
Kunst Caspar David Friedrich: Hier hängen seine berühmtesten Gemälde
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24. Januar 2025, 12:45 Uhr
2024 wurde der 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich gefeiert. Seine romantischen Landschaftsbilder verzaubern bis heute. Anschauen können Sie die Meisterwerke in den Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, aber auch in weiteren Museen in Sachsen und Thüringen finden sich berühmte Gemälde wie "Die Lebensstufen". Hier gibt es Infos zu den Bildern, Museen, Ausstellungen und Öffnungszeiten.
Inhalt des Artikels:
- Kunstsammlungen Dresden: "Das große Gehege" und über 100 andere Werke
- MdbK Leipzig: "Die Lebensstufen" und "Kreidefelsen auf Rügen"
- Angermuseum Erfurt: Caspar David Friedrichs "Wald im Spätherbst"
- Weimar: "Huttens Grab" und Zeichnungen von Caspar David Friedrich
- Rudolstadt: Friedrichs Meisterwerk "Morgennebel im Gebirge"
- Schloss Friedenstein Gotha: Das berühmte "Kreuz im Gebirge"
Kunstsammlungen Dresden: "Das große Gehege" und über 100 andere Werke
Wer öfter in und um Dresden unterwegs ist, dem werden die Gemälde von Caspar David Friedrich nicht selten vertraut vorkommen. Für mehrere Jahre hatte der Maler seinen Lebensmittelpunkt in Dresden und war unter anderem im nahen Elbsandsteingebirge unterwegs. Die Landschaft wurde so auch häufig zum zentralen Motiv für Friedrich. Mehr als 100 Werke sind sozusagen in der Stadt geblieben und gehören heute den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Zahlreiche Skizzen und Zeichnungen von Felsformationen, Ruinen und Baumgruppen sind im Kupferstich-Kabinett zu sehen. In der Galerie Neue Meister hängen größere Gemälde Friedrichs, die auch von der charakteristischen Farbigkeit und Melancholie geprägt sind. Darunter befinden sich unter anderem "Das große Gehege", das "Hünengrab im Schnee", "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" oder "Schiffe im Hafen am Abend".
MdbK Leipzig: "Die Lebensstufen" und "Kreidefelsen auf Rügen"
Gleich mehrere Gemälde gehören zur Sammlung des Leipziger Museums der bildenden Künste (MdbK). Darunter befindet sich auch eine der berühmtesten Arbeiten von Caspar David Friedrich: "Die Lebensstufen". Mehrere Personen stehen und sitzen am Ostseestrand: Eine trägt eine Art Dreispitz und stützt sich auf einen Stock, eine andere trägt Mantel und Zylinder. Zwei Kinder spielen miteinander und eine Frau mit Hut sitzt neben ihnen und schaut ihnen zu. Sie wenden uns den Rücken zu und schauen auf das Meer, wo gerade drei Schiffe aus der Dämmerung in Richtung Strand fahren. Es ist ein Sinnbild für die Lebensreise, die jeder Mensch auf die eine oder andere Weise bestreitet. Weitere Bilder in Leipzig sind "Friedhof im Schnee" oder das berühmte Motiv der "Kreidefelsen auf Rügen" als Aquarell-Zeichnung.
Angermuseum Erfurt: Caspar David Friedrichs "Wald im Spätherbst"
Im Herbst ändert der Wald in Deutschland sein Erscheinungsbild: Die Bäume verlieren ihre Blätter und die Farbe wechselt von Grün zu Braun. Als ein Meister der Landschaftsmalerei wusste Caspar David Friedrich die Stimmung eines Herbstwaldes mit der Kraft aller Brauntöne einzufangen. Im Erfurter Angermuseum hängt dieses Ölgemälde von Caspar David Friedrich neben Bildern, Skulpturen und Keramikarbeiten aus der Zeitspanne von 1700 bis heute.
Weimar: "Huttens Grab" und Zeichnungen von Caspar David Friedrich
Weimar war eine wichtige Station für den jungen Caspar David Friedrich: Nach einer schweren Phase in jungen Jahren bewarb sich der Künstler hier für einen Preis. Und obwohl er die Aufgabe nicht ganz korrekt erfüllte, verlieh ihm Goethe den Preis der Weimarer Kunstfreunde. So entstand eine wichtige Beziehung und Weimar wurde auch für die Romantik zu einem wichtigen Zentrum. Noch heute gehören mehrere Werke von Caspar David Friedrich zur Sammlung der Klassik Stiftung Weimar, vor allem Zeichnungen, aber auch das Gemälde "Huttens Grab".
Die Kirche ist nun noch eine Ruine: In den hohen Fenstern im Chor ist schon lange kein Glas mehr. Dort, wo eigentlich das Dach sein sollte, sind nur Baumkronen und der Himmel zu sehen. Oben auf der verwitterten Mauer wächst eine dicke Schicht Moos. Dennoch hat ein Mensch dorthin gefunden: ein Wanderer, der neugierig ein herrschaftliches, steinernes Grab betrachtet.
Die Werke von Caspar David Friedrich werden in Weimar in der Regel im Depot aufbewahrt. Aus Anlass des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich, der 2024 gefeiert wurde, ist noch bis zum 2. März 2025 eine Sonderausstellung rund um die Beziehung des Malers zum Dichterfürsten Goethe zu sehen. Darin wird auch die romantische Seite Weimars und die Rolle der Frauen für das Netzwerk der Romantik beleuchtet.
Rudolstadt: Friedrichs Meisterwerk "Morgennebel im Gebirge"
Erst im 20. Jahrhundert wurde dieses Gemälde in den Katalog der Gemälde von Caspar David Friedrich aufgenommen. 1941 hatte man das Bild beim Aufräumen auf der Heidecksburg gefunden. Schnell kam der Verdacht auf, dass das Bild von Friedrich stammt, weil der Stil zum Maler passte. Weitere Quellen bestätigten den Verdacht. Vermutlich arbeitete der Künstler 1808 an dem Bild, und die leuchtenden Farben passen zu dieser Schaffensphase: Das Bild wird von bläulich-schimmerndem Nebel bestimmt, der mehrere Nadelbäume verbirgt. Oben bricht ein Berggipfel in den Himmel. Das Bild lebt von genauer Naturbeobachtung, doch diese Erhebung gibt es weder in Thüringen, noch anderswo. Vielmehr wird das Naturbild zum Sinnbild für religiöse Gefühle – genau das macht die Bilder von Caspar David Friedrich zu Meisterwerken.
Schloss Friedenstein Gotha: Das berühmte "Kreuz im Gebirge"
Im Vergleich zum vielleicht etwas berühmteren "Tetschener Altar", der in Dresden zu sehen ist, wirkt das Altarbild "Kreuz im Gebirge" in Gotha viel direkter: Das Publikum scheint wie durch ein Fenster frontal auf das Kreuz hochzuschauen, das über die Spitzen der Nadelbäume ragt. Von hinten scheint die Morgensonne durch den Wald und legt sich wie ein Heiligenschein um das Kreuz. Entstanden ist das Bild um 1822.
Tatsächlich gehörte in der Vergangenheit noch ein weiteres Gemälde zur Sammlung des Schlosses Friedenstein: "Dame am Meeresstrand, einem Boot zuwinkend". Das Bild ging jedoch bei einem Brand im Jahr 1931 in München verloren.
Redaktionelle Bearbeitung: Thilo Sauer
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR trifft | 03. August 2024 | 11:00 Uhr