Verfolgung Unschuldiger Prozess gegen AfD-Politiker Czuppon geht vor Oberlandesgericht weiter
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28. März 2023, 21:45 Uhr
Der Prozess gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Torsten Czuppon wegen Verfolgung Unschuldiger geht vor das Oberlandesgericht in Jena. Czuppon wurde bereits in zwei Instanzen verurteilt, weil er als Polizeibeamter zwei Unschuldige angezeigt und die Anzeige selbst bearbeitet haben soll.
Der Prozess gegen den AfD-Landtagsabgeordneten Torsten Czuppon wegen Verfolgung Unschuldiger geht in die nächste Instanz - vor das Oberlandesgericht in Jena. Staatsanwaltschaft und der Angeklagte selbst haben Revision gegen das Urteil aus der zweiten Instanz eingelegt, wie ein Sprecher des Landgerichts Erfurt am Dienstag mitteilte.
Czuppon in erster und zweiter Instanz verurteilt
Das Landgericht Erfurt hatte Czuppon vor einer Woche erneut zu einer hohen Geldstrafe verurteilt und damit die Entscheidung aus der ersten Instanz bestätigt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 57-Jährige vor seiner Zeit als Abgeordneter als Polizeibeamter eine Strafanzeige gegen Unschuldige gestellt und diese Anzeige auch selbst bearbeitet hatte.
Streit um T-Shirt in Gedenkstätte Buchenwald
Hintergrund ist der Vorwurf, dass Czuppon bei einer Veranstaltung in der Gedenkstätte Buchenwald ein T-Shirt von "Thor Steinar" getragen haben soll. Diese Marke ist in rechtsextremen Kreisen beliebt. Da die Gedenkstätte das Tragen als Verstoß gegen ihre Hausordnung wertete, erstattete sie Anzeige wegen Hausfriedensbruchs.
Czuppon wiederum bestritt, ein T-Shirt dieser Marke getragen zu haben, und erstattete Anzeige gegen zwei Zeugen des Vorfalls wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung. Der AfD-Landtagsabgeordnete war daraufhin zu 150 Tagessätzen zu je 200 Euro verurteilt worden.
Im Berufungsverfahren hatte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten gefordert - ausgesetzt zur Bewährung. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch.
MDR (ifl)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 28. März 2023 | 16:00 Uhr
Ovuvuevuevue Enyetuenwuevue Ugbemugbem Osas am 29.03.2023
Wäre Torsten Czuppon als Polizeibeamter Mitglied der SPD von Innenminister Georg Maier gewesen (was ja eigentlich unvorstellbar scheint), hätte es weder die Anzeige gegen den Abgeordneten gegeben noch die unbewiesene Unterstellung bezüglich irgendeines bedruckten T-Shirts. Aber wenn es gegen die AfD geht, ist den Medien und der Justiz (von der Politik einmal ganz abgesehen) keine Schmierenkomödie zu billig, um aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.
Frau K. am 29.03.2023
Zum Fremdschämen dieser Thüringer.
MikeS am 29.03.2023
Ein (ehem.) Polizeibeamter bricht das Gesetz und Sie nennen das Schmierenkomödie? Sie sitzen offenbar auf derselben Bank!