Cover für Podcast "Iron East"
Iron East – Heavy Metal spielte auch im Osten eine große Rolle. Unser Podcast stellt die Szene vor. Bildrechte: MDR

Musik Podcast "Iron East – Heavy Metal in der DDR"

27. Dezember 2024, 04:00 Uhr

Heavy Metal – das steht für schweißtreibende Musik mit ultraharten Gitarren, aggressive Männlichkeit und einen Schutzpanzer aus Nieten, Jeans- und Lederjacken. Auch in der DDR hatte diese Musik in den 80er-Jahren enorm viel Fans, die sich u.a. bei Konzerten ihrer Bands trafen. Der Podcast "Iron East" stellt die Szene vor, die im miefig-engen DDR-Sozialismus nach eigenen Regeln spielen wollte. Und er räumt mit manchen Klischees auf, z.B. zur Rolle der Frauen in der harten Rocker-Gemeinschaft.

Auch die DDR hatte eine lebendige Heavy-Metal-Szene. Der Podcast "Iron East" in der ARD Audiothek schaut hinter den eisernen Vorhang und stellt sie vor. Denn die Metaller in der DDR standen vor besonderen Herausforderungen. Kaum etwas war leicht zu bekommen: weder die Platten der Stars und Underdogs der Szene, noch die passenden Klamotten, auch die richtigen Instrumente für die Musikerinnen und Musiker mussten oftmals mit Tricks und Beziehungen aus dem Westen besorgt werden.

Hier gehts zum Podcast:

Iron East – Heavy Metal im Osten

Coming soon: Iron East Staffel 2

Coming soon: Iron East Staffel 2

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Lebensgefühl zwischen Musik, Bier und realexistierendem Sozialismus

Authentisch, lebensnah und vielfältig, so zeigt der Podcast die Metal-Szene, in neun Folgen mit einer Gesamtaudiolänge von knapp 400 Minuten. Schnell werden der Erfindungsreichtum der Musiker und Fans offenbar. Spürbar wird der Wille, entgegen aller staatlichen Enge ihrer Passion nachzugehen.

Podcast-Autor Jan Kubon war zwar selbst kein Heavy-Metal-Fan, hat sich aber auf dieses Abenteuer eingelassen. Es ist eine spannende Entdeckungsreise zurück in eine Zeit, in der in einem viel zu kleinem Land eine Welle der lauten musikalischen Freiheit durch die Säle, Gasthöfe, Jugendclubs und Konzerthäuser fegte, zurück in die 80er-Jahre.

Frauen in der Metal-Szene

Die Podcastfolge "Harter Sound aus zarter Hand – Frauen im DDR-Heavy-Metal" zeigt auf, dass selbst in dem Land, in dem die Gleichberechtigung der Frau staatsideologisch verankert wurde, das Leben männlich dominiert war. Das galt auch für den Kultursektor.

Menschen stehen zusammen, im Vordergrund eine Frau
Kerstin Radtke war eine der Protagonistinnen der Heavy-Metal-Szene der DDR. Bildrechte: Kerstin Radtke

Trotzdem bereicherte eine Handvoll Frauen die Heavy-Metal-Szene mit ihrem Mut, ihrem Talent und ihrem Durchsetzungswillen ungemein. Musikerinnen wie Angela Ulrich (NaUnd), Micky Burgk (Plattform) und Kerstin Radtke (BlitZZ) werden zu Vorbildern, Ankerfiguren und Mutmacherinnen für viele weibliche Heavy-Metal-Fans. Mit Songs wie "Tarantella", "Es treibt mich die Gier", "Heavybraut" oder "Lichter der Nacht" schrieben Radtke und ihre Kolleginnen Hits der DDR Heavy-Metal-Geschichte. Dafür überwandten sie Rollenbilder, brachen Klischees und mussten die staatlichen Kulturlenker überzeugen, dass es Zeit war für "einen harten Sound aus zarter Hand".

Menschen hocken zusammen
Die Fans wirkten manchmal etwas ungelenk – aber immer begeisterungsfähig Bildrechte: Mirko Stockmann

Der Podcast Staffel 1: "Iron East – Heavy Metal in der DDR", neunteilige Podcast-Serie über die Metal-Szene der DDR

Die zweite Staffel "Iron East – Heavy Metal im Osten" gibt es ab dem 27. Dezember 2024 exklusiv in der ARD Audiothek. Bis zum 10. Januar 2025 werden jeden Freitag zwei neue Folgen veröffentlicht.

Quelle: Podcast, Pressemitteilung MDR; Redaktionelle Bearbeitung: op

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Dieses Thema im Programm: MDR | "Iron East – Heavy Metal im Osten" | 27. Dezember 2024 | 00:01 Uhr