Die Herbstfärbung des Ginkgos begeistert viele Gartenbesitzer.Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Urtümlicher ExotGinkgo: Prachtvoller Stadtbaum mit langer GeschichteFächerblattbaum, bot. Ginkgo biloba
27. Dezember 2023,
08:44 Uhr
Fächerförmige, hellgrüne Blätter, die sich im Herbst goldgelb verfärben: Das Laub der Ginkgos ist einmalig. Die urtümlichen Bäume gedeihen auch in der Stadt und eignen sich sogar für eher unerfahrene Gartenbesitzer.
Ginkgos wuchsen schon vor Millionen Jahren auf der Erde, auch in Deutschland finden sich Versteinerungen mit den typischen Blattabdrücken. Heimisch sind die Bäume heute noch in China, werden aber auf der ganzen Welt angepflanzt. Sie eignen sich auch als Anfängerbäume für weniger erfahrene Gartenbesitzer, da sie wenig Pflege brauchen und keine besonderen Ansprüche an ihren Standort stellen. Autoabgase und städtisches Klima machen Ginkgos nicht viel aus. Lediglich Streusalz können sie nicht leiden.
Schöne Laubgehölze mit kleinen Kronen
Ein Baum für kleinere Gärten ist der Ginkgo. Dieser Baum der Sorte ′Mariken′ ist schon 20 Jahre alt und die kompakte Krone hat einen Durchmesser von etwa 2,50 Meter.
Weitere, schöne und kompakte Sorten mit einem ähnlichen Wuchs sind ′Globus′ und ′Troll′. Die Sorte ′Simon‘ wächst hingegen buschiger.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftDas tolle Laub des Ginkgos. Wobei Laub gar nicht stimmt. Der Ginkgo ist ein Nadelbaum. Die Blätter bestehen aus vielen Nadeln die aneinanderkleben und so aussehen wie ein Blatt. Wunderschön!Bildrechte: MDR/ Daniela DufftPerfekt für den Miniaturgarten: Der Zierapfel ′Pomzai′ ist auch nach 20 Jahre noch klein und schön kompakt. Die Krone wird nicht viel größer als 1,5 bis maximal 2 Meter.Bildrechte: MDR/Daniela Dufft′Pomzai′ ist ideal für kleine Gärten. Im Frühjahr bildet der Baum eine wunderschöne Blüte, die Früchte färben sich ab August rötlich ein. Im Herbst ist der Baum ein wahrer Hingucker.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Zwerg-Kaiser-Eiche 'Carl Ferris Mil wird ein stattlicher Baum, bleibt aber im Vergleich zu ihren riesigen Geschwistern (Dentata) relativ klein. Die Krone wird etwa sechs Meter breit und beeindruckt durch imposantes Laub. Ein Blatt kann stattliche 30 Zentimeter lang werden.Bildrechte: MDR/Daniela DufftIm Herbst färben sich die Blätter gelb-orange ein und werden schließlich schokoladenbraun. Das Besondere: Die Blätter bleiben auch im Winter am Baum und fallen erst im Frühjahr ab - ein schöner Sichtschutz auch im Winter.Bildrechte: MDR/Daniela DufftAuch die Rinde der Zwergkaisereiche sieht sehr dekorativ aus.Bildrechte: MDR/Daniela DufftWacholderdrosseln, Amseln und Co. lieben diesen Baum. Der Apfeldorn wächst sehr kompakt und wird insgesamt sechs bis sieben Meter hoch.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftDiese Exemplare des Apfeldorns wurden vor etwa 20 Jahren in die Stadt Schönstedt gesetzt. Sie sind stattlich gewachsen, aber immer noch kompakt und nicht zu groß.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftDie Bäume bleiben bis in den Dezember hinein grün und tragen schöne große, intensiv rote Früchte. Die Krone erreicht einen Durchmesser von etwa 4 Meter. Aber Vorsicht: An der Rinde sitzen große Dornen.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftDer Zierapfel ′Freija′ wird etwas größer und ist auch eine Augenweide. Die Früchte sind rot. Die Krone wird fünf bis sechs Meter breit.Bildrechte: MDR/Daniela DufftGelbe Früchte trägt der Zierapfel ′Golden Hornet′. Im Wuchs ähnelt der dem Zierapfel ′Freija′.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Zwergkastanie Aesculus pavia ′Koehnei′ wächst schirmartig, die Krone erreicht nach 20 Jahren einen Durchmesser von etwa 2,50 Meter.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Kastanie hat eine tolle orangefarbene Blüte im Mai.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Kastaniensorte ′Monstrosa′ ist etwas ganz Besonderes. Sie wächst krüppelig, bizarr. Ihr Wuchs ist immer für Überraschungen gut. Die Blätter sehen aus wie klassische Kastanienblätter, bleiben aber klein. Früchte werden nicht gebildet.Bildrechte: MDR/Daniela DufftDie Herbstfärbung des Amberbaums ′Liquidambar′ ist kaum zu übertreffen. Er leuchtet tiefrot und erfreut so viele Gärtnerherzen.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftDer Baum selbst wird je nach Unterlage 8 bis 10 Meter hoch. Die Krone wächst sehr langsam und wird im Durchmesser sechs bis sieben Meter breit.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftAuch eine Empfehlung von Gärtnermeister Thomas Ackermann – der Amerikanischer Streifenahorn. Nach 20 Jahren erreicht der Baum eine Höhe von maximal fünf Metern.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftEr hat schönes, lindgrünes Laub, das sich im Herbst gelb färbt.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftVerliert der Baum seine Blätter, kommt die Rinde erst richtig zur Geltung. Sie trägt eine gestreifte Maserung.Bildrechte: MDR/ Daniela DufftGrandiose Bäume sind Platanen (Platanus): In Städten sieht man oft die Riesen wachsen, deren ausladende Kronen 20 Meter erreichen können. Eine Nummer kleiner ist die Platane ′Alphens Globe′. Dieser 15 Jahre alte Baum hat eine Krone mit einem Durchmesser von etwa sechs Metern. Der Baum wächst langsam und lässt sich auch durch Schnitt gut in Form halten.Bildrechte: MDR/ Daniela Dufft
Ginkgos wachsen eher langsam, können aber über 20 Meter hoch werden. Es gibt sowohl kleinwüchsige Sorten (′Mariken′) als auch säulenförmige (′Princeton Sentry′) oder hängende (′Pendula‘) Ginkgo-Züchtungen auf dem Markt. Mit besonders ausgeprägter Herbstfärbung besticht ′Autumn Gold′. Kleinwüchsige Sorten können sogar im Topf gepflanzt oder als Hochstämmchen kultiviert werden.
Ginkgos gelten als trockenheitsverträgliche Bäume. Sie kommen in der Regel ohne zusätzliche Bewässerung durch den Sommer, wenn sie einmal richtig angewachsen sind. Frisch gepflanzte Bäume sollten jedoch gegossen werden, um das Anwurzeln zu fördern. Bei älteren Ginkgos ist keine besondere Pflege mehr nötig. Zwerge wie ′Marieken‘ können durch Entspitzen in Form gehalten werden. Verwendung finden Ginkgos als einzeln stehende Bäume oder in lockeren Gehölzgruppen.
Samenschalen der weiblichen Ginkgos riechen unangenehm
Erst nach 20 bis 30 Jahren zeigt sich ob, ein Ginkgo-Baum männlich oder weiblich ist. Nur die weiblichen Exemplare tragen im Herbst Früchte. Sie sind nur selten zu finden und bei Gartenbesitzern eher unbeliebt, weil die fetthaltigen Samenschalen beim Verrotten unangenehm stinken. Die stärkehaltigen Ginkgosamen im Inneren sind allerdings essbar.
Der Ginkgo ist der einzige lebende Vertreter einer ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen. Er wird daher auch als lebendes Fossil bezeichnet. In Deutschland erwachte die Begeisterung für Ginkgos im 18. Jahrhundert, als exotische, eigenwillige Pflanzen in Mode kamen. So inspirierte die eigentümliche Blattform der Ginkgos Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1815 zu einem Liebesgedicht.
Auf einen Blick: Ginkgo
Pflanzenfamilie
Ginkgogewächse
Wuchs
anfangs schmal, ausgewachsene Bäume erreichen eine Höhe von 20 bis 30 Metern und eine Breite von bis zu 15 Metern
Laub
charakteristische, hellgrüne, fächerförmige Blätter, die sechs bis zehn Zentimeter lang werden; prachtvolle, goldgelbe Herbstfärbung
Blüten
an männlichen Pflanzen längliche, gelbe Kätzchen, an weiblichen blassgrüne Blüten
Blütezeit
März und April
Früchte
eiförmige bis rundliche, an Mirabellen erinnernde Früchte, die zunächst grün und später orangegelb sind
Standort
Sonne bis lichter Schatten
Boden
mäßig trocken bis feucht, tiefgründig und durchlässig; nährstoffreich, humos; schwach sauer bis alkalisch
winterhart
ja; sommergrüner Baum
Besonderheiten
Der Ginkgo ist zweihäusig. Die Schale der Samen, die nur an weiblichen Bäumen wachsen, riecht beim Verrotten unangenehm. Die stärkehaltigen Samen selbst sind essbar. Ginkgos können sehr alt sein, in Weimar zum Beispiel steht ein Exemplar, das um 1820 gepflanzt wurde - zu Lebzeiten des Dichters Johann Wolfgang von Goethe.
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. November 2019 | 08:30 Uhr