Ein Fluss, im Hintergrund eine Burg.
Die Albrechtsburg in Meißen thront auf einem Felsen über der Elbe und bietet wunderbare Ausblicke auf die Stadt und das Tal. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Geheimtipps Sachsen von oben: Sieben Kulturorte mit Aussicht

03. Mai 2024, 16:31 Uhr

In Sachsen gibt es viele bekannte Orte, an denen man die Aussicht genießen kann – ob in der Sächsischen Schweiz, von der Kuppel der Frauenkirche in Dresden oder vom Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Doch Orte mit beeindruckendem Panorama finden sich auch abseits der bekannten Ziele: in Bautzen, Boxberg oder Weißwasser. Ob Ausblick von einer Burg, Ruine oder sogar einem Leuchtturm – das sind unsere sieben Geheimtipps.

Bad Muskau: Vom Schloss aus das Weltkulturerbe bewundern

Den Blick über einen der berühmtesten englischen Gärten Mitteleuropas, den Fürst-Pückler-Park Bad Muskau, schweifen zu lassen, das geht in den Sommermonaten nicht nur vom Boden, sondern auch vom 35 Meter hohen Turm des Muskauer Schlosses aus.

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Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau beeindruckt Besucher aus nah und fern. Dabei konnte ihn sein Namensgeber gar nicht wie geplant vollenden, das Mammutprojekt kostete einfach zu viel Geld.

MDR KULTUR - Das Radio Fr 23.07.2021 04:00Uhr 19:43 min

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Der beeindruckende Landschaftspark, angelegt von Fürst Hermann von Pückler-Muskau, liegt zu etwa einem Drittel in Deutschland und zum größeren Teil in Polen. Seit 2004 ist der nördlich von Görlitz gelegene Park Unesco-Weltkulturerbe – eine der wenigen staatenübergreifenden Welterbestätten.

Kriebstein: Märchenhafter Ausblick von der Ritterburg

Eindrucksvoll erhebt sich Burg Kriebstein auf hohen Felsen über einer Flussschleife der Zschopau. Die 600 Jahre alte Burg ist komplett erhalten und gilt unter anderem auch deswegen als Sachsens schönste Ritterburg.

Blick von unten auf die Burg Kriebstein, im Hintergrund blauer Himmel und weiße Wolken
Die Burg Kriebstein gilt als schönste Ritterburg Sachsens. Der Wald hinter der Burg lädt zum Spazieren ein. Bildrechte: Colourbox.de

Die Burg Kriebstein war bereits Schauplatz mehrerer Film- und Fernsehproduktionen. Neben verschiedenen Märchen wurde hier auch für den Wes-Anderson-Streifen "Grand Budapest Hotel" gedreht. Direkt im Städtedreieck Leipzig-Chemnitz-Dresden gelegen, ist Burg Kriebstein für einen Tagesausflug gut erreichbar. Im Sommer gibt es auf der nahegelegenen Seebühne Operetten-Aufführungen des Mittelsächischen Theaters.

Moritzburg: Einziger historischer Leuchtturm in Sachsen

In Moritzburg steht nicht nur das prächtige Moritzburger Schloss, vielen bekannt als Kulisse des Weihnachtsklassikers "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", sondern auch ein Leuchtturm.

Der Binnenleuchtturm, einer der ältesten in Deutschland, wurde nur gebaut, um Kulisse für nachgestellte Seeschlachten zur Unterhaltung für den kurfürstlichen Hof im 18. Jahrhundert zu sein. Somit ist der Moritzburger Leuchtturm der einzige, der nur zur Dekoraktion errichtet wurde. Der 21,90 Meter hohe Turm lässt sich am besten im Rahmen einer Führung besichtigen.

Ein rötlicher Rundbau an einem bewaldeten Ufer. Die Szene spiegelt sich im See davor.
Der Leuchtturm bei Schloss Moritzburg wurde als reine Kulisse erbaut. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Robert Michael

Bautzen: Von der Ruine der Nikolaikirche auf die Spree blicken

Nicht nur die vielen Türme in Bautzen bieten einen guten Ausblick. Auf dem Nikolaifriedhof befindet sich die Ruine der Nikolaikirche. Zu sehen sind dort übriggebliebene Gemäuer des sakralen Gebäudes.

Blick auf eine Backstein-Ruine: Eine seitliche Kirchenfassade mit mehreren hohen Fenstern. Dahinter ist ein intakter Kirchturm zu sehen.
Von dieser romantischen Ruine der Nikolaikirche aus hat man einen guten Blick auf die Umgebung. Bildrechte: Bautzen – Städtetrip durch die Stadt der Türme

Zerstört wurde die Kirche bereits im 17. Jahrhundert – und wurde seither nicht wieder aufgebaut, sondern die Ruine auch als Friedhof genutzt. Die Gemäuer mit den prägnanten Bögen haben gemeinsam mit dem Grün des Friedhofs einen besonderen Charme. Und von der Aussichtsplattform an der Kirche hat man einen besonderen Blick auf das Spreetal.

Meißen: Von der Albrechtsburg die Elbe bewundern

Die Albrechtsburg in Meißen gilt als älteste Burg Deutschlands. Sie thront auf einem Felsen über der Elbe und bietet von dort einen wunderbaren Ausblick.

Blick auf die Albrechtsburg in Meißen, ein weißes Gebäude auf einem Hügel gelegen.
So exponiert wie die Albrechtsburg über ihrer Umgebung thront, lässt sich von dort ein beeindruckender Rundumblick genießen. Bildrechte: IMAGO/F. Berger

Lange Zeit stand die Burg leer. Bis August der Starke sie ab 1710 neu nutzte: Als erste Porzellanmanufaktur Europas, in der das weltberühmte "weiße Gold" aus Meißen gefertigt wurde. Mehr als anderthalb Jahrhunderte wurde das Porzellan auf der Burg hergestellt, vom Keller zum Boden im Schloss, bis die Produktionsstätte aus den gotischen Räumen verschwand. Mittlerweile wird in Meißen-Triebischtal produziert.

Boxberg: Auf dem Ohr spazieren

Am Boxberger Ufer des Bärwalder Sees in der Oberlausitz befindet sich ein Landschaftsbauwerk: Ein überdimensional großes menschliches Ohr, entworfen von dem Künstler Jarosław Kozakiewicz. Es besteht aus Erdmassen und ist etwa 350 Meter lang, 250 Meter breit und 18 Meter hoch.

Eine Landschaft ist wie ein überdimensionales Ohr geformt.
Am Ufer des Bärwalder Sees, nahe dem sächsischen Boxberg befindet sich diese künstlerische Nachbildung eines menschlichen Ohres. Bildrechte: picture alliance / ZB | Matthias Hiekel

Wer den ein Kilometer langen Spazierweg auf sich nimmt, gelangt zu einem Aussichtspunkt, der sich auf dem höchsten Punkt des Geländes befindet. Von dort kann man wunderbar über den Bärwalder See schauen. In der Ohrmuschel befindet sich ein Amphitheater mit 270 Sitzplätzen für Freilufttheater, das im Sommer bespielt wird.

Weißwasser: Ausblick auf die neue Welt eines Tagebaus

An der Tagebaukante des Tagebaus Nochten erhebt sich der Turm am Schweren Berg. In 30 Metern Höhe ergibt sich von dort oben ein beeindruckender Blick in das Umland von Weißwasser.

Die Besucherinnen und Besucher, die die 166 Stufen erklimmen, können beobachten, wie die Landschaft sich nach dem Bergbau im Tagebau Nochten in eine Kulturlandschaft entwickelt. In der Ferne sind die Türme des Kraftwerks Boxberg zu sehen. Im unteren Teil des Gebäudes vermittelt eine Ausstellung die Bergbaugeschichte um Weißwasser.

Ein Turm steht in einer Landschaft, am Rand die Reste eines Tagebaus
Der Aussichtsturm am Schweren Berg bei Weißwasser im Tagebau Nochten bietet einen ungewohnten, aber dennoch faszinierenden Blick in das Umland. Bildrechte: imago images / Rainer Weisflog

Redaktionelle Bearbeitung: op, tsa, lg, sg

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 29. Oktober 2022 | 18:15 Uhr