Festnahme in der Schweiz Synagoge in Halle: 19-Jähriger soll Anschlag vorbereitet haben

13. März 2025, 09:17 Uhr

Die Synagoge in Halle sollte offenbar erneut Ziel eines Anschlags werden. In der Schweiz konnten Sicherheitsbehörden einen Verdächtigen festnehmen. Die Jüdische Gemeinde in Halle reagiert betroffen.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Sicherheitsbehörden haben möglicherweise einen weiteren Anschlag auf die Synagoge in Halle verhindert. Wie die Mitteldeutsche Zeitung (€) zuerst berichtete, wurde in der Schweiz bereits am 14. Februar ein 19-Jähriger festgenommen. Dem Bericht zufolge soll der Mann auf der Messenger-Plattform Telegram über Anschlagspläne gesprochen und sich auch bereits eine Waffe besorgt haben.

Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt

Der 19-Jährige soll ursprünglich aus Halle stammen. Die Staatsanwaltschaft Halle hat MDR SACHSEN-ANHALT Ermittlungen bestätigt, ohne aber Einzelheiten zu nennen. Staatsanwalt Benedikt Bernzen teilte am Mittwoch mit, weitergehende Auskünfte seien momentan nicht möglich.

Jüdische Gemeinde reagiert betroffen

Die Jüdische Gemeinde in Halle reagiert betroffen auf die mutmaßlichen Anschlagspläne auf die Synagoge der Saalestadt. Max Privorozki, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Halle, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, es sei traurig zu erfahren, dass die Gefahr nach dem Jom-Kippur-Anschlag vor fünfeinhalb Jahren aktuell bleibe. Er sei den Sicherheitsbehörden jedoch dankbar, dass sie die Gemeinde unterstützten und jüdisches Leben hierzulande weiterhin möglich machten.

Am 9. Oktober 2019 wird Synagoge in Halle zum Anschlagsziel

Die Synagoge in Halle war am 9. Oktober 2019 Ziel eines Attentäters geworden. Der Mann hatte versucht, in das jüdische Gotteshaus einzudringen. Dort wollte er gezielt Jüdinnen und Juden töten. Weil er an der Tür scheiterte, erschoss er eine Passantin und später einen jungen Mann in einem Döner-Imbiss. Auf seiner Flucht vor der Polizei verletzte er mehrere Menschen. Im Dezember 2020 wurde der Mann vor Gericht zur Höchststrafe verurteilt.

MDR (Martin Naß, Mario Köhne, Anne Gehn-Zeller), zuerst veröffentlicht am 12. März 2025