
Kultur erleben Mystisch: Sieben sehenswerte Klöster in Sachsen
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21. Oktober 2024, 04:00 Uhr
Romantische Ruinen, mystische Gemäuer und Kultur zum Entdecken – Klöster sind nicht nur Orte der Einkehr und Schätze der Geschichte, sondern auch spannende Ausflugsziele, ob allein oder mit der Familie. Und Sachsen hat viele faszinierende Klöster zu bieten, die bis heute mit Ausstellungen, Konzerten, Taschenlampenführungen oder Märkten für Kunsthandwerk lebendige Kulturorte sind. Ob Klosterpark Altzella bei Nossen, Kloster Riesa oder Buch bei Leisnig: Diese Klöster lohnen einen Besuch. Hier finden Sie auch Informationen für Ihren Besuch, wie Adressen und Öffnungszeiten.
Inhalt des Artikels:
- Inspiration für Caspar David Friedrich: Klosterpark Altzella
- Lebendiger Kulturtreff: Kloster Buch
- Barocke Baukunst: Kloster St. Marienstern
- Bei Görlitz an der Via Sacra: Kloster St. Marienthal
- Kultur und Natur: Kloster Riesa
- Aktives Mönchtum erleben: Kloster Wechselburg
- Betörend schön: Klosterruine Heilig Kreuz in Meißen
Inspiration für Caspar David Friedrich: Klosterpark Altzella
Malerisch, nahe Nossen, liegt der Klosterpark Altzella, einst das bedeutendste Zisterzienserkloster Mitteldeutschlands. Gegründet 1162, wurde das Kloster jahrhundertelang als geistiges Zentrum der Region verehrt. Heute lädt der großzügige Park aus dem 18. Jahrhundert zu ausgedehnten Spaziergängen ein, vorbei an eindrucksvollen Ruinen und der ehemaligen Klosterkirche.
Besonders sehenswert sind die liebevoll gepflegten Gärten, die schon Caspar David Friedrich und Ludwig Richter in ihren Bann zogen, und das Mausoleum der Wettiner. Die Symbiose aus Natur und Geschichte machen Altzella zu einem Ort der Ruhe und Inspiration – ein Rückzugsort vom hektischen Alltag, der zum Nachdenken und Verweilen einlädt.
Neben all der Besinnlichkeit bietet Altzella tolle Führungen und Veranstaltungen für Jung und Alt an, die einen Besuch der wunderschönen Anlage wirklich lohnend machen.
Lebendiger Kulturtreff: Kloster Buch
Eine der beeindruckendsten Klosteranlagen Sachsens ist das 1192 gegründete Kloster Buch bei Leisnig. Eingebettet in die malerische Landschaft an der Freiberger Mulde, erzählt es von der reichen klösterlichen Tradition des Mittelalters. Die liebevoll restaurierten Gebäude, wie die einstige Klosterkirche und das imposante Abtshaus, laden zum Entdecken ein. In Verbindung mit einer Wanderung an der Mulde lässt sich das Kloster als perfektes Zwischenziel entdecken und sorgt mit dem Klostercafé auch für die kleine Stärkung zwischendurch.
Heute dient das Kloster als kultureller Treffpunkt, mit Konzerten, Ausstellungen und den beliebten Mittelalter-, Kunst-, und Handwerkermärkten. Kloster Buch ist ein lebendiges Denkmal, das Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise verbindet und Raum für Inspiration und Besinnung bietet.
Barocke Baukunst: Kloster St. Marienstern
Bis heute strahlt das Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau eine beeindruckende spirituelle Kraft aus. Das 1248 gegründete Zisterzienserinnenkloster zählt zu den wichtigsten in ganz Deutschland. Eingebettet in die sanfte Landschaft der Oberen Lausitz ist die Klosteranlage ein Meisterwerk barocker Baukunst. Die weitläufigen Gärten, der stille Kreuzgang und die prächtige Klosterkirche laden zu Momenten der Einkehr ein. Noch immer leben und wirken hier Nonnen nach den Regeln des heiligen Benedikt.
Das Kloster bietet neben den Klostergebäuden auch ein Museum, einen bezaubernden Klostergarten und ein hervorragendes Klostercafé, das in seinem Laden eine große Auswahl an Büchern, Sirups, Ölen, Kräutern, Bonbons und Tees anbietet. Sogar übernachten kann man in St. Marienstern. Mit seinen kulturellen Angeboten, wie Konzerten, Ausstellungen und Festen für Groß und Klein bleibt St. Marienstern ein lebendiger Ort, der Tradition und Gegenwart vereint.
Bei Görlitz an der Via Sacra: Kloster St. Marienthal
Kloster St. Marienthal in Ostritz, inmitten der idyllischen Landschaft der Neiße, wird seit 1234 ununterbrochen von Zisterzienserinnen bewohnt. Das Juwel sakraler Baukunst und spiritueller Kontemplation lädt mit der eindrucksvollen barocken Klosteranlage und ihren gepflegten Gärten zu Besinnung und Entdeckung ein. Die Ordensschwestern leben hier bis heute nach den Regeln des heiligen Benedikt in Abgeschiedenheit von der Welt und in einfacher Lebensweise und prägen das klösterliche Leben mit ihrer Spiritualität.
Der Besuch in St. Marienthal lässt sich wunderbar mit einem Ausflug in die nahe gelegenen Städte Görlitz und Zittau verbinden. Regelmäßig finden auf dem Gelände Klostermärkte statt. Neben Führungen und Konzerten bietet St. Marienthal auch Raum für Einkehrtage und Bildungsarbeit. Im Rahmen eines Freiwilligen Ordensjahres ist es sogar möglich, im Kloster zu leben. Ein Ort, an dem sich Tradition und moderne Spiritualität begegnen.
Kultur und Natur: Kloster Riesa
Eine besonders gelungene Kombination von Geschichte und Natur bieten das Kloster und der Tierpark in Riesa. Das imposante Kloster, gegründet im 13. Jahrhundert, zieht mit seiner beeindruckenden Architektur und seinem kulturellen Erbe zahlreiche Besucher an. Es dient heute als Veranstaltungsort für Konzerte und Ausstellungen, die den Geist der Region lebendig halten. Im Sommer lockt die jährliche "Klosterbühne" im Klosterhof.
Die Mumien in der Klosterkirche kann man bei einer Führung besuchen, die wie alle anderen Führungen auf dem Klostergelände zwei Wochen im Voraus vereinbart werden müssen. Besonders empfehlenswert in der besinnlichen Jahreszeit sind der kleine feine Weihnachtsmarkt und die Riesaer Klosterweihnacht.
Direkt daneben erwartet die Gäste der Tierpark Riesa, der auf fünf Hektar eine vielfältige Tierwelt präsentiert. Hier leben über 250 Tiere, darunter heimische und exotische Arten, die besonders bei Familien großen Anklang finden. Der Tierpark ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch eine lebendige Bildungsstätte. Mit speziellen Führungen und pädagogischen Programmen wird das Bewusstsein für den Artenschutz gefördert.
So vereinen Kloster und Tierpark in Riesa Kultur und Natur auf harmonische Weise und bieten ein abwechslungsreiches Erlebnis für Jung und Alt.
Aktives Mönchtum erleben: Kloster Wechselburg
Malerisch in der Nähe von Zwickau liegt das Benediktinerkloster Wechselburg. Gegründet im 12. Jahrhundert, beeindruckt es mit seiner romantischen Architektur und dem idyllischen Klostergarten, der zum Verweilen und Nachdenken einlädt. Die Klosterkirche, ein Meisterwerk aus der Zeit der Zisterzienser, besticht durch ihre harmonischen Proportionen und kunstvollen Details.
Auch im Kloster Wechselburg wird noch aktiv das Mönchtum gelebt. Klostergebäude, Basilika und Schloss Wechselburg inmitten eines herrlichen großen englischen Gartens und Schlosspark laden zu ausgedehnten Besichtigungen und Spaziergängen ein. Hier wird Geschichte lebendig: Führungen und kulturelle Veranstaltungen bieten Einblicke in das klösterliche Leben vergangener Jahrhunderte. Kloster Wechselburg ist somit nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern auch ein Ort der Inspiration für Kunst und Kultur.
Betörend schön: Klosterruine Heilig Kreuz in Meißen
Ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst und Geschichte ist die Klosterruine Heilig Kreuz in Meißen. Im 13. Jahrhundert als Zisterzienserinnenkloster gegründet, erlebte es nach der Reformation einen allmählichen Verfall. Heute thront die Ruine des Klosters mit Torbögen und offenen Mauersteinen über der Elbe und bietet eine zauberhafte Kulisse für Veranstaltungen, wie Konzerte oder Lesungen.
Die imposanten Überreste der einstigen Klosteranlage laden zum Verweilen ein – ein Ort, der die wechselvolle Geschichte Sachsens erlebbar macht und Geschichtsinteressierte ebenso wie Spaziergänger anzieht. Nur 20 Minuten zu Fuß von Meißen entfernt, ist die Ruine das ganze Jahr über frei zugänglich.
Recherche: MDR KULTUR / Redaktionelle Bearbeitung: Sabrina Gierig, Viktoria Adler
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 14. Oktober 2024 | 10:20 Uhr