Ukraine-News | 23. MärzMedienberichte: USA planen Abkommen für umfassende Waffenruhe
Diese Ukraine-News von Sonntag, den 23. März 2025 sind beendet.
Aktueller Ukraine-News
Ukraine-News von Sonntag, 23. März 2025
- Starmer gibt Trump in Bezug auf europäische Verteidigung Recht
- Russland greift Kiew mit Drohnen an
- Ein Toter bei ukrainischen Angriffen auf Russland
- Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
23:11 Uhr | Gespräche mit US-Delegation laut Ukraine "konstruktiv"
Die Ukraine und die USA haben nach Angaben Kiews ihre Gespräche in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg abgeschlossen. "Wir haben unser Treffen mit dem amerikanischen Team beendet", erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow am späten Sonntagabend. "Die Diskussion war produktiv und zielgerichtet."
Die Delegationen beider Länder hätten "wichtige Punkte angesprochen", darunter Fragen zum Energiebereich. Umerow, der die ukrainische Delegation leitet, hatte zuvor erklärt, bei dem Treffen mit den US-Vertretern gehe es unter anderem um "Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur". (Reuters/AFP)
21:25 Uhr | Selenskyj: Russland zieht Krieg in die Länge
Mit Blick auf die neueste Runde von Gesprächen über mögliche Wege zu einem Frieden unter US-Vermittlung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Vorwürfe gegen Moskau erhoben. Russland ziehe den Krieg, den es herbeigeführt habe, in die Länge, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft.
Selenskyj verwies auf Serien russischer Drohnenangriffe in den vergangenen Tagen. Wörtlich sagte er: "Wenn kein Druck auf Russland ausgeübt wird, werden sie weiterhin echte Diplomatie in Moskau verachten und weiterhin Leben vernichten". Selenskyj hatte bereits zuvor gefordert, dass der Westen den Druck auf Russland erhöhen müsse. (Quelle: DPA)
17:25 Uhr | Gespräche zwischen Ukraine und USA in Saudi-Arabien gestartet
Ukrainische und amerikanische Delegationen haben Gespräche in Saudi-Arabien aufgenommen. Erörtert werden sollen etwa Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und Infrastruktur, wie der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow auf Facebook schrieb. Die ukrainisch-amerikanischen Gespräche dienen zur Vorbereitung der Verhandlungen zwischen russischen und amerikanischen Unterhändlern am Montag ebenfalls in Saudi-Arabien.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dämpfte im Vorfeld jedoch die Erwartungen. "Wir sind erst am Anfang dieses Weges", sagte er im russischen Staatsfernsehen. Es gebe viele ungeklärte "Fragen" und "Nuancen", wie eine Waffenruhe umgesetzt werden könnte. (Quelle: Reuters, AFP)
15:15 Uhr | US-Sondergesandter Witkoff erwartet Fortschritte bei Gesprächen in Riad
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff setzt große Hoffnungen in die Gespräche über einen Waffenstillstand in Saudi-Arabien. Die Vereinigten Staaten erwarteten einen großen Fortschritt, sagt er im Sender Fox News. Er glaube daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Frieden wolle. Putin beanspruche nicht ganz Europa, die Situation sei ganz anders als im Zweiten Weltkrieg. Was Witkoff damit genau meinte, blieb zunächst offen.
Die US-Regierung führt getrennte Gespräche mit Moskau und Kiew in Saudi-Arabien über ein Ende des russischen Angriffskriegs. Der "New York Times" zufolge ist ein Austausch einer Delegation aus Kiew mit US-Vermittlern heute in Riad angesetzt. Am Montag soll es dort dann Gespräche zwischen den USA und Russland geben. (Quellen: DPA, Reuters)
15:03 Uhr | Kreml wirft Ukraine Wortbruch vor
Vor dem Hintergrund der jüngsten US-Bemühungen um eine begrenzte Feuerpause im Ukraine-Krieg hat Moskau Kiew vorgeworfen, trotzdem weiter russische Energieanlagen zu beschießen. Die russische Seite hätte sich schon tagelang an eine entsprechende Abmachung gehalten, die Ukraine aber nicht. Peskow sprach von einem Bruch der Abmachungen und von einer fehlenden Vertrauensbasis. Dies könne neue Verhandlungen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsidenten Wladimir Putin nötig machen. Experten sehen in den Vorwürfen einen Versuch, den Druck auf Kiew zu erhöhen, um die eigene Verhandlungsposition zu verbessern.
Putin und Trump hatten bei einem Telefonat einen 30-tägigen Verzicht für Angriffe auf Energieanlagen ausgemacht. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich in einem Gespräch mit Trump dazu bereiterklärt. Die Details sollen allerdings erst noch bei Verhandlungen in Saudi-Arabien geklärt werden. (Quelle: DPA)
13:01 Uhr | Selenskyj fordert vom Westen Druck auf Moskau
Nach erneuten russischen Drohnenangriffen auf Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten seines Landes aufgerufen, für eine Beendigung des Krieges "Druck" auf Moskau auszuüben. "Neue Entscheidungen und neuer Druck auf Moskau sind notwendig, um diese Angriffe und diesen Krieg zu beenden", erklärte Selenskyj am Sonntag in Online-Netzwerken. Zugleich forderte er "mehr Luftabwehrsysteme und eine wirkliche Unterstützung" des Westens. (Quelle: AFP)
11:17 Uhr | Bundeswehrverband: Verzicht auf US-Waffensysteme derzeit unrealistisch
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Andre Wüstner, hält einen Verzicht auf US-Waffensysteme derzeit für unrealistisch. Dem Deutschlandfunk sagte Wüstner, das bilaterale Vertrauensverhältnis sei zwar derzeit angekratzt. Man könne sich aber nicht von heute auf morgen von der amerikanischen Rüstungsindustrie trennen. Der CDU-Verteidigungs-Experte Roderich Kiesewetter hatte angesichts der Unsicherheiten in den transatlantischen Beziehungen den Kauf der US-Kampfjets F35 in Frage gestellt.
10:04 Uhr | USA planen Abkommen für umfassende Waffenruhe bis 20. April
Die USA streben einem Medienbericht zufolge eine umfassende Waffenruhe im Ukraine-Krieg in den kommenden Wochen an. Ein Abkommen dafür solle bis zum 20. April stehen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. US-Präsident Donald Trump sagte einem anderen Medienbericht zufolge, die Bemühungen, um eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs zu stoppen, seien "einigermaßen unter Kontrolle".
Trump erklärte gegenüber dem Gründer der Sport-Website Outkick, Clay Travis, an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One: "Rationale Diskussionen" und gute Beziehungen zu den russischen und ukrainischen Präsidenten Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj seien zentral für die Aushandlung eines Kriegsendes. (Quelle: Reuters; Bloomberg)
8:33 Uhr | Nach Angriff auf Kiew: Kinderleiche unter Trümmern entdeckt
Nach dem russischen Drohnenangriff auf Kiew hat sich die Zahl der Toten nach ukrainischen Angaben auf mindestens drei erhöht. Bei der Beseitigung von Trümmern sei die Leiche eines fünfjährigen Kindes gefunden worden, teilte der staatliche Rettungsdienst auf Telegram mit. Am selben Ort war zuvor schon die Leiche eines Mannes gefunden worden. In einem anderen Stadtteil wurde den Einsatzkräften zufolge eine Frau getötet, nachdem Drohnentrümmer ein Feuer in einem Hochhaus ausgelöst hatten. Zunächst hatten die Behörden zwei Todesopfer gemeldet. (Quelle: Reuters)
8:00 Uhr | Starmer: "Europäische Länder sollten größere Last für eigene Verteidigung schultern"
Der britische Premierminister Keir Starmer hat in einem Interview der "New York Times" US-Präsident Donald Trump recht gegeben, dass europäische Länder eine größere Last für ihre eigene Verteidigung schultern sollten. "Wir müssen unmittelbarer über Verteidigung und Sicherheit nachdenken", sagt Starmer der Zeitung.
Der britische Premier versucht derzeit, eine multinationale "Koalition der Willigen" zur Unterstützung der Ukraine zu organisieren. Über Trump sagte Starmer in dem Interview: "Im persönlichen Umgang miteinander haben wir meiner Meinung nach ein gutes Verhältnis." Maßnahmen Trumps wie die Einführung eines 25-prozentigen Zolls auf britischen Stahl oder seine Beschimpfungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hätten jedoch "ein hohes Maß an Verwirrung" ausgelöst. (Quelle: Reuters)
7:45 Uhr | Rüstungsunternehmen fordert Aufbau eines "Drohnenwalls" an der Nato-Ostflanke
Das Rüstungsunternehmen Helsing plädiert für den schnellen Aufbau einer glaubhaften konventionellen Abschreckung an der Nato-Ostflanke mit neuartigen Kampfdrohnen. "Dieser Drohnenwall ließe sich innerhalb eines Jahres errichten. Man braucht dazu noch Aufklärungssysteme, Satelliten und wahrscheinlich auch Aufklärungsdrohnen", sagt Gundbert Scherf, Mitbegründer und Co-Vorstandsvorsitzender, der Nachrichtenagentur dpa.
Das Münchner Unternehmen Helsing ist auf die Anwendung Künstlicher Intelligenz (KI) für die Rüstungsbranche spezialisiert. Scherf argumentiert, autonome Systeme seien für Demokratien gemacht. "Ich glaube nicht, dass unsere Demokratien einen Abnutzungskrieg, der viele Menschenleben kostet, führen können oder wollen."
In Deutschland war der Einsatz von bewaffneten Drohnen und automatisierten Waffensystemen lange umstritten. Erst der Großangriff Russlands auf die Ukraine 2022 veränderte die Lage grundsätzlich. Auch deutsche Militärplaner und Wissenschaftler befassen sich mit Hinweis auf die schnelle Aufrüstung Russlands mit den neuen Konzepten. Im Baltikum wird ein "Drohnenwall" schon diskutiert. Drohnen werden dabei nicht als Alternative zu Panzern und Artillerie gesehen, aber als notwendige Ergänzung. (Quelle: DPA)
7:24 Uhr | Selenskyj: Ukraine auf Gespräche zu Waffenruhe "vorbereitet"
US-Unterhändler wollen in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Delegationen aus Kiew und Moskau über eine Waffenruhe in der Ukraine führen. Zunächst will die US-Delegation mit ukrainischen Vertretern sprechen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, seine Regierung sei auf die Gespräche am Sonntag "vorbereitet". Am Montag soll dann ein Treffen der US-Unterhändler mit russischen Regierungsvertretern stattfinden.
Am Freitag hatte ein hochrangiger ukrainischer Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP geäußert, Kiew wolle bei den Gesprächen "mindestens" eine teilweise Waffenruhe erreichen. Der an den Verhandlungen beteiligte russische Senator Grigori Karasin sagte am Samstag dem Sender Swesda TV: "Wir hoffen, zumindest etwas Fortschritte zu machen." Auf welchen Bereich er sich bezog, sagte er nicht. Er kündigte an, mit dem ebenfalls an den Verhandlungen beteiligten Geheimdienstberater Sergej Beseda die Gespräche "kämpferisch und konstruktiv" zu führen. (Quelle: AFP)
05:40 Uhr | Russland: 59 ukrainische Drohnen abgeschossen
Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht 59 ukrainische Drohnen zerstört. 29 der Drohnen seien über der Region Rostow im Süden Russlands abgeschossen worden, 20 über der Region Astrachan und die übrigen über den Regionen Woronesch, Wolgograd, Kursk und Saratow sowie über der Krim, teilte das Ministerium auf dem Nachrichtendienst Telegram mit. (Quelle: Reuters)
03:30 Uhr | Gouverneur: Eine Person bei Drohnenangriff in Russland getötet
Bei einem Drohnenangriff in der südrussischen Region Rostow ist nach Angaben des Gouverneurs ein Mensch in einem Auto getötet worden. "Ein Auto geriet durch einen Drohnenangriff in Brand", schrieb der Gouverneur Juri Sljusar in einem Beitrag in der Messaging-App Telegram. (Quelle: Reuters)
02:45 Uhr | Mindestens zwei Tote bei russischem Drohnenangriff auf Kiew
Das russische Militär hat am späten Samstagabend mit Drohnenschwärmen Ziele in der Ukraine angegriffen. Dabei kamen in Kiew nach Angaben des ukrainischen Katastrophenschutzes mindestens zwei Menschen ums Leben. Sowohl Bürgermeister Vitali Klitschko als auch Militärverwalter Timur Tkatschenko berichteten auf Telegram von zahlreichen Explosionen. Unter anderem seien mehrere Hochhäuser getroffen worden, in den oberen Stockwerken der Wohn- und Bürogebäude seien Brände entflammt.
Gleichzeitig griff Russland auch mit gelenkten Gleitbomben an. Unter anderem wurde die Region Saporischschja von vier dieser Bomben getroffen, wie Militärverwalter Iwan Fjodorow berichtete. Dabei sei ein Brand entstanden, in mehreren Dörfern sei der Strom ausgefallen, teilte er ohne nähere Ortsangaben oder Details mit. Auch aus Charkiw wurden in der Nacht Drohnenangriffe gemeldet. Nähere Angaben wurden zunächst nicht gemacht. (Quellen: DPA, Reuters)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Sonntag, 23. März 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
- Ukraine-News: Russland fordert Sanktionslockerung für Schwarzmeer-Abkommen mit Audio
- Dienstag: Kreml - Moskau und Kiew vereinbaren Aussetzung der Angriffe auf Energieanlagen mit Video
- Montag: Lange Verhandlungen in Riad – Ergebnisse am Dienstag erwartet mit Video
- Samstag: China erwägt Beteiligung an Friedenstruppen in der Ukraine mit Audio
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 23. März 2025 | 06:00 Uhr