SüdostasienInternationale Hilfe nach schwerem Erdbeben läuft – mehr als 1.700 Tote in Myanmar

30. März 2025, 13:20 Uhr

Nach dem verheerenden Erbeben in Südostasien steigen die Opferzahlen. Im Bürgerkriegsland Myanmar kamen mindestens 1.700 Menschen ums Leben. Unterdessen läuft die internationale Hilfe an. Auch die Dresdner Organisation Arche Nova beteiligt sich.

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien läuft die internationale Hilfe an. Unter anderem bereitet die Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova die Unterstützung der Überlebenden des Bebens in Myanmar vor. Wie Nothilfe-Koordinator Lorenz Ewers MDR SACHSEN sagte, wurden lokale Partner mit der Erkundung der Möglichkeiten beauftragt. Voraussichtlich würden über Partnerorganisationen vor Ort Lebensmittel und Wasser an Einheimische verteilt, erklärte Ewers. Dies werde derzeit am dringendsten benötigt.

Hilfszusagen von zahlreichen Staaten und Organisationen

Auch das Aktionsbündnis "Deutschland hilft" teilte am Sonntag mit, eine Million Euro Soforthilfe bereit zustellen. Hauptgeschäftsführerin Maria Rüther forderte, Nothilfemaßnahmen schnell zu starten und laufende Hilfsprogramme zu erweitern.

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Deutschland, die EU und viele weitere Staaten sowie die Weltgesundheitsorganisation WHO hatten bereits Hilfe zugesagt. Der Hilfsdienst Malteser International schickte aus Deutschland ein Nothilfeteam in die betroffenen Gebiete. Auch Organisationen wie "Ärzte ohne Grenzen", das katholische Hilfswerk Misereor und die Caritas kündigten Unterstützung und Geldhilfen an.

UN: Blutkonserven und Medikamente benötigt

Am Wochenende trafen erste Einsatzteams aus dem Ausland ein. So brachte ein indisches Flugzeug ein Rettungsteam, ein Ärzteteam und Hilfsgüter nach Myanmar. China entsandte 82 Helfer. Das Nachbarland Thailand schickte 55 Armeeangehörige mit Spürhunden sowie technisches Gerät wie Kräne und Bagger. Russland schickte eine Sondermaschine mit 50 Rettungskräften und einer mobilen Krankenstation an Bord.

Menschen vor einer eingestürzten Pagode in Myanmars zweitgröter Stadt Mandalay. Bildrechte: picture alliance/dpa/XinHua | Myo Kyaw Soe

Die Vereinten Nationen riefen unterdessen zu Unterstützung auf. Das UN-Büro für humanitäre Hilfe teilte mit, man brauche unter anderem Blutkonserven und Medikamente. Viele Krankenhäuser seien zerstört. Erschwert würden die Hilfseinsätze durch beschädigte Straßen sowie eingeschränkte Telefon- und Internetverbindungen.

Mehr als 1.700 Tote in Myanmar

Die Opferzahlen steigen steigen derweil weiter an. Myanmar, in dem seit 2021 ein Bürgerkrieg tobt, war von dem nach Beben der Stärke 7,7 besonders betroffen. Die Lage bleibt dabei unübersichtlich. Zuletzt sprach das Staatsfernsehen von rund 1.700 Toten und etwa 3.400 Verletzten. 300 Menschen wurden noch vermisst. Experten erwarten, dass sich die Zahl der Toten weiter drastisch erhöht.

Buddhistische Mönche gehen an einem eingestürzten Gebäude in der Stadt Naypyitaw vorbei. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Aung Shine Oo

Die Opposition kündigte eine einseitige Kampfpause für die Zeit der Rettungsarbeiten an. Jegliche Angriffe würden für zwei Wochen ausgesetzt, erklärte die Nationale Einheitsregierung. Dabei handelt es sich um die Schattenregierung, die sich nach dem Militärputsch von 2021 als Alternative zur regierenden Junta gebildet hatte. Medienberichten zufolge setzte die Militärjunta aber auch nach den Erdstößen ihre Angriffe gegen Rebellengruppen fort.

Hochhaus-Rohbau in Bangkok eingestürzt – Opferzahl gestiegen

Auch in Thailand kam es zu Zerstörungen. In der Hauptstadt Bangkok – rund tausend Kilometer vom Epizentrum des Erdbeben entfernt – stürzte ein 30-stöckiges, im Bau befindliches Hochhaus ein. Einsatzkräfte suchten unter Bergen aus Beton und Stahl nach den Verschütteten.

Die Trümmer des eingestürzten Hochhaus-Rohbaus in Bangkok. Bildrechte: IMAGO/Pacific Press Agency

Die Zahl der bestätigten Erdbeben-Toten in Bangkok stieg mittlerweile auf 17. Vermisst würden noch 83 Menschen, teilten die Behörden mit. 32 Verletzte wurden gemeldet. 

Bundesregierung: Zunächst eine Hinweise auf deutsche Opfer

Zu spüren war das Erdbeben unter anderem auch in Teilen Indiens, Vietnams und Chinas. In der chinesischen Provinz Yunnan wurden in mehreren Städten Gebäude beschädigt. In der Stadt Ruili meldeten die Behörden Verletzte. Auch in den Provinzen Guizhou und Guangxi bebte die Erde.

Nach Angaben der geschäftsführenden Bundesregierung in Berlin hatte es zunächst keine Hinweise auf deutsche Erdbeben-Opfer gegeben. Das Auswärtige Amt empfahl betroffenen deutschen Staatsangehörigen, die Nachrichtenlage zu verfolgen und den Anweisungen lokaler Behörden sowie Reiseveranstaltern zu folgen.

dpa/afp (mbe/dni/fef)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. März 2025 | 12:05 Uhr