Ferienangebote Herbstferien in Thüringen: Neun tolle Tipps für kreative Kinder
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07. Oktober 2024, 14:24 Uhr
In Thüringen dauern die Herbstferien noch bis 12. Oktober 2024. Damit keine Langeweile aufkommt, stellen wir tolle Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien rund um Jena, Weimar und Erfurt vor: Mit dabei sind zum Beispiel Aufführungen im Puppentheater Waidspeicher Erfurt, das Bienenmuseum in Weimar und der Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich. Hier gibt es alle Tipps für die Herbstferien 2024 in der Übersicht, mit Infos zu Öffnungszeiten, Adressen und Eintritt.
Inhalt des Artikels:
- Renthendorf: Im Brehm-Museum den "Tiervater" und "Vogelpfarrer" kennenlernen
- Kleinhettstedt bei Stadtilm: Altes Handwerk in der Kunst- und Senfmühle erfahren
- Leuchtenburg bei Jena: In die Welt des Porzellans eintauchen
- Im Kino: Zeichenkunst im Anime "Die Concierge" aus Japan bestaunen
- Weimar: Klein aber oho – im Bienen-Museum die fleißigen Insekten kennenlernen
- Erfurt: "Krabat" im Puppenspiel Waidspeicher erleben
- Jena: Die Wunderkammer der Natur im Phyletischen Museum entdecken
- Alterstedt: Ein Abenteuer auf dem Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
- Weimar: Geschichte mit Geschichten – das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus
Renthendorf: Im Brehm-Museum den "Tiervater" und "Vogelpfarrer" kennenlernen
Im thüringischen Renthendorf hat ein Refugium der Tierbeobachtung seinen Platz gefunden. Im Museum kann man sich auf Entdeckungsreise durch "Brehms Welt" begeben und den "Vogelpfarrer" Christian L. Brehm und seinen Sohn, den "Tiervater" Alfred E. Brehm kennenlernen.
Sie lebten in ihrem Haus mit vielen Tieren zusammen, um sie so aus nächster Nähe beobachten zu können. Diesen Tieren begegnet man in einer liebevoll arrangierten Schau: Zum Beispiel einem Pavian auf der Biedermeiercouch oder der Katze am alten Kachelofen. Die Ausstellung verbindet sinnvoll interaktive Informationsvermittlung mit Gegenständen aus der Zeit der Brehms und ermöglicht so einen Blick in die Lebens-und Arbeitswelt der beiden Naturforscher.
Kleinhettstedt bei Stadtilm: Altes Handwerk in der Kunst- und Senfmühle erfahren
Ein Tipp für technikbegeisterte Kids: In Kleinhettstedt bei Stadtilm wird Senf noch traditionell hergestellt. Dafür wird die Senfsaat in der Mühle geschrotet, gemaischt und dann behutsam gemahlen. Direkt am Ilmtal-Radweg gelegen, ist die Kleinhettstedter Mühle in der 9. Generation (seit 1732) in Familienbesitz, erstmals erwähnt wurde die Mühle bereits im 16. Jahrhundert. Nach der Wende belebte die Müller-Familie die Senfmüllerei neu. 1999 wurde in der Mühle der erste eigene Senf verkostet, heute sind 22 Sorten im hauseigenen Senfladen im Angebot. Die Geschichte der Getreidemühle von den Anfängen bis ins Jahr 1990 kann im alten technischen Museum besichtigt werden.
Leuchtenburg bei Jena: In die Welt des Porzellans eintauchen
Was von außen wie die Kulisse einer Mittelalter-Fantasy-Serie wirkt, entpuppt sich beim Betreten der Leuchtenburg als gelungene Symbiose von Alt und Neu: neben der 800 Jahre alten Festungsanlage mit Brunnen und Kerkeranlage findet man dort ein modernes Museum, das von der aufregenden Geschichte des Porzellans erzählt.
Sinnliches Erleben ist im Museum der Leuchtenburg ganz wörtlich zu verstehen: man nimmt Platz an einer reich dekorierten fürstlichen Tafel oder versucht die Rezeptur von Porzellans zu entschlüsseln, indem man die "Zutaten" dafür selber mischt. Oder man befeuert mit Hilfe eines Blasebalgs einen digitalen Brennofen, bis die richtige Brenntemperatur erreicht ist. Hier gibt es kein Bitte-nicht-Berühren und das trotz des zerbrechlichen Materials.
Im Kino: Zeichenkunst im Anime "Die Concierge" aus Japan bestaunen
Eine Empfehlung für jeden Anime-Fan und bestens geeignet für einen verregneten Tag in den Ferien: "Das Kaufhaus, in dem ich arbeite, wird von allen möglichen Tieren besucht, auch jene, die mir nicht so vertraut sind“, sagt Akino, die neue Concierge im Hokkyoku-Kaufhaus. In dieses ungewöhnliche Kaufhaus mit menschlichen Angestellten und tierischen Kunden kommen auch ausgestorbene Tiere, die ausgefallene Wünsche haben. Während Akino taktvoll versucht, den Anliegen der Kunden mit einem Lächeln gerecht zu werden, schafft sie es, selbst schwierige Kunden zufrieden zu stellen. Die Adaption des Mangas von Tsuchika Nishimura hält sich wohltuend zurück mit Erklärungen und verlässt sich vielmehr auf die Macht der Fantasie.
Weimar: Klein aber oho – im Bienen-Museum die fleißigen Insekten kennenlernen
Wer sich für Umwelt- und Artenschutz interessiert, ist im Bienenmuseum Weimar genau richtig. Dort wird die Bedeutung der Biene als Bindeglied in unserem Ökosystem gezeigt. Denn eine Vielzahl unserer Nahrungsmittel würde ohne das Zutun der Bienen – also ohne ihre Bestäubung – nicht gedeihen. Außerdem erfahren Kinder im Museum etwas über die Biologie der emsigen Insekten und die Geschichte der Imkerei. Gezeigt werden rund 1.500 Exponate: Modelle, Dokumente, Bilder und beeindruckende Figurenbeuten. Das sind antike Bienenbehausungen in Menschengestalt. Eine Honigverkostung darf bei einem Besuch im Bienenmuseum natürlich nicht fehlen. Die gibt es im schönen Hofladen, der auch den selbstproduzierten Honig in den verschiedensten Geschmacksrichtungen anbietet.
Erfurt: "Krabat" im Puppenspiel Waidspeicher erleben
Es ist das kleinste professionelle Theater im Freistaat – und trotzdem blickt man dort stolz auf jährlich über 25.000 Besucher bei rund 300 Veranstaltungen. Das Puppentheater Erfurt wurde noch zu DDR-Zeiten (1979) von Puppentheater-Enthusiasten gegründet und ist heute im mittelalterlichen Waidspeicher am Domplatz beheimatet.
In den Ferien gibt es zwei Aufführungen der schaurig-schönen Otfried-Preußler-Geschichte "Krabat". Dort trifft schwarze Magie auf die Kraft der Liebe. Der Waisenjunge Krabat findet als Müllerbursche Aufnahme in der Mühle in Schwarzkollm. Er wird nicht nur im Müllerhandwerk, sondern auch in den Künsten der schwarzen Magie unterrichtet. Doch der Preis für die magischen Kräfte ist hoch. Am Ende eines Jahres muss ein Junge aus der Mühle sterben. Krabat beschließt, sich dem Meister entgegenzustellen. Dafür benötigt er die Hilfe eines mutigen jungen Mädchens …
Jena: Die Wunderkammer der Natur im Phyletischen Museum entdecken
Wer sich für die Stammesgeschichte von Lebewesen oder einfach nur für die Wunderkammer der Natur interessiert, kommt in Jena voll auf seine Kosten. Ernst Haeckel gründete 1907 das Museum. Der Name des Hauses leitet sich vom Begriff der Phylogenese – der Stammesgeschichte – ab. Haeckel war Zoologe an der Uni Jena. Ihm ging es in seinem Museum weniger darum, spektakuläre Tiere vorzustellen, sondern ihre Verwandtschaft untereinander aufzuzeigen und den Menschen als Teil der Evolution begreifbar zu machen. Man kann sich dort beispielsweise über die sexuellen Vorlieben von Vögeln und über Goethes fossilen Stier informieren oder man lässt sich von den spektakulären Einschlüssen der aktuellen Bernstein-Sonderausstellung verzaubern.
Alterstedt: Ein Abenteuer auf dem Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich
Auf dem Baumkronenpfad kann man dem Wald im wahrsten Sinne aufs Dach steigen. Und im Herbst leuchten die Buchenwälder im Hainich besonders schön. Dort oben scheint alles ein wenig anders zu sein: der Klang der Vogelstimmen, das Licht, die klare Luft und auch dem Himmel ist man ein wenig näher. Der Baumkronenpfad im Nationalpark führt auf einer Länge von 540 Metern mitten durch das Blattwerk stattlicher Laubbäume. Im Nationalpark Hainich kann man darüber hinaus die Flora und Fauna eines naturbelassenen Biotops erkunden. Luchs, Wolf und Goldschakal sind dort mit etwas Glück ebenso zu finden, wie in den Baumwipfeln das Braunkehlchen, der Grauammer oder Neuntöter.
Oder man besucht das Wildkatzendorf im nahegelegenen Hütscheroda und beobachtet dort die scheuen Vorfahren unserer geliebten Stubentiger. Ein Muss für jeden Katzenfan!
Weimar: Geschichte mit Geschichten – das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus
Und noch ein Ferientipp für Jugendliche ab 14 Jahren: Im ehemaligen Gauforum in Weimar wird deutsche Geschichte einer wahrhaft unrühmlichen Zeit erlebbar. 79 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnete in diesem Jahr das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Es gehört zur Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und zeigt die Dimension der NS-Zwangsarbeit: 13 Millionen Menschen wurden damals aus besetzten Gebieten ins Deutsche Reich zur Zwangsarbeit deportiert, allein 500.000 nach Thüringen.
Im neuen Museum wird Geschichte mit Geschichten erlebbar – in über 60 dokumentarisch sowie fotografisch aufbereiteten Fallgeschichten. Im Fokus stehen dabei besonders die Beziehungen zwischen Deutschen und den Zwangsarbeitenden. Ebenso wird der Umgang mit Zwangsarbeit in der DDR und der Bundesrepublik thematisiert.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 02. Oktober 2024 | 19:00 Uhr