Wegen InsolvenzReisekonzern FTI storniert alle gebuchten Reisen

14. Juni 2024, 20:18 Uhr

Der Reisekonzern FTI ist zahlungsunfähig. Das hat nun weitere Auswirkungen: Auch alle Reisen ab dem 6. Juli sind gestrichen worden. Der Konzern teilte mit, die Kunden hätten jetzt Planungssicherheit.

Der Reisekonzern FTI Touristik hat alle gebuchten Reisen gestrichen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach teilte nach einem Beschluss des Gläubigerausschusses mit, auch sämtliche ab 6. Juli geplanten Reisen würden storniert. Zuvor waren bereits alle Reisen in den nächsten vier Wochen gestrichen worden.

Hintergrund ist die Insolvenz des drittgrößten europäischen Reiseveranstalters. Betroffen sind Buchungen über die insolventen Gesellschaften FTI Touristik und BigXtra Touristik sowie über die Vertriebsmarke 5 vor Flug.

FTI: Partner können alternative Reisen anbieten

Um den FTI-Kunden vor Beginn der Sommerferien Planungssicherheit zu geben und ihnen eine sofortige Neubuchung bei einem anderen Anbieter zu ermöglichen, seien jetzt alle verbliebenen Reisen storniert worden, teilte der Konzern mit. Damit könnten nun auch die Reisebüro-Partner von FTI ihren Kunden alternative Reisen anbieten. Das Unternehmen habe begonnen, die Kunden, Reisebüros und Hotels zu informieren.

Bierbach bezifferte das Gesamtvolumen der bestehenden Reisebuchungen auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Alle Anzahlungen von Pauschalreisenden würden vom Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) erstattet, jeder Pauschalreisende bekomme sein Geld zurück. Kunden, die nur Einzelleistungen wie Flüge, Hotels und Transfers über FTI gebucht haben, haben dagegen keinen Anspruch auf Rückerstattung bereits geleisteter Zahlungen durch den DRSF.

Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung

Die FTI Touristik hatte beim Amtsgericht München einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Das Gericht entsprach dem Antrag und setzte den Sanierungsexperten Bierbach als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Danach reichte auch die FTI-Tochter BigXtra Touristik Insolvenz ein.

Die Verantwortlichen hatten die Priorität zunächst auf die Menschen gelegt, die gerade in den Zielgebieten unterwegs sind. Sie sollten "ihren begonnenen Urlaub zu Ende führen und planmäßig und sicher nach Hause zurückreisen können".

dpa, afp (mze)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. Juni 2024 | 18:30 Uhr