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Audiowalk, Steinzeithimmel, Urban Art Ausflugstipps für Sachsen-Anhalt: Kultur unter freiem Himmel
Hauptinhalt
03. April 2023, 11:32 Uhr
Spätestens seit Beginn des Frühlings lässt sich wieder mehr Kultur an der frischen Luft genießen. Ideen hierfür gibt es viele: Wandern Sie doch zum Beispiel einmal auf Heinrich Heines Spuren durch den Harz oder spazieren Sie durch Quedlinburg, das Gartenreich Dessau-Wörlitz oder auf dem Kunstweg Arche Nebra. Auch ein Besuch der Burgruinen um Bad Suderode oder der Wirkungsstätte Max Klingers am Weinberg lohnen sich. Hier finden Sie Adressen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise.
Inhalt des Artikels:
- Naumburg: Welterbe, Weinberg und "Wilde Zicke"
- Bad Kösen: Wandern in und um das Solebad
- Tangermünde: Auf den Spuren von Fontanes Grete Minde
- Kalbe: Hörspaziergang durch die Künstlerstadt
- Bad Schmiedeberg: Erholen in der historischen Kurstadt
- Dübener Heide: Wanderausflüge im Naturpark
- Gräfenhainichen: Das Freilichtmuseum Ferropolis
- Quedlinburg: UNESCO-Weltkulturerbe besuchen
- Wernigerode: Bürger- und Miniaturenpark
- Hötensleben: am Grenzdenkmal über die Deutsche Teilung informieren
- Sangerhausen: die Berg- und Rosenstadt
- Allstedt: Burg- und Schlossmuseum
- Dessau-Wörlitz: UNESCO-Welterbe Gartenreich
- Wernigerode: ein märchenhaftes Schloss
- Halle: Lyonel-Feininger-Audiowalk
- Goseck, Pömmelte, Langeneinchstädt: Archäologie & Astronomie
- Weißenfels: Klangspaziergänge zu Heinrich Schütz
- Diesdorf: Freilichtmuseum in der Altmark
- Halle: Urbane Kunst in der Freiraumgalerie
- Ilsenburg: Harzer Heinrich-Heine-Weg zum Brocken
- Altmark/Börde: die Moorlandschaft Drömling entdecken
- Burgruinen Stecklenburg und Lauenburg im Harz
- Erlebniswelt Kupfer und Burgruine im Mansfelder Land
- Magdeburg: den Skulpturenpark am Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen entdecken
Naumburg: Welterbe, Weinberg und "Wilde Zicke"
Die Stadt Naumburg ist aus vielerlei Gründen einen Besuch wert: Der Naumburger Dom ist UNESCO-Welterbestätte und nicht nur architektonisch ein beeindruckendes Werk. Berühmt sind die Stifterfiguren des Naumburger Meisters in dem Gotteshaus, darunter Ekkehard und Uta. Der Leipziger Maler Neo Rauch gestaltete drei Glasfenster für die Elisabeth-Kapelle.
Nach dem Dombesuch hat eine Fahrt mit der nostalgischen "Wilden Zicke", der DDR-Straßenbahn, die durch Naumburg bummelt, besonderen Charme! Unweit der Stadt liegt Großjena, wo der Leipziger Künstler Max Klinger lebte und wirkte. Ein Besuch seines Radierhäuschens mitten im Weinberg verspricht eine idyllische Zeit. Der Saale-Wein-Weg der Gegend führt rund 25 Kilometer am Flusslauf entlang. Wer nicht wandern will, kann die Tour auch per Fahrrad machen. Wer von Großjena aus durch den Blütengrund kommt, kann auch das Steinerne Festbuch bestaunen, ein großes Relief mit Szenen aus dem Alten Testament zur Arbeit im Weinberg, dem Weingenuss und dessen Folgen.
Bad Kösen: Wandern in und um das Solebad
Der seit 1859 als Solbad Bad Kösen bezeichnete Kurort bietet vielseitige Erholung: Das Gradierwerk Bad Kösen bietet von Mai bis Oktober Freiluftinhalation an, bei der die gesunde salzhaltige Luft genossen werden kann. Verschieden lange Wanderungen sind auf dem Geopfad oder dem Saale-Wein-Wanderweg möglich: Es locken Ausblicke auf die herrliche Landschaft rund um die Rudelsburg, Burg Saaleck oder ein Besuch auf dem Landesweingut "Kloster Pforta".
Tangermünde: Auf den Spuren von Fontanes Grete Minde
Ihr Schicksal inspirierte Theodor Fontane zu seiner bekannten Novelle von 1880: Grete Minde wurde im Jahr 1617 beschuldigt, die Hanse- und Kaiserstadt Tangermünde in Brand gesteckt zu haben und wurde zum Tode verurteilt. Zu ihrem 390. Todestag im Jahr 2009 wurde vor dem Tangermünder Rathaus eine Bronzeplastik zum Gedenken an die bekannte Bürgerin enthüllt. Sie soll an Unrecht und Leid erinnern.
Doch Tangermünde hat viele weitere historische Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dazu zählen neben dem Rathaus aus dem 15. Jahrhundert mit einem 24 Meter hohen Schaugiebel die Stadtmauer mit imposanten Türmen oder die Tangermünder Burg.
Kalbe: Hörspaziergang durch die Künstlerstadt
Kalbe ist eine Stadt im Norden von Sachsen-Anhalt, die vom demografischen Wandel geprägt ist. Die Frage, wie es dort 2030 aussehen mag, haben sich drei Berliner Künstler gestellt – und einen Hörspaziergang in die Zukunft der Mildestadt entwickelt. Für ihren 60-minütigen Audiowalk haben sie mit den Menschen vor Ort über die Zukunft der Stadt gesprochen. Welche Probleme und Potenziale sehen sie? Nehmen sie die Stadt als Raum der Verödung oder doch als Oase wahr? Wer den Audiowalk auf sein Handy lädt, kann durch Kalbe spazieren und verschiedene Perspektiven auf die Stadt kennen lernen.
Der Audiowalk lädt dazu ein, Kalbe unabhängig von Vorurteilen gegenüber einer strukturschwachen Region kennenzulernen. Neben alteingesessen Einwohnern, Zugezogenen, Politikerinnen, Handwerkern oder Geschäftsinhabern kommen auch Künstler und Künstlerinnen zu Wort – denn in Kalbe tummeln sich Kreative aus der ganzen Welt. Im Rahmen des Projekts "Künstlerstadt Kalbe" werden leerstehende Gebäude als Ateliers und Wohnraum genutzt. Ob dies auch 2030 so bleibt, gilt abzuwarten.
Bad Schmiedeberg: Erholen in der historischen Kurstadt
Die kleine Kurstadt in Sachsen-Anhalt ist weniger bekannt, besticht aber durch eine idyllische Lage im Naturpark Dübener Heide. Bad Schmiedeberg ist ein Ort der Ruhe mit großer Naturvielfalt und ein Geheimtipp für Architektur-Fans. Besondere Entdeckungen sind das Renaissance-Rathaus von 1570, das alte Stadttor aus dem Jahr 1490 und das nahezu komplett im Original erhaltene Kurhaus von 1907. Das Jugendstil-Gebäude hat ein beeindruckendes Foyer und einen Festsaal. Angrenzend liegt der Kurpark, der zu einem Spaziergang einlädt.
Dübener Heide: Wanderausflüge im Naturpark
Natur pur im Naturpark "Dübener Heide"! Ob Wandertouren allein, romantisch zu zweit, mit Freunden oder mit der Familie – in der Dübener Heide kann man wunderbar zu Fuß unterwegs sein. Viele verschiedene Wanderwege stehen hier zur Auswahl, sind gut ausgeschildert und führen vorbei an einsamen Lichtungen und idyllischen Waldseen. Familien können als "Heidewächter" auf Schatzsuche rund um das "Naturparkhaus" gehen. Am Ende dieser digitalen Schnitzeljagd wartet eine Schatzkiste, die gefunden werden will.
Gräfenhainichen: Das Freilichtmuseum Ferropolis
Ferropolis – die Stadt aus Eisen: Das sind fünf stählerne Bagger-Giganten auf einer Halbinsel im ehemaligen Braunkohle-Tagebau Golpa-Nord. Nach einer Idee vom Bauhaus Dessau wurde das Gelände im Rahmen der Expo 2000 zu einem Ankerpunkt auf der Europäischen Route der Industriekultur. Die Bagger bieten nicht nur eine einmalige Kulisse für Konzerte und Festivals, sondern sind auch ein Freilichtmuseum. Denn die einstigen Bergbau-Geräte können besichtigt und teilweise sogar bestiegen werden. Die Geschichten der Bergbauarbeiterinnen und -arbeiter sollten nicht verloren gehen. Studierende der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle führten Interviews, um sie in eine App einzuspeisen. Am besten anhören kann man sie sich vor Ort.
Quedlinburg: UNESCO-Weltkulturerbe besuchen
Verwinkelte Gassen, Fachwerkhäuser, mittelalterliche Plätze: All das zieht Besucherinnen und Besucher nach Quedlinburg. Seit 1994 gehören die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Sandsteinbau der Stiftskirche können bis heute die Königsgräber von Heinrich I. und seiner Gemahlin Mathilde besucht werden. Außerdem befindet sich dort die Schatzkammer mit dem Domschatz, der ebenfalls von Heinrich I. begründet wurde.
Wernigerode: Bürger- und Miniaturenpark
Einer der schönsten Miniaturenparks Deutschlands zeigt mehr als 60 Harzer Sehenswürdigkeiten in einer faszinierenden Miniatur-Landschaft mit Zwerggehölzen, Felsen und Wasserläufen. Zwischen den Modellen schlängeln sich schnaubend die Harzer Schmalspurbahnen zum Brocken empor. Der anschließende Besuch des Bürgerparks mit seinen Themengärten, Spielplätzen und Picknickecken, dem Tiergehege und den wunderschönen Blickachsen auf die Harzer Landschaft rundet den Aufenthalt ab.
Hötensleben: am Grenzdenkmal über die Deutsche Teilung informieren
Hötensleben war bis 1989 von einer massiven Grenzsperranlange umgeben. Denn die Gemeinde im Landkreis Börde lag unmittelbar an der innerdeutschen Grenze. Die Anlage ist in Teilen erhalten und bietet heute ein beeindruckendes Zeugnis des DDR-Grenzregimes. Besucherinnen und Besucher können den 350 Meter langen und erhaltenen "Schutzstreifen" aus Mauer, Metallgitterzäunen, Signaldrähten, Minenfeldern und Wachtürmen anschauen. Tafeln informieren beispielsweise über die Funktionsweise von Selbstschussanlagen und die Unmenschlichkeit der Grenzeinrichtung.
Das Grenzdenkmal gehört zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, die etwa 15 Autominuten von Hötensleben entfernt liegt.
Sangerhausen: die Berg- und Rosenstadt
Die Stadt Sangerhausen im Kreis Mansfeld-Südharz ist vor allem bekannt für den Bergbau und sein Rosarium, in dem es mehr als 8.600 Rosensorten zu bestaunen gibt. Alle sind mit Namensschildern versehen, von "Rose du Roi" bis "James Bond" – eine Art Gen-Datenbank für Rosen. Die Gartenanlage im Rosarium ist mit Skulpturen und Teichen herrlich gestaltet.
Darüber hinaus lädt die mehr als 1.000 Jahre alte Stadt zum Schlendern ein: Fachwerkhäuser, eine mittelalterliche Stadtmauer und die Jakobikirche mit ihrem schiefen Turm zieren das Stadtbild. Das älteste Bauwerk der Stadt, die St.-Ulrich-Kirche, gehört zur Straße der Romanik.
Allstedt: Burg- und Schlossmuseum
Heute sieht es rund um die Anlage beschaulich aus. Dabei hielt der radikalste der Reformatoren, Thomas Müntzer, 1524 in der Hofstube einst seine berühmt-berüchtigte Fürstenpredigt: Die Obrigkeit sollte sich seinen Vorstellungen vom urchristlichen Leben anschließen, andernfalls werde das Volk sie entmachten. Noch vor Luther hielt er die Messe in deutscher Sprache und lockte tausende Bauern und Bergknappen nach Allstedt. Seit 2015 gibt es einen Thomas-Müntzer-Weg in Allstedt, der auf der Burg beginnt.
Deren Geschichte beginnt schon weit früher, als eine der bedeutendsten Kaiserpfalzen des Heiligen Römischen Reiches. Ende des 9. Jahrhunderts wurde sie erstmals erwähnt. Nahezu alle deutschen Könige und Kaiser waren von 935 bis 1200 hier zu Gast. So ist die Burg eine Station auf der Straße der Romanik. Friedrich der Weise ließ die Anlage im 15. Jahrhundert zum Renaissance-Schloss umgestalten. Im 17. Jahrhundert wurde es barock. Noch einmal 100 Jahre später hinterließ Goethe seine Spuren, 1779 verfasste er drei Akte seines Dramas "Iphigenie auf Tauris" in Allstedt. Und Filmkulisse war die Burg auch schon, hier wurde für "Katharina Luther" gedreht.
Dessau-Wörlitz: UNESCO-Welterbe Gartenreich
Mehr als 250 Jahre ist das Dessau-Wörlitzer Gartenreich alt. Ab 1764 ließ Fürst Leopold III. den Landschaftspark von Friedrich Wilhelm Freiherr von Erdmannsdorff anlegen. Die Idee war dabei von der Aufklärung beeinflusst: Der Fürst wollte, dass Mensch, Natur und Kunst miteinander in Harmonie verbunden werden. Bauten, Teiche und Brücken können sich sehen lassen: Seit dem Jahr 2000 zählt das Gartenreich Dessau Wörlitz zum UNESCO-Welterbe.
Die Sehnsucht nach Italien und der römischen Antike prägte das Gartenreich und lässt es wie ein begehbares Lexikon von der Antike bis zur Neuzeit erscheinen. Hier kann man spazieren, die Zeit vergessen und staunen.
Wernigerode: ein märchenhaftes Schloss
Schloss Wernigerode diente bereits verschiedenen Märchenfilmen als Kulisse. Dabei erhielt das Schloss sein märchenhaftes Aussehen erst im ausgehenden 19. Jahrhundert. Im zauberhaften Innenhof kann der faszinierende Architektur-Mix bestaunt werden, der bis auf das Mittelalter zurückgeht. Der Weg zum Schloss lädt zum Wandern ein, kann aber auch mit der Bahn abgekürzt werden. Oben angekommen, kann der Ausblick genossen werden.
Halle: Lyonel-Feininger-Audiowalk
Mit den Stimmen interessierter Fans von Lyonel Feininger im Ohr lässt sich in Halle dieser große Künstler der Moderne kennenlernen. Ein Hörspiel, das gemeinsam vom Kunstmuseum Moritzburg und Studierenden der Hochschule Merseburg entwickelt wurde, führt durch die Stationen des Rundgangs – draußen und viel lebendiger als bei einer Museumsführung.
Auf der Suche nach spannenden Motiven für seine eindrucksvollen Malereien war Feininger zwischen 1929 und 1931 in Halle unterwegs und schuf elf beeindruckende Werke. Auf Informationsstelen an den Stopps des Audiowalks sind Feiningers Gemälde abgebildet. Wer sich genau hier positioniert, kann Feiningers Perspektive nachempfinden, die er in seinen Bildern eingefangen hat und die reale Umgebung direkt mit Feiningers künstlerischer Interpretation abgleichen.
Goseck, Pömmelte, Langeneinchstädt: Archäologie & Astronomie
Mehrere Orte in Sachsen-Anhalt geben beeindruckende Einblicke in die Steinzeit. Dazu gehört das Sonnenobservatorium in Goseck. Die jungsteinzeitliche Kreisgrabenanlage ist einer der frühesten archäologischen Belege für Himmelsbeobachtungen. Vor 7.000 Jahren wurden der kreisförmige Graben und die zwei konzentrischen Palisadenringe mit Toren zur Sonnenbeobachtung erbaut. Ähnlich eindrückliche steinzeitliche Anlagen sind das Ringheiligtum Pömmelte südlich von Magdeburg und das Grab der Dilmengöttin von Langeneichstädt.
Weißenfels: Klangspaziergänge zu Heinrich Schütz
Heinrich Schütz gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des Frühbarock. Mit einer Soundwalk-App kann man seinen Spuren an den Stellen seines Wirkens nachgehen, beispielsweise in Zeitz, Bad Köstritz (Thüringen) und Dresden (Sachsen). Die meisten Stationen gibt es aber in Weißenfels, wo sich das Heinrich-Schütz-Haus, Wohnhaus und Alterssitz des Komponisten, befindet. Kommt man an eine Hörstation, wie etwa das Wohnhaus, startet automatisch eine Audiodatei: Mal berichtet ein Erzähler aus dem Leben von Schütz, mal hört man Musik. Die App "Swalk Heinrich Schütz" gibt es für Android- und iOS-Smartphones.
Diesdorf: Freilichtmuseum in der Altmark
In Diesdorf in der Altmark wurde schon vor über 100 Jahren das volkskundliche Museum Diesdorf angelegt, um den Alltag der Bauern zu zeigen. Damit gehört es zu den ältesten Freilichtmuseen Deutschlands. In historischen Bauernhäusern, Ställen, Scheunen und Gärten wird das Landleben zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert erlebbar.
Wer noch mehr Geschichte erkunden mag, kann im Ort romanische Architektur bestaunen, wie die Klosterkirche St. Maria und Crucis. Außerdem gibt es einen Wanderweg rund um den Ort, an dem man Überreste von Gräbern aus der Steinzeit entdecken kann.
Halle: Urbane Kunst in der Freiraumgalerie
Die außergewöhnliche Graffiti-Kunst an den Häuserwänden in Halles Stadtviertel Freiimfelde bringt Farbe zwischen den grauen Stadt-Beton. In der Nähe des Hauptbahnhofs kann man hier an der frischen Luft viele großformatige Kunstwerke bewundern. Und auch im Stadtviertel Halle-Neustadt bekommen immer mehr Plattenbauten durch Graffiti einen modernen, hippen Touch. So große Leinwände hat man selten gesehen!
Ilsenburg: Harzer Heinrich-Heine-Weg zum Brocken
1824 soll der Dichter und Schriftsteller Heinrich Heine (1797–1856) diesen Weg hinauf zum Brocken gewandert sein. Seine Erlebnisse verarbeitete er in der bekannten Reisebeschreibung "Harzreise". Der 26 Kilometer lange Rundwanderweg führt durch urwüchsige Buchenwälder des Ilsetals, vorbei an den Ilsefällen und am Heinrich-Heine-Denkmal bis hoch zum Brockenplateau.
Altmark/Börde: die Moorlandschaft Drömling entdecken
Im 18. Jahrhundert wurde die Senke auf Anweisung von Friedrich dem Großen entwässert, weil es wegen des geringen Gefälles zu den Flüssen Aller und Ohre immer wieder zu Überschwemmungen kam. Die Menschen der Umgebung hoben mehrere Gräben aus, die das Wasser auch in Weser und Elbe ableiteten. Dadurch entstand vor allem für Otter ein großes Jagdrevier. Mehrere Radwege führen durch den Drömling und laden dazu ein, diese in Deutschland einzigartige Landschaft kennenzulernen.
Burgruinen Stecklenburg und Lauenburg im Harz
Westlich von Bad Suderode, bei Stecklenberg, finden sich mit den Burgruinen Stecklenburg und Lauenburg gleich zwei ihrer Art. Während die Lauenburg im Jahr 1164 erstmals urkundlich erwähnt wurde, schätzt man die Entstehung der Stecklenburg auf das Hochmittelalter. Hier sind heute noch Reste der Wallanlage und des Bergfrieds zu finden.
Das Schönste: Von der Stecklenburg zur Lauenburg sind es nur circa 25 Minuten zu Fuß. Auf dem Weg befindet sich nicht nur eine Calciumquelle, sondern auch die Aussichtsplattform "Wolfbergsblick". Wer von der Ruine Lauenburg noch weiterläuft, kann sich in der Nähe die "Wurmbachkaskaden" – einen kleinen natürlichen Wasserfall – anschauen. Das ist auch bei winterlichen Temperaturen ein Ausflug wert. Wanderschuhe einpacken und los geht's!
Erlebniswelt Kupfer und Burgruine im Mansfelder Land
Industriegeschichte zum Staunen und Anfassen – das geht auch unter freiem Himmel in der "Erlebniswelt Kupfer" auf dem Schmid Schacht Helbra. Ein Förderverein bewahrt und erzählt die Bergbau- und Hüttengeschichte des Mansfelder Landes. Aktuell geht das zwar nur auf der Freifläche – aber das lohnt sich.
Wem es mit der Industrie reicht, sollte unbedingt noch einen Schlenker ins etwa 15 Minuten entfernte Dorf Bornstedt machen. Dort liegt die sogenannte Schweinsburg, eine alte Burgruine, die ihren Namen durch eine Sage erhalten hat. Von der Burgruine aus bietet sich ein wunderbarer Blick auf das Mansfelder Land. Bei gutem Wetter lässt sich hier sogar bis zum Kyffhäuser-Gebirge blicken.
Magdeburg: den Skulpturenpark am Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen entdecken
Kunst öffentlich zugänglich machen – das ist das Anliegen des Skulpturenparks auf den Freiflächen rund um das Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen, die sich vom Breiten Weg bis zur Elbe erstrecken. Ende der 1980er Jahre angelegt, präsentiert er heute ca. 50 Arbeiten aus verschiedenen Jahrzehnten – darunter Werke von DDR-Künstlerinnen und Künstlern wie Gustav Seitz, Fritz Cremer oder Jenny Mucchi-Wiegmann aus dem historischen Bestand des Museums. Der eigentliche Schwerpunkt des Skulpturenparks aber sind Werke der internationalen Gegenwartskunst wie Jenny Holzers Text über den wandelvollen Naturbegriff auf zwei Sandsteinbänken oder Ian Hamilton Finlays Skulptur "Chrysalis", die mit dem Thema des versiegenden Schiffsverkehrs auf der Elbe spielt.
Mit der Neon-Textarbeit von Maurizio Nannucci, "Von so weit her bis hier hin. Von hier aus noch viel weiter", schlägt der Skulpturenpark eine Brücke ins Zentrum von Magdeburg, denn das 2 x 90 Meter große Kunstwerk ist an einer der Elbbrücken jenseits des Parks angebracht. Sie lädt ein, weitere Kunstwerke im Stadtgebiet von Magdeburg zu entdecken.
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 29. September 2019 | 08:59 Uhr