Erster Todestag Gedenkstätte für Kezhia aus Klötze: "Wo sie sich immer wohl gefühlt hat"
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04. März 2024, 20:19 Uhr
Vor einem Jahr verschwand Kezhia aus Klötze im Altmarkkreis Salzwedel. Nach wochenlanger Suche die traurige Gewissheit: Die 19-Jährige wurde ermordet. Zum ersten Todestag haben Freunde eine Gedenkstätte an der Zinnberg-Sporthalle eingerichtet.
- Ein Jahr nach dem Tod der 19-jährigen Kezhia aus Klötze haben Freunde eine Gedenkstätte eingerichtet.
- Sie befindet sich zwischen den Sportplätzen im Ort, wo Kezhia oft bei Fußballspielen war.
- Die 19-Jährige wurde vor einem Jahr getötet. Das Landgericht Stendal hat den Täter wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Der Tod der 19-jährigen Kezhia aus Klötze im Altmarkkreis Salzwedel jährt sich am Montag zum ersten Mal. Freunde des Mordopfers haben nun eine Gedenkstätte eingerichtet. Sie befindet sich an der Klötzer Sporthalle Zinnberg.
"Freundeskreis Kessy" gestaltet in Klötze einen Gedenkort für Kezhia
"Wir haben hier den perfekten Kezhia-Gedenkort ausgewählt zwischen Sporthalle, Sportplätzen. Ein Ort, an dem alle vorbeifahren und wo ihr Verein, der VfB-Klötze, zu Hause ist, wo sie sich immer wohl gefühlt hat", erklärt Kristina Hermanski vom "Freundeskreis Kessy".
Kezhia war im Fußballverein aktiv, unter anderem als Schiedsrichterin und Zeitgeberin bei Fußball-Turnieren in Klötze. Hermanskis Sohn Ruven und sie würden diese Aufgaben nun vor allem übernehmen, berichtet Kristina Hermanski, die eng mit Kezhias Mutter befreundet ist und die 19-Jährige gut kannte.
Der "Freundeskreis Kessy" formierte sich ab dem Zeitpunkt von Kezhias Verschwinden im März 2023. Die insgesamt 17 Mitglieder haben alle Prozesstage begleitet, stehen der Familie des Opfers zur Seite und sorgen dafür, dass Kezhia nicht in Vergessenheit gerät.
Mordfall Kezhia: Täter hat gestanden
Nach der vermissten Kezhia war wochenlang gesucht worden. Im April wurde ihre Leiche schließlich in der Nähe von Helmstedt gefunden. Der Mörder der 19-jährigen Kezhia, ein 42-jähriger Familienvater, wurde am 29. Januar vom Landgericht Stendal zu lebenslanger Haft verurteilt. Die beiden sollen eine Beziehung gehabt haben.
Der Mann hatte im Verlauf des Prozesses gestanden, die Frau getötet zu haben. Mit 32 Messerstichen soll er sie getötet, danach verbrannt und in der Nähe von Wolfsburg in einer Kiesgrube vergraben haben. Er hat gegen das Urteil Revision eingelegt.
Der "Freundeskreis Kessy" will am Prozess um den Mord weiter dranbleiben. Doch am 4. März stehen für Kristina Hermanski und ihre Mitstreiter Trauer und Erinnerung im Mittelpunkt.
MDR (Carina Emig, Susanne Liermann, Julia Heundorf, Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 04. März 2024 | 11:10 Uhr
Maria A. vor 50 Wochen
Eine bemerkenswerte und lobenswerte Geste. Es ist wirklich traurig und der Verlust wird für die Angehörigen nie verarbeitet werden können, sowie auch den Freunden und Bekannten kaum gelingen. Leider scheinen solche schrecklichen Vorkommnisse zuzunehmen. Es ist ja schon wieder ein Kind getötet worden. Was für Zeiten...
Thommi Tulpe vor 50 Wochen
Auch für mich ist die Einrichtung dieser Gedenkstätte zumindest fragwürdig, auch weil diese 19-jährige Kezhia offenbar Opfer wurde, weil diese eine nicht nur in unserer Gesellschaft als unmoralisch bezeichnete Beziehung zu einem 42-jährigen Ehemann und Familienvater pflegte. Auch wenn das sehr sicher keinen Mord rechtfertigt, bin auch ich der Meinung, dass das Grab der in sehr jungen Jahren zu Tode gekommenen Frau als Gedenkstätte und Mahnmal ausreichend gewesen wäre.
Dermbacher vor 50 Wochen
Ich halte das errichten dieser Gedenkstätte als sehr zweifelhaft an! Denn der Zustand wird nicht mehr lange so gepflegt sein, sollen sie lieber an der Grabstätte das Gedenken pflegen!