Kultur für Kinder Winterferien in Thüringen: 20 Tipps für Kinder – spannend, kreativ, interessant
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31. Januar 2025, 10:57 Uhr
Eine ganze Woche haben Kinder in Thüringen schulfrei: Vom 3. bis zum 8. Februar 2025 sind im Freistaat Winterferien. Damit keine Langeweile aufkommt, stellen wir spannende Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien vor: eine Führung mit der Taschenlampe durchs unterirdische Gera oder das Weimarer Archäologiemuseum, Besuche in den spannendsten Museen in Erfurt oder Jena und kreative Workshops in Rudolstadt und Sonneberg. Hier kommen 20 Tipps mit Infos zu Öffnungszeiten, Adressen und mehr.
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Für Abenteuerlustige
Bei Jena: die Leuchtenburg erkunden
Vor den Toren Jenas steht eine der schönsten Burgen Thüringens, die Leuchtenburg in Seitenroda. In den vergangenen Jahren wurde sie modern saniert und bietet unter anderem einen gläsernen Aussichtspunkt über die Region. Außerdem ist sie die Heimat einer der bemerkenswertesten Porzellansammlungen mit Stücken aus aller Welt. Ein Erlebnisrundgang erzählt die Geschichte der Burg und zeigt ihre Schätze – für Kinder und Familien gibt es hier viel zu entdecken. In den Winterferien ist der Besuch für junge Besucherinnen und Besucher frei.
Gera: Taschenlampenführung durch unterirdische Gänge
Unter Gera liegen, versteckt vor den meisten Augen, geheime Gänge. Bei einer Taschenlampenführung können Interessierte diese besonderen Orte erkunden. Dabei werden ihnen auch Sagen und Legenden aus der thüringischen Stadt erzählt – und vielleicht treffen sie auch den Geist, der in diesen Tunneln unterwegs ist.
Im Kyffhäuserkreis: Burgruine und Kyffhäuser-Denkmal erkunden
Der Kyffhäuser: Wie riesig diese Burg war, lässt sich heute nur noch erahnen, denn zu großen Teilen ist die 600 Meter lange Anlage nur noch in ihren Grundmauern erhalten. Aber der große Bergfried steht noch und in den Brunnen, dem tiefsten in Deutschland, kann man noch blicken. Der Sage nach schläft der König Barbarossa unter der Burg, bis sein Reich wiederkehrt. Daran erinnert auch das Kyffhäuser-Denkmal. Die Burgruine kann in Rahmen von Führungen, unter anderem von Rittern, erkundet werden. Für Kinder gibt es aber auch ein Rätselheft, das zu eigenen Touren herausfordert. Außerdem gibt es vielseitige Spielplätze auf dem Gelände.
Gotha: Workshops auf Schloss Friedenstein
Die Stiftung Friedenstein in Gotha will die Ferienzeit zur Entdeckerzeit machen und hat unterschiedliche Angebote für neugierige Kinder vorbereitet. Im beeindruckend gut erhaltenen Ekhof-Theater gibt es eine musikalische Winterreise. Kreative können inspiriert von der Ausstellung und tierischem Winterverhalten eigene Bildgeschichten entwickeln. Spezielle Führungen ermöglichen einen anderen Blick auf die Sammlung, indem Gemälde zu Memes und Mumien lebendig werden. Für Menschen ab 16 Jahren gibt es einen Workshop über Aktionskunst.
Bei Hildburghausen: Mittelalterliches Handwerk auf Kloster Veßra
Was wir brauchen, bekommen wir oft ganz schnell im Supermarkt. Vor wenigen hundert Jahren war das nicht so einfach und man musste oft selbst aktiv werden. In Workshops auf dem Kloster Veßra können Ferienkinder in das Leben im Mittelalter schnuppern und mehr über Seife oder Schafwolle und Filz erfahren. Sie können Kerzen ziehen und erfahren, wie mit Kraft und Geduld Milch zu Butter wird.
Posterstein: Familienausstellung und Rätseltour
Auf Burg Posterstein können Ferienkinder und ihre Familien das mittelalterliche Burgleben in allen Facetten erforschen. Die Ausstellung führt vom Verlies bis zum Turm, ob mit oder ohne Verkleidung, auf den Spuren von Rittern und Salondamen. Passend zu den Winterferien gibt es auch eine neue Rätseltour: Auf den Spuren der Mägde und Knechte können Kinder erfahren, wie mühselig das winterliche Leben auf der Burg war.
Weimar: Taschenlampenführung und Basteln im Archäologiemuseum
Manche der Ausstellungsstücke im Museum für Ur- und Frühgeschichte in Weimar sind 400.000 Jahre alt. Im Museum wird die Geschichte der Menschen von ihren Anfängen als Jäger von Waldnashörnern oder -elefanten über die Steinzeit bis ins Mittelalter gezeigt. Bei einer Taschenlampenführung können Ferienkinder einen ganz besonderen Blick auf die Sammlung voller uralter Schmuckstücke und Schwerter werfen. In einem Workshop können Interessierte selbst aktiv werden und etwas aus Knochen schnitzen.
Für Wissbegierige
Hildburghausen: Veste Heldburg – die Burg der Burgen
Ein Tipp für alle Fans von Burgen: Denn wer Burgen wirklich verstehen will, der sollte nach Hildburghausen fahren. Die Veste Heldburg kommt dem Ideal einer Burg so nahe, dass entschieden wurde, hier das Burgenmuseum einzurichten. Mit original eingerichteten Räumen, historischen Ausstellungsstücken und einer Multimedia-Installation wird die Geschichte der Burgen lebendig. So räumt die Ausstellung auch mit einigen Mythen auf.
Altenburg: Ausstellung zu Schokolade und Workshops im Residenzschloss
Wer liebt Schokolade nicht? Die aktuelle Winterausstellung im Spielkartenmuseum in Altenburg zeigt allen Leckermäulern die lange Geschichte der Schokolade: von der Kakaobohne im 17. Jahrhundert von Mittelamerika aus bis ins Heute zur fertigen Schokoladentafel im Supermarkt. Außerdem werden zahlreiche historische Schokoladen-Objekte aus Altenburg gezeigt. Eine Sonderführung für Ferienkinder ermöglicht noch mehr Einblicke.
Außerdem bietet das Schlossmuseum mehrtägige Workshops für Bastel-Begeisterte an: Unter Anleitung eines Holzbildhauers kann gesägt und geschraubt werden, mit der Druckerpresse können eigene Karten hergestellt oder ein klappbares Tischtheater gebaut werden.
Eisenach: Die Wartburg entdecken
Kaum ein Bauwerk steht vermutlich so für das mittelalteriche Thüringen wie die Wartburg: Luther hat sich hier vor dem Papst versteckt und Sängerkriege wurden hier ausgetragen. Die Anlage gilt als Paradebeispiel einer Burg. Bei einer speziellen Familienführung werden die Besonderheiten der Burg sowie die Geschichte und Geschichten kindgerecht erzählt. Und wer mehr Bewegung braucht, kann zu Fuß den Burghügel besteigen. Ein toller Ferientag für die ganze Familie!
Meiningen: Im Schlossmuseum spielen
Neben ganz klassischen Ausstellungsräumen bietet das Museum im Meininger Schloss auch die Installation "Spielwelt Schloss", wo Kinder in die Vergangenheit der höfischen Lebensweise eintauchen können. Zur Installation gehört beispielsweise eine Hofkutsche, in der die Kinder zahlreiche spannende Bücher finden. Außerdem können sie sich als Ritter oder Magd verkleiden und so auch die Schmiede oder den Thronsaal für sich entdecken.
Für Forschende und Naturnahe
Jena: Experimentieren im Science Center Imaginata
In den meisten Museen heißt es "Bitte nicht berühren". Das gilt nicht für das Imaginata in Jena. 1995 wurde der Forschungspark gegründet. Seitdem ist er gewachsen und begeistert mit mehr als 100 interaktiven Exponaten aus den Themenbereichen der Mathematik, Physik, Technik und Biologie Jüngere und Ältere. Es darf also munter ausprobiert und experimentiert werden.
Mühlhausen: Ein Blick hinter die Kulissen von Archäologen
In Museen werden oft Jahrtausende alte Objekt ausgestellt und erklärt, was diese bedeuten. Doch wie kommen diese Ausstellungen überhaupt zusammen? Beim Familiennachmittag gewährt das Kulturhistorische Museum in Mühlhausen einen Blick hinter die Kulissen und erklärt die Arbeit der Archäologinnen und Archäologen. Dabei wird auch die Lebensweise früherer Menschen untersucht, zum Beispiel, wie sie sich gekleidet oder was sie gekocht haben.
Erfurt: Tierische Vielfalt im Naturkundemuseum entdecken
Bevor die große Flut kam, holte Noah von jeder Tierart jeweils ein Paar auf seine Arche, das erzählt die Bibel. Im Erfurter Naturkundemuseum kann man erleben, wie sich das angefühlt haben muss: Im Keller steht ein großes Schiff mit zahlreichen Tierfiguren aus aller Welt, durch die man einfach hindurchstromern darf. Dass nicht alle Arten bis heute überlebt haben, zeigt das Museum auch: mit der vielleicht genauesten Nachbildung eines Dodos, des vielleicht prominentesten ausgestorbenen Tieres.
Schleusingen: den Winter erforschen im Naturhistorischen Museum
Der Winter ist eine Jahreszeit voller Herausforderungen und Wunder. In einem Workshop können Kinder sich damit beschäftigen, wie heimische Tiere im Winter überleben und Vögel dabei mit einer selbstgebastelten Futterglocke unterstützen. In einem anderen Workshop geht es um die Magie der Schneeflocken – jede einzelne ein fragiles Kunstwerk, das Ferienkinder hier nachahmen können.
Rudolstadt: Schlafende Tiere auf der Heidecksburg
Es ist deutlich ruhiger in der Natur, denn viele Tiere verschlafen den Winter. Im Naturhistorischen Museum im Residenzschloss Rudolstadt können Ferienkinder mehr über diese Tiere und ihr Verhalten erfahren. In der Werkstatt werden anschließend Modelle der Langschläfer gebastelt.
Zella-Mehlis: Experimentieren in der Explorata-Mitmachwelt
Physik in der Schule ist manchmal langweilig. In Zella-Mehlis kann man die bunte Vielfalt der Physik mit allen Sinnen erleben. An mehr als 100 Stationen können Kinder optische Täuschungen erleben, selbst experimentieren oder Phänomene ergründen, zum Beispiel wie ein dreifarbiger Schatten entsteht, wie man Bälle zum Schweben bringt oder wie ein Sandpendel funktioniert.
Für Kreative
Wasungen: Workshops in der Kunststation Oepfershausen
Die Kunststation Oepfershausen bietet mehrere Bastel-Workshops für Ferienkinder ab 8 Jahren an, die gern kreativ sind. Aus Filzstoffen und mit Nadel und Faden können sie eigene Kuscheltiere schaffen. Aus Wolle werden eigene Fäden veredelt, aus denen im Anschluss Traumfänger gebastelt werden. Und Faschingsbegeisterte können eigene Masken gestaltet werden.
Sonneberg: das Sandmännchen im Spielzeugmuseum besuchen
Eine Zipfelmütze und ein spitzer Bart: Das Sandmännchen hat sich kaum verändert und begleitet Kinder seit 65 Jahren in den Schlaf. Das Spielzeugmuseum in Sonneberg widmet der Kultfigur eine eigene Ausstellung, in der die Puppenproduktion gezeigt wird, ein Fernsehstudio und die vielfältigen Figuren aus der Show. Die Spielzeuge sind teilweise zu begehrten Sammelobjekten geworden. In einem Workshop können Kinder auch eigene Figuren basteln oder sich mit Masken auf den nahenden Fasching vorbereiten.
Rudolstadt: Bücher binden und Holz schnitzen
Die Jugendkunstschule in Rudolstadt bietet während der Ferienzeit mehrtägige Kurse an. Die Kinder können lernen, selbst ein kunstvolles Buch zu gestalten. Dabei geht es nicht nur darum, Blätter zusammenzukleben, sondern auch schönes Papier zu gestalten, kunstvoll zu schreiben und Seiten zu verzieren. Im Atelier Kirchgasse können Kinder unter Anleitung auch erste Erfahrungen im Schnitzen von Holz sammeln.
(Eigenrecherche MDR KULTUR, Museumsverbund Thüringen)
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 03. Dezember 2024 | 08:40 Uhr