Die Medienschau

Kommentare zu Besuch von Vance in Grönland

29. März 2025, 07:36 Uhr


"Anfangs mag man gedacht haben, der Grönland-Gag zähle zum [...] Rezept der Trumpianer" schreibt die Frankfurter Rundschau. "So viel Gülle verbreiten, dass die Medien in ihrer Aufregung über [...] angebliche Annexionspläne für Kanada, Panama und Grönland absaufen und die handfesten Angriffe auf Sozial- und Rechtsstaat untergehen. Inzwischen aber wachsen die Zweifel, ob aus dem Witzkrieg doch ein Blitzkrieg werden kann."

Die Hessiche Allgemeine aus Kassel postuliert mit Blick in die USA: "Mit Kriegsverbrechern paktieren, Verbündete verächtlich machen, freien Welthandel abschaffen und sich Rohstoffe sichern[...]. Gibt es jemanden mit politischem Gewicht, der der US-Regierung zuruft: Haltet ein, Euer imperialistischer Kurs schadet der ganzen Welt und damit am Ende Euch selbst? In den USA ist kaum jemand zu hören. Im Gegenteil: Je häufiger die Absurdität [...] des populistischen Autokraten zelebriert wird, desto mehr wird sie zur Gewohnheit."

Die Freie Presse aus Chemnitz kommentiert: "Grönland, Kanada und Panama gehören zu den friedlichsten Ländern dieser Welt. Dass Donald Trump ausgerechnet diesen [...] Staaten mit Annexion droht, klingt absurd. Das macht aber aus seiner Weltsicht heraus Sinn. Der US-Präsident denkt in den Mustern [...] in denen vermeintlich große Männer an der Spitze großer Mächte die Welt unter sich aufgeteilt haben.[...] Die Betroffenen haben längst aufgehört, über die neoimperialistischen Lockerungsübungen Trumps zu lachen."

Der Kölner Stadtanzeiger ergänzt: "Am kleinen Grönland zeigt sich das große Problem, in das Trump den Westen bewusst steuert: Er zerrüttet die alten Bündnisse und stärkt so die autoritären Regime, die in ihrem Weltmachtstreben über einen zerstrittenen Westen nur jubilieren können."

Zum Abschluss blickt das Handelsblatt aus Düsseldorf auf die Rolle Europas: "Trump wird [...] versuchen, einen Deal mit Dänemark und Grönland zu schließen. Doch wenn daraus nichts wird? Wenn Trump vor der Wahl steht, sein Scheitern einzugestehen oder ein militärisches Wagnis einzugehen, wird es ernst. Die Europäer [...] müssen zusammenhalten [...] und, ja, auch Gespräche über die Unabhängigkeit Grönlands führen. Um Zeit zu gewinnen, bis der imperialistische Spuk in Washington irgendwann vorbei ist."