Ukraine-News | 28. MärzSelenskyj weist Putins Vorstoß zu UN-Verwaltung für Ukraine zurück
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Ukraine-News von Freitag, 28. März 2025
- Selenskyj weist Putins Vorstoß zu UN-Verwaltung zurück
- Russland und Ukraine werfen sich Angriffe auf Energie-Infrastruktur vor
- Bundeswehr fängt russisches Aufklärungsflugzeug über Ostsee ab
- Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
21:36 Uhr | Selenskyj: Mehr Tempo bei Aufrüstung
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner abendlichen Videobotschaft die Rüstungsbetriebe der Ukraine aufgefordert, ihre Produktion neuartiger und schlagkräftiger Drohnen und auch von Raketen hochzufahren. "Unsere Aufgabe ist es, die Lieferung an die Armee deutlich zu erhöhen und die technologischen Vorteile unserer ukrainischen Drohnen zu maximieren", sagte er. Die Soldaten bräuchten ausreichend Nachschub.
Zudem warf Selenskyj in seiner Ansprache Russland erneut mehrfachen Bruch der Feuerpause für Angriffe auf Energieanlagen vor. Er habe Verteidigungsminister Rustem Umjerow angewiesen, darüber den USA zu berichten, führte Selenskyj fort. US-Vermittler hatten mit Russland und der Ukraine in getrennten Gesprächen vereinbart, dass keine Energieinfrastruktur mehr bombardiert wird. Kremlchef Wladimir Putin gab nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump dazu am 18. März den Befehl. Ein Kremlsprecher beklagte aber, dass die ukrainische Seite sich nicht an die Vereinbarung halte und selbst weiter in Russland Energieanlagen beschieße.
Selenskyj wiederum prangerte einen gezielten russischen Drohnenangriff auf die Gasinfrastruktur in der Region Poltawa an und dazu Artilleriebeschuss in Cherson, der die Stromversorgung beschädigt habe. Zudem habe durch einen russischen Angriff auf die Stadt Charkiw die Heizungsinfrastruktur dort Schaden genommen. (Quelle: DPA)
21:01 Uhr | Ukraine beschießt nach eigenen Angaben russischen Grenzposten
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben einen Grenzposten in der russischen Region Brjansk beschossen. Dabei seien militärische Ausstattung und Kommunikationsausrüstung zerstört worden, teilt der Generalstab mit. Man habe damit auf täglich Dutzende Drohnenangriffe reagiert. Viele der Drohnen seien von dem angegriffenen Grenzposten aus gestartet worden. Eine offizielle Stellungnahme Russlands gibt es noch nicht. (Quelle: Reuters)
19:10 Uhr | Selenskyj weist Putins Vorstoß zu UN-Verwaltung zurück
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von Wladimir Putin vorgeschlagene vorübergehende Verwaltung der Ukraine durch die UNO zurückgewiesen. Der Vorstoß diene lediglich dazu, jegliche Verhandlungen und "Schritte zu einer Beendigung des Krieges" hinauszuzögern, sagte Selenskyj am Freitag bei einer Pressekonferenz in Kiew. Putin hatte gesagt, im Zuge einer vorübergehenden Verwaltung der Ukraine durch die UNO könnten "demokratische Präsidentschaftswahlen" in der Ukraine organisiert werden, auf die Verhandlungen für ein "Friedensabkommen" folgen könnten.
Wegen des andauernden russischen Angriffskriegs hatte die Ukraine jedoch das Kriegsrecht ausgerufen, unter dem Wahlen ausgesetzt sind. Selbst Gegner Selenskyjs in der Ukraine sind mit diesem Vorgehen einverstanden und sprachen sich dafür aus, Wahlen erst wieder nach dem Ende der russischen Aggression abzuhalten. (Quelle: AFP)
17:30 Uhr | Guterres: Ukraine hat legitime Regierung
UN-Generalsekretär António Guterres sieht keinen Grund für die von Wladimir Putin vorgeschlagenen Neuwahlen in der Ukraine unter Aufsicht der Vereinten Nationen. "Die Ukraine hat eine legitime Regierung, und das muss natürlich respektiert werden", sagte Guterres in New York auf eine Frage zu seiner Position bezüglich Putins Vorstoß. Der russische Präsident hatte vorgeschlagen, die Ukraine unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen und dort Neuwahlen abzuhalten. (Quelle: DPA)
Update 16:20 Uhr | Ukraine und Russland übergeben Leichen von Soldaten
Die Ukraine hat in einem Austausch die sterblichen Überreste von 909 Soldaten zurückerhalten. Viele Soldaten seien bei Kämpfen in den Gebieten Donezk, Luhansk und Saporischschja ums Leben gekommen, teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Den Austausch habe das Internationale Komitee vom Roten Kreuz vermittelt. Es handelt sich um die größte Rückführung seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Nach russischen Medienberichten erhielt Moskau im Gegenzug die Leichen von 35 eigenen Soldaten und acht russischen Zivilisten aus dem Grenzgebiet Kursk.
Über die Zahl der getöteten und verletzten Soldaten auf beiden Seiten gibt es keine verlässlichen unabhängigen Angaben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in einer seltenen öffentlichen Schätzung im Februar von mehr als 46.000 getöteten und etwa 380.000 verletzten ukrainischen Soldaten.
Moskau hat seit dem Herbst 2022 keine offiziellen Zahlen zu den gefallenen russischen Soldaten kommuniziert. Laut Recherchen des russischsprachigen Dienstes der britischen Rundfunkanstalt BBC und des unabhängigen russischen Nachrichtenportals "Mediazona" liegt die Zahl der im Krieg gegen die Ukraine getöteten russischen Soldaten bei rund 100.000. (Quelle: DPA,AFP)
14:50 Uhr | Putin lässt neues Atom-U-Boot zu Wasser
Russlands Präsident Wladimir Putin hat an der Zeremonie eines Stapellaufs für ein modernes Atom-U-Boot der russischen Marine teilgenommen. Per Videoschalte gab der Kremlchef den Befehl, das in einer Werft in Sewerodwinsk bei Archangelsk gebaute Schiff zu Wasser zu lassen. "Wir werden auch weiter unsere Kriegsflotte stärken, darunter auch die strategische Komponente", sagte Putin bei der Veranstaltung.
Das U-Boot mit dem Namen "Perm" soll mit Hyperschallraketen des Typs Zirkon ausgerüstet werden, die auch Atomsprengköpfe tragen können. Es sei bereits das fünfte Atom-U-Boot dieser Klasse, sagte Putin. Seinen Angaben nach ist die Indienststellung für 2026 geplant. (Quelle: DPA)
13:21 Uhr | Bundesregierung: Selenskyj legitimer Präsident der Ukraine
Die Bundesregierung hat die Äußerung des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einer Übergangsverwaltung für die Ukraine strikt zurückgewiesen. Russland behaupte immer wieder, dass Wolodymyr Selenskyj angeblich nicht der legitime Präsident der Ukraine sei, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Aber Putin beweise mit den täglichen Angriffen auf die Ukraine, dass es ihm nicht um die Demokratie in der Ukraine gehe. Man solle deshalb auf das russische Narrativ gar nicht einsteigen. "Klar ist: Wolodymyr Selenskyj ist der legitime Präsident der Ukraine, und er ist derjenige, der für die Ukrainerinnen und Ukrainer verhandelt und niemand sonst." (Quelle: Reuters)
12:51 Uhr | Deutschland gibt sieben Millionen Euro für Reparatur der Energieinfrastruktur
Das Bundeswirtschaftsministerium stellt der Ukraine über die Förderbank KfW weitere 7,27 Millionen Euro für die Reparatur der Energieinfrastruktur zur Verfügung. Die Mittel gingen in den Energieunterstützungsfonds, in den seit 2022 auch zahlreiche weitere internationale Geber einzahlten, teilt das Ministerium mit. "Russische Angriffe auf die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine halten unvermindert an", sagt der scheidende Wirtschaftsminister Robert Habeck. Aus dem Fonds finanziert die Ukraine Ersatzteile und Ausrüstung für zerstörte Energieinfrastruktur. (Quelle: Reuters)
11:03 Uhr | Russland und Ukraine werfen sich Angriffe auf Energie-Infrastruktur vor
Russland hat der Ukraine vorgeworfen, mit Angriffen auf seine Energieinfrastruktur Zusagen für eine Waffenruhe zu brechen. "In den vergangenen 24 Stunden hat das Kiewer Regime seine Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur fortgeführt", teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag mit. Die ukrainische Armee habe dabei verschiedene Arten von Drohnen und Raketen eingesetzt.
Die Angriffe zeigten, dass Zusagen der ukrainischen Regierung zur Einstellung von Attacken auf Energieanlagen reine "Täuschungsmanöver" sein, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau. Einer der Angriffe traf demnach eine Gasmesstation Sudscha in der Region Kursk verursachte dort einen Großbrand und erhebliche Schäden. Zudem habe die ukrainische Armee die Ölraffinerie Saratow in Zentralrussland mit 19 Drohnen angegriffen.
Im Gegenzug warf der ukrainische Staatskonzern Naftogaz Russland einen weiteren Angriff auf Gasförderanlagen vor. Der neueste Beschuss "ist nicht nur eine Attacke auf unsere Infrastruktur, sondern der Versuch, die Stabilität der Energieversorgung zu untergraben", sagte Konzernchef Roman Tschumak gemäß einer Mitteilung. Es habe keine Opfer gegeben und es werde an der Beseitigung der Folgen gearbeitet. Angaben zur Art der eingesetzten Waffe, Ort und Zeit des Angriffs machte er nicht. Zuvor hatten ukrainische Behörden über massive russische Drohnenangriffe vor allem im Gebiet Poltawa informiert. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig geprüft werden. (Quelle: AFP, dpa)
10:50 Uhr | Türkei will zwischen Russland und Ukraine vermitteln
Die Türkei will weiter zwischen Russland und der Ukraine vermitteln. Das sagte Präsident Tayyip Erdogan dem russischen Staatschef Wladimir Putin in einem Telefonat, wie es in einer Erklärung des türkischen Präsidialamts heißt. Schritte zur Gewährleistung der Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer würden zu den Friedensbemühungen mit der Ukraine beitragen. Die Türkei sei bereit, sich an diesen Bemühungen zu beteiligen. Erdogan habe in dem Telefonat auch angeboten, erneut Gespräche zwischen beiden Seiten auszurichten. (Quelle: Reuters)
06:56 Uhr | Rubio: Vor Gesprächen zwischen USA und Russland auf höherer Ebene "noch viel zu tun"
US-Außenminister Marco Rubio hält hochrangige Gespräche zwischen den USA und Russland derzeit für verfrüht. Auf die indirekten Verhandlungen beider Seiten in Saudi-Arabien angesprochen, erklärte Rubio am Donnerstag: "Ich denke, man muss auf technischer Ebene mehr Fortschritte machen." Es gebe "noch viel zu tun mit beiden Seiten, insbesondere mit der russischen Seite, mit der wir seit Jahren nicht mehr gesprochen haben", sagte er an Bord eines Flugzeugs auf dem Weg nach Miami. Wann es zu einem solchen Treffen kommen könnte, ließ Rubio offen: "Ich kann dafür keinen Zeitrahmen festlegen, weil es nicht von uns abhängt."
US-Präsident Donald Trump hat mehrfach betont, dass er auf ein baldiges Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hoffe – möglicherweise in Saudi-Arabien. Vertreter der USA führten in den vergangenen Tagen in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Russland und der Ukraine über eine Feuerpause im russischen Angriffskrieg. Dabei wurde eine 30-tägige Waffenruhe für Energieinfrastruktur sowie im Schwarzen Meer vereinbart. Moskau stellte jedoch erneut Bedingungen für deren Umsetzung. (Quelle: AFP)
05:36 Uhr | USA schlagen Ukraine überarbeitetes Mineralienabkommen vor
Die USA haben der Ukraine offenbar ein überarbeitetes Abkommen über die Nutzung von Rohstoffen angeboten. Laut Insidern und einer Reuters vorliegenden Zusammenfassung sieht der neue Vorschlag keine künftigen Sicherheitsgarantien für die Ukraine vor. Stattdessen sollen alle Einnahmen aus der Nutzung natürlicher Ressourcen - egal ob durch staatliche oder private Unternehmen - in einen gemeinsamen Investitionsfonds fließen. Das ukrainische Außenministerium äußerte sich bislang nicht. Die Verhandlungen laufen demnach noch. (Quelle: Reuters)
03:22 Uhr | Putin schlägt UN-Verwaltung für Ukraine vor
Russlands Präsident Wladimir Putin hat vorgeschlagen, die von ihm angegriffene Ukraine zeitweise unter eine Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen. Ziel sei es, unter internationaler Aufsicht Wahlen abzuhalten und eine neue, handlungsfähige Regierung zu bilden. Nur mit dieser könne dann ein Friedensvertrag ausgehandelt werden, sagte Putin bei einem Treffen mit Matrosen eines Atom-U-Boots. "So eine Praxis gibt es", sagte Putin.
Kritiker sehen darin eine Fortsetzung der russischen Propaganda: Moskau bezeichnet die Ukraine regelmäßig als "gescheiterten Staat" und spricht Präsident Wolodymyr Selenskyj das Mandat ab.
Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses erklärte dazu, die Regierungsführung in der Ukraine werde von der Verfassung und der Bevölkerung des Landes bestimmt. In der Ukraine finden nach geltendem Recht keine Wahlen statt, während sich das Land im Krieg befindet. International wird Selenskyj weiterhin als legitimer Präsident anerkannt. (Quellen: dpa, Reuters)
01:07 Uhr | Bundeswehr fängt russisches Aufklärungsflugzeug über Ostsee ab
Deutsche Eurofighter haben ein russisches Aufklärungsflugzeug östlich der Ostseeinsel Rügen abgefangen. Laut Luftwaffe war die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20M ohne Flugplan und ohne aktives Transpondersignal unterwegs und reagierte nicht auf Funksprüche. Die Abfangjäger stiegen vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern auf und begleiteten das Flugzeug, bis es den Nato-nahen Luftraum wieder verließ. Anschließend drehte es in Richtung der russischen Exklave Kaliningrad ab.
Solche Einsätze seien nicht ungewöhnlich, hieß es aus Luftwaffen-Kreisen. Russische Militärflugzeuge würden sich regelmäßig dem Nato-Luftraum über der Ostsee nähern. (Quelle: AFP)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Freitag, 28. März 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 28. März 2025 | 06:00 Uhr