Mittels der sogenannten Taktilographie können bereits kleinste Gewebeveränderungen erkannt werden
Immer mehr Frauen in Sachsen-Anhalt erhalten die Diagnose Brustkrebs. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Kristin Schmidt

Gesundheit Darum gibt es in Sachsen-Anhalt immer mehr Brustkrebs-Fälle

07. März 2025, 10:15 Uhr

Die Zahl der Brustkrebs-Fälle in Sachsen-Anhalt ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Die Uni Halle sieht als wichtigsten Grund den demografischen Wandel. Die gute Nachricht: Die Prognose für eine Heilung wird besser.

In Sachsen-Anhalt erkranken immer mehr Frauen an Brustkrebs. Laut Kaufmännischer Krankenkasse Halle (KKH) waren 2023 fast 50 Prozent mehr Frauen in Behandlung als vor zehn Jahren. Damit liege Sachsen-Anhalt deutlich über dem Bundesschnitt von 33 Prozent.

Brustkrebs: Alternde Gesellschaft und Adipositas Gründe für Anstieg von Fällen

Prof. Dr. Markus Wallwiener, Leiter der Universitätsklinik für Gynäkologie an der Universitätsmedizin Halle, sieht als wichtigsten Grund dafür den demografischen Wandel. Er sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass die Überalterung der Frauen und die Abwanderung jüngerer Frauen die gestiegenen Brustkrebszahlen verursache. Laut Deutscher Krebsgesellschaft liegt das durchschnittliche Erkrankungsalter bei 64 Jahren. Sachsen-Anhalt hat nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes von 2022 die älteste Bevölkerung Deutschlands.

Auch Fettleibigkeit sei eine Ursache für den Anstieg, sagte Wallwiener. Nach Zahlen aus dem Jahr 2021 des Statistischen Landesamtes ist fast 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Sachsen-Anhalts übergewichtig.

Zunahme der Brustkrebsdiagnosen auch ein Post-Corona-Effekt

Die Zahl der Brustkrebsdiagnosen sei auch am Universitätsklinikum Halle in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Das führt Wallwiener auch auf Corona-Nachholeffekte zurück. Das Bewusstsein für die Nachsorge sei nach der Pandemie wieder größer geworden: "Die Teilnahme am Mammografie-Screening wird intensiver wahrgenommen."

Die gute Nachricht bei einer frühzeitigen Brustkrebs-Diagnose: "Die Prognose für eine Heilung ist extrem gut und in den letzten zehn Jahren immer besser geworden," sagt Wallwiener. In den allermeisten Fällen können Patientinnen ihm zufolge durch eine brusterhaltende Therapie oder Hormon- und Systemtherapien geheilt werden.

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MDR (Lukas Mauri, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. März 2025 | 07:00 Uhr

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