Simulierte GroßlageMenschen aus Fluten retten, Klinik räumen: Rettungskräfte üben Katastropheneinsatz in Dresden
Polizei, Feuerwehren und Rettungskräfte haben am Sonnabend in Dresden den Katastrophenfall geübt. Schauplätze waren das Krankenhaus Friedrichstadt und das Veranstaltungsgelände im Ostragehege. 400 Teilnehmer von Feuerwehren, Polizei, THW und den Rettungsdiensten sowie knapp 100 Komparsen als Patientendarsteller simulierten ein Hochwasser an der Weißeritz. Der reguläre Krankenhausbetrieb sei nicht beeinträchtigt worden, betonte die Klinikleitung.
Großübung ab 7:30 Uhr an der Weißeritz
Die Großübung der Stadt Dresden stand ab 7:30 Uhr unter dem Motto "Weißer Schaum '25". Für die Katastrophenlage wurde angenommen, dass der kleine Fluss Weißeritz das 100-Fache seiner üblichen Wassermengen ausschüttet und die höchste Hochwasseralarmstufe überschritten hat. Die Rettungskräfte mussten Teile des Krankenhauses Friedrichstadt räumen und in der sogenannten Rinne einen Behandlungsort mit Zelten aufbauen. Gleichzeitig wurde die Rettung von Menschen aus der Elbe und der Weißeritz geübt. So berichtet die Feuerwehr Dresden in den sozialen Medien über den Tag:
Viele Einheiten sollten Hand in Hand üben
"Ziel war es, die Zusammenarbeit aller an der Gefahrenabwehr beteiligten Organisationen zu trainieren und die gegenseitigen Abhängigkeiten im Falle eines Hochwasserereignisses an der Weißeritz zu üben", hieß es von der Stadt Dresden. Verschiedene Bereiche haben laut Feuerwehr ihre Abläufe geübt: Das waren neben den Einsatzkräften auch der Verwaltungsstab, die technische Einsatzleitung und die Verantwortlichen im Krankenhaus.
Vor fast 23 Jahren war Not real
Dass so ein Katastrophenszenario mit Fluten und Klinik-Räumung nicht unwahrscheinlich ist, wissen die Dresdner: Beim sogenannten Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 wurde das Krankenhaus in der Friedrichstadt tatsächlich geräumt. "Das komplette Krankenhaus wurde innerhalb von zwölf Stunden evakuiert", erinnert das Klinikum an den 13. August 2002. Am Folgetag überschwemmte die Elbe das Krankenhausgelände erneut.
Der Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, Dr. Andreas Nowak, der auch die Evakuierung 2002 mit koordiniert hatte, hält solche Großübungen wie die am Sonnabend für "unerlässlich, um im Ernstfall schnell und koordiniert handeln zu können und die Sicherheit unserer Patienten zu gewährleisten".
MDR (kk/stt)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 22. März 2025 | 19:00 Uhr