
Landesschülervertretungen Sondervermögen soll auch in Bildung fließen
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19. März 2025, 16:35 Uhr
Die Landesschülervertretungen Sachsen und Thüringen blicken positiv auf das gestern beschlossene Sondervermögen der Bundesregierung. Es müsse jetzt aber dringend in Bildung investiert werden. Denn am Ende zurückzahlen muss die Schulden die junge Generation.
- Landesschülervertretungen Sachsen und Thüringen blicken positiv auf Sondervermögen
- An Mitteldeutschen Schulen herrscht dringender Sanierungsbedarf
- Zurückzahlen muss die Schulden die junge Generation
Der Landesschülerrat Sachsen sieht das Sondervermögen grundsätzlich positiv. Es fördere die Zukunft, die Schülerinnen und Schüler erwartet, erklärt Amy Kirchhoff im Gespräch mit MDR AKTUELL. Sie ist Vorsitzende des Landesschülerrats Sachsen. Gleichzeitig sei der Bildungssektor in den letzten Jahren vernachlässigt worden. Der Schülerrat hofft, dass aus dem Sondervermögen eben auch Geld in die Bildung fließt.
Wir sehen aber zeitgleich, dass Bildung ein Ding ist, was unglaublich strapaziert wurde die letzten Jahre, dadurch, dass die finanziell gar nicht oder kaum gefördert wurde.
Diese Hoffnung teilt auch die Landesschülervertretung Thüringen. Vorsitzender Erik Sczygiol betont den Sanierungsbedarf der Schulen. Die Landesschülervertretung erhalte regelmäßig Berichte von Schulen, in denen es durch die Decke tropfe oder in denen die Sanitäranlagen defekt seien. Auch Tafeln, Stühle oder Tische seien oftmals kaputt. Weiter müsse in die digitale Infrastruktur investiert werden, denn das WLAN funktioniere oft nicht oder nur unzureichend, was das digitale Arbeiten erschwere.
Kompetenzen der Lehrkräfte ausbauen
Amy Kirchhoff vom Landesschülerrat Sachsen sagt, in den letzten Jahren sei zwar viel in die Digitalisierung investiert worden, zum Beispiel durch den Digitalpakt 2.0. Woran es aber fehle, seien die Kompetenzen bei den Lehrkräften, mit den Endgeräten umzugehen.
Am Ende haben Schülerinnen und Schüler langfristig nichts davon, wenn eine digitale Tafel im Klassenraum hängt, aber die Lehrkraft sie genauso benutzt, wie sie 20 Jahre vorher die Kreidetafel benutzt hat.
Auch Fabian Schön, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, sieht dieses Problem. Hier brauche es entsprechende Fortbildungen, damit die Lehrkräfte neue technische Geräte auch sinnvoll nutzen können.
Junge Generation wird die Schulden erben
Fest steht aber auch: Die jetzt aufgenommenen Schulden wird die junge Generation zurückzahlen müssen. Gerecht sei das natürlich nicht, sagt Amy Kirchhoff. Aber es gehöre zum System Sozialstaat dazu.
Ich glaube, das gehört so ein bisschen zum System Sozialstaat dazu, dass man sich verschuldet und dass es wieder ausgeglichen wird.
Erik Sczygiol meint, dass das Geld ohnehin investiert werden müsse. Er verweist auf den jetzt schon bestehenden Investitionsstau: Rund 55 Milliarden Euro wären nach einer Studie der Förderbank KfW notwendig, um die Schulgebäude in Deutschland zu sanieren.
Diese Schulsanierungen sind dringend nötig. Wenn sie durchgeführt werden, würde Amy Kirchhoff sich aber wünschen, dass die Schülerinnen und Schüler in den Prozess eingebunden werden. Dass sie aktiv gefragt werden: Wie stellt ihr euch eure Schule vor? Und dass diese Ideen dann nach Möglichkeit auch berücksichtigt werden.
(leh)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 19. März 2025 | 15:08 Uhr