betrieben.
Es waren enge Räum und einfache Verhältnisse, in denen sie lebten. Die Einrichtung ist schlicht und wurde für die Ausstellung mit viel Liebe zum Detail zusammengetragen. Ein kleiner Garten gehörte zum Haus, in ihm finden sich typische Kräuter, Gemüse und Blumen. Besonderes Augenmerk sollte man auf die Werkstatt eines Glasdrückers richten, eine heute ausgestorbene Tätigkeit, bei der aus Glasresten unter Erhitzung bis zur Zähflüssigkeit Plaketten, Knöpfe, Rückstrahler und andere gläserne Kleinteile gepresst wurden.
Für Ehrfurchtsvolle: das Granitabbaumuseum Königshain
Zugegeben, das Granitabbaumuseum Königshainer Berge hat ein ungewöhnliches Thema. Umso interessanter ist es aber, die schwere Arbeit im Granitsteinbruch und die Lebenswelt der Schwerstarbeiter kennenzulernen. Zwischen 1844 und 1975 wurde hier Granit abgebaut, der für den Bau des Berliner Reichstages, den Neuen Leuchtturm am Kap Arkona oder das Görlitzer Neißeviadukt benutzt wurde.
Vor allem die Pflastersteinschläger übten eine Tätigkeit aus, die von den Menschen später mit Füßen getreten wurde – zumeist ohne einen Gedanken an die Entstehung des Straßenbelages zu verwenden. Auch Maschinen zur Steinbearbeitung werden ausgestellt, darunter ein tonnenschwerer Luftverdichter im Kompressorenhaus, der den Aufwand erahnen lässt, der für die Versorgung der Steinbrüche mit Druckluft notwendig war. Informationen gibt es ebenso zur geologischen Entstehungsgeschichte des Königshainer Granits. Das Museum ist für Kinder ab acht Jahren geeignet.
Für Nachdenkliche: die Gedenkstätte Bautzen
Die Gedenkstätte Bautzen ist besonders für Geschichtsinteressierte spannend. Das "Gelbe Elend" war ein Stasi-Gefängnis, in dem zu DDR-Zeiten politische Gefangene unter oftmals unvorstellbaren Bedingungen inhaftiert wurden. In der Gedenkstätte lässt sich diese Zeit nachvollziehen, das Zellenhaus, die Freihöfe und zwei Gefangenentransporter können besichtigt werden.
Alles ist umfangreich und anschaulich dokumentiert, sowohl die Funktionsorte, wie auch die Schicksale einzelner Gefangener, die Rolle des Gefängnispersonals oder die Haft- und Arbeitsbedingungen. Auch die Zeit ab der Gründung 1904, der Nationalsozialismus und die Nutzung in der sowjetischen Besatzungzeit wird betrachtet. Empfehlenswert sind die Führungen für Einzelbesucher oder Familien.
Für Reisende: In Dresden in die Geschichte der Mobilität eintauchen
Wann fuhr die erste Eisenbahn durch Sachsen? Warum sind die Straßen heute so belebt, wie sie sind? – Antworten auf diese Fragen finden sich im Verkehrsmuseum Dresden. Im Bereich für Schienenverkehr können Interessierte beispielsweise durch alte Züge wandern und die damaligen Pioniere virtuell in der Ausstellung erleben. Außerdem werden in Sonderausstellungen immer wieder einzelne Kapitel der Verkehrsgeschichte näher beleuchtet: Aktuell geht es um den Mythos rund um Piraten!
Für Theaterfans: Hinter die Kulissen der Semperoper blicken
Die Semperoper ist ein Glanzstück in der Dresdner Altstadt und gilt als eines der schönsten Opernhäuser der Welt, mit seinen beeindruckenden Gängen und Foyers und der einmaligen Akustik im Saal. Auch im Winter können Interessierte die Besonderheiten des Prunkbaus bei verschiedenen Führungen erkunden. Für Schülerinnen und Schüler gibt es ein Angebot zu Berufen in der Semperoper, die Entdeckungstour "Semper und die Detektive", die Kinderführung "Mit allen Sinnen durch die Semperoper" oder die Führung "Prima, Ballerina!".
Für Neugierige: Kinder-Museum im Hygienemuseum Dresden
Wie funktionieren die fünf Sinne des Menschen? Das Dresdner Kinder-Museum bietet Antworten und Einblicke ins Innere von Auge, Ohr und Nase, unter die Zunge oder die Haut. Dazu gibt es Experimentierstationen und Spiele für Kinder von 5 bis 12 Jahren. Auch im Rest des Hygiene-Museums werden Entdeckertouren für Kinder angeboten. In diesem Museum kann man den ganzen Tag verbringen!
Für Forschende: Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz
Mit dem Senckenberg Museum für Naturkunde verfügt Görlitz über eine der traditionsreichsten naturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen Sachsens. Die modernen Ausstellungen und Veranstaltungen des zur Leibniz-Gemeinschaft gehörenden Museums sind ein Schaufenster in die Forschung. Zur umfangreichen Sammlung zählen präparierte Tiere, Millionen Pflanzen und Fossilien, aber auch ein kleines Vivarium – eine Art kleiner Zoo. Im Untergeschoss können unter anderem Süßwasserstechrochen, Tomatenfrösche, Vogelspinnen und Zwergmäuse beobachtet werden.
Für Geduldige: Die Puppentheatersammlung aus Dresden zieht um
Einige der Figuren sind über 200 Jahre alt und reisten früher kreuz und quer durchs Land von einem Jahrmarkt zum anderen. Nun traten die Puppen eine weitere Reise an, von der Garnisonkirche über einen Zwischenstopp im Jägerhof ins Kraftwerk Mitte: Über 10.000 Objekte finden bald in der Schnittstelle zwischen Theater und Museum eine neue Heimat.
Voraussichtlich ab September ist die laut Angabe der Ausstellenden weltweit größte und bedeutendste Sammlung dieser Art wieder zu sehen. Zu der Sammlung gehören Handpuppen vom klassischen Kaspar und Räuber über Bauhaus-Figuren bis zum Sandmännchen. Neben den Puppen werden dann auch Bilder, Filme und Werbematerial zu sehen sein.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 03. April 2024 | 08:40 Uhr