
Chat-Abkürzungen KISS – keep it short and simple
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04. März 2023, 11:00 Uhr
Unsere digitale Kommunikation lässt häufig wenig Raum für Grau- und Zwischentöne und ebenso kaum Platz für Erklärungen. Weil oft alles schnell gehen muss, ist die Kommunikation insbesondere in Chats, Messenger-Diensten und auf Social-Media-Kanälen kurz und direkt. Selbst der E-Mailverkehr bleibt davon nicht verschont. Während Memes und Emojis gut verständlich sind, können einen Netzjargon und Chat-Abkürzungen jedoch ab und an ganz schön ins Schlingern bringen.
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Manchmal versteht man da schlicht nur Bahnhof. Dabei sind Chat-Abkürzungen in Form von Akronymen, Codes und Symbolen längst Bestandteil der heutigen Internetkommunikation. Vor allem bei der Gen Z (Generation Z) und in der Gamerszene dominieren kryptisch aussehende Codes die Unterhaltung. Also: are you ready for information?
Heute bestehen Chatkürzel aus zwei bis fünf Buchstaben, deren Bedeutung Worten aus der englischen Sprache entnommen werden. Aus Bequemlichkeit werden Chatkürzel stets klein geschrieben. Außer man möchte seinem Entsetzen oder Erstaunen besonderen Ausdruck verleihen – dann OMG (oh my god) –, hagelt es in den Chats gerne auch mal Großbuchstaben. ^^
^^ ist ein gern genutztes Chatsymbol, mit dem man Freude ausdrückt beziehungsweise ein entspanntes Lächeln – als ein Zeichen der positiven Bestärkung.
Dabei gab es schon eine Zeit vor Social Media, in der man sich gezwungenermaßen kurzhalten musste. Zum Beispiel beim Schreiben einer SMS – als eine Nachricht im Schnitt 39 Pfennig kostete (je nach Anbieter sogar bis zu 55 Pfennig) und man maximal 160 Zeichen pro SMS zur Verfügung hatte. Folglich drückte man sich bestenfalls mit wenigen Buchstaben und Satzzeichen aus, um eine hohe Telefonrechnung möglichst zu vermeiden.
Reise ins Zeitalter der SMS
Nicht nur beim SMSen (bzw. Simsen, wie man die Tätigkeit nannte, eine SMS zu schreiben), sondern auch bei ICQ und MSN sowie in den Chatrooms der 90er und den frühen 2000er Jahren waren Abkürzungen und merkwürde Ausdrücke schon damals sehr beliebt. Und viele davon sind heute auch nicht aktuell, allein schon, weil viele Kürzel der deutschen Sprache entnommen wurden. Erinnert ihr euch beispielsweise noch an:
bidunowa? – Bist du noch wach?
Rumian – ist nichts anderes als die Aufforderung: Ruf mich an.
mome tele – beschreibt die kurze Abwesenheit vom PC, weil womöglich gerade das Festnetztelefon geklingelt hat
HDL bis hin zu HDGDLFIUEEWPOG – Hab dich lieb / hab dich ganz dolle lieb für immer und ewig, egal was passiert oder geschieht
RO(T)FL – roll on (the) floor laughing, meint das 'sich vor Lachen am Boden wälzen' und gilt sehr wahrscheinlich heute als Urgestein des digitalen Lachens
dubidodo – zumeist ein nicht ganz so ernst gemeintes: Du bist doch doof
büdde – soll das Wort Bitte in einer etwas niedlicheren Schreibweise sein.
dumdidum – wenn länger keiner mehr im Chat reagiert und man sich bemerkbar machen möchte
pp – persönliches Pech
GG – großes Grinsen
dad – denk' an dich
hase – habe Sehnsucht
hahu– habe Hunger
gn8 – gute Nacht
2L8 – too late, zu spät
bd – bis dann
∗frechgrins∗
Boomer, Gen X und Gen Y versus Gen Z
Schaut man heute in die Chatverläufe, beispielsweise beim Livestreaming auf Twitch oder liest in WhatsApp- und Snapchat-Gruppen mit, merkt man ziemlich schnell, dass inzwischen ganz andere Chat-Abkürzungen grassieren. Doch auch in Newslettern und in den E-Mailverkehr von Geschäftspartnern und Kollegen gelangt mitunter die ein oder andere Abkürzung, die vielleicht stutzig machen könnte.
Die Buchstaben "FYI" in der E-Mail vom Kollegen bedeuten beispielsweise ziemlich sicher nicht etwa "f*ck you idiot", sondern vielmehr "for your information". Daher ist es nicht ganz unwichtig sich ein bisschen mit Abkürzungen auszukennen. Es könnte einem schlicht unnötigen Ärger und Peinlichkeiten ersparen.
Seit der Zeit der Boomer, Gen X und dem SMSen ist also viel passiert, Chat-Abkürzungen haben sich in diversen Lebensbereichen etabliert. Heute bestimmt vor allem die Generation Z die Form der gegenwärtigen und zukünftigen digitalen Kommunikation.
Welcher Generation gehöre ich an?
Boomer (auch Babyboomer) 1946-1964
Generation X: 1965-1979
Generation Y: 1980-1995
Generation Z: 1996-2010
Wer mitreden und wissen will, worum es in den Chats, Messenger-Nachrichten und Social-Media-Posts bei Twitter und Co. geht, sollte daher auch bei den gängigsten Chat-Abkürzungen Bescheid wissen.
Eine vollständige Liste lässt sich an dieser Stelle allerdings nicht abbilden, da es unzählige Kurzformen und Begriffe gibt, die je nach Community genutzt werden beziehungsweise gebräuchlich sind. Somit haben wir einige der geläufigsten und am meisten verwendeten Abkürzungen, die ihren Weg in unsere tägliche Internetkommunikation gefunden haben, ausgewählt und am Ende des Textes aufgelistet.
akla? HTH! Auch wenn euch schon einige Chat-Ausdrücke bekannt sein sollten, gelingt es uns ja vielleicht dennoch, bei den ein oder anderen Buchstabenkombination für ein wenig mehr Klarheit zu sorgen.
btw: Wenn also alles mal wieder ein wenig schneller gehen muss – dann setzt bei eurer nächsten Message doch einfach auch mal auf KISS: keep it short and simple
In diesem Sinne: THX & cul8er!
Das bedeuten b2k, asap, bb, scnr & Co.
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