Landkreis Greiz Angelverein gibt Naturbad Triebes auf - Kritik an Stadt wegen fehlender Hilfe
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16. Januar 2025, 08:41 Uhr
Der Angelverein Triebes hat seinen Rückzug vom Naturbad in Zeulenroda-Triebes angekündigt. Den Grund sieht der Verein vor allem in fehlender Unterstützung durch die Stadt. Für die Badesaison 2025 werden aber noch Mitarbeiter gesucht.
Der Angelverein Triebes im Landkreis Greiz will das Naturbad ab 2026 nicht mehr betreiben. Das hat der Verein am Wochenende bei der Jahreshauptversammlung beschlossen. Vereinschef Steffen Sorgalla sagte MDR THÜRINGEN, die Kündigung liege der Stadt Zeulenroda-Triebes bereits vor. Als Grund für den Rückzug des Vereins nannte er die mangelnde Unterstützung durch die Stadt, der das Naturbad im Ortsteil Triebes gehört.
Die wollen hier ein Schild hinstellen und dann wird aus dem Naturbad ein Badesee auf eigene Gefahr.
Angelverein: Keine Ambitionen der Stadt
"Wir haben viele Gespräche mit der Stadt geführt. Aber auf unsere Wünsche ist man nicht eingegangen", sagt Sorgalla. Es gehe um Personalfragen. Beispielsweise sei es immer wieder schwierig, die Hausmeisterstelle zu besetzen.
Die Fördermittel von 30.000 Euro pro Jahr hätten sich trotz Inflation seit acht Jahren nicht geändert. Stattdessen habe die Stadt die Einnahmen aus den Imbissverkäufen vom Zuschuss abziehen wollen.
"Ich kann meinem Verein nicht zumuten ins Minus zu gehen, nur damit wir der Stadt mit dem Bad aushelfen", sagt Sorgalla. Die einzige Idee der Stadt sei es gewesen, hier eine einfache Badestelle einzurichten: "Die wollen hier ein Schild hinstellen und dann wird aus dem Naturbad ein Badesee auf eigene Gefahr." Die Stadt reagierte auf Anfrage von MDR THÜRINGEN zunächst nicht.
Verein sucht Mitarbeiter für Badesaison 2025
Der Angelverein hatte 2016 die Pflege des Bades übernommen. Rund 45.000 Besucher konnten seitdem verzeichnet werden. Im Sommer vergangenen Jahres hatten Rettungsschwimmer, Besucher und Vereinsmitglieder eine Petition für den Erhalt des Naturbades gestartet. Das positive Ergebnis blieb aus.
Ich kann meinem Verein nicht zumuten ins Minus zu gehen, nur damit wir der Stadt mit dem Bad aushelfen.
Um die Saison 2025 noch absichern zu können, sucht der Verein nun Mitarbeiter, unter anderem Rettungsschwimmer, Hausmeister und einen Imbissbetreiber.
Die Stadt Zeulenroda-Triebes wies die Vorwürfe des Anglervereins zurück. Sie habe den Verein so unterstützt, wie es möglich gewesen sei.
MDR (cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 15. Januar 2025 | 11:30 Uhr
Maria A. vor 1 Wochen
Das ist nur ein Beispiel von vielen anderen Beispielen, mit Mühe und Kosten verbundene Angelegenheiten in die Obhut Freiwilliger, Vereine oder Organisationen zu verbringen. Und wenn das nicht möglich ist, oder, wie in diesem Fall, der Aufwand gegenüber dem Nutzen überwiegt, dann ist halt "Ende Gelände".
hannes72 vor 1 Wochen
richtig lesen: Seit der Übernahme durch den Verein 2016 kamen diese 45.000 Besucher, also in neun Jahren, nicht in einem! Und schon sind es nur noch nach Ihrer Rechnung im Schnitt 10.000 Euro Eintritt.
mattotaupa vor 1 Wochen
es kommen noch eintrittsgelder (lt. internet 2€ für kinder und 3€ für erwachsene) hinzu. macht nochmal einnahmen von mindestens 90.000€ bei den genannten 45.000 besuchern. die überschüssigen einnahmen des kiosk wurden im artikel nicht beziffert, ebensowenig die kosten für instandhaltung, die über die personalkosten hinausgehen. es wird sicher alles knapp sein aber es stehen einnehmen von mindestens 120.000€ zur verfügung, nicht nur die 30.000€ der stadt. 3 saisonale stellen ohne spitzengehälter sind davon wohl finanzierbar, wenn denn die anderen hier nicht erwähnten kosten nicht zu groß sind. sehe hier eher das problem dieses nicht unerhebliche unternehmerische risiko nem verein anzulasten.