Abgase kommen aus einem Auspuff.
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Am Wochenende wurde der Auspuff eines Autos in Jessen mit Bauschaum verstopft. Eine Verbindung zu einer großangelegten Sabotageaktion sieht die Polizei aber nicht. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Bernd Leitner
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In Deutschland sind zuletzt bei hunderten Autos die Auspuffe mit Bauschaum verstopft worden. Der Spiegel berichtet von einer möglichen russischen Sabotageaktion gegen die Grünen. Auch in Jessen gab es einen Fall.

MDR AKTUELL Fr 07.02.2025 14:48Uhr 02:26 min

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Hunderte Fälle in Deutschland Jessen: Bauschaum im Auspuff – Polizei sieht keine Verbindung zu möglicher Sabotage-Aktion

07. Februar 2025, 18:02 Uhr

Unbekannte haben den Auspuff eines Autos in Jessen mit Bauschaum verstopft. Bei der Suche nach dem Täter setzt die Polizei auf die Hilfe von Zeugen. Auch in vielen anderen Bundesländern wurden zuletzt ähnliche Fälle gemeldet. Der Spiegel berichtet von einer möglichen russischen Sabotageaktion. Eine Verbindung zum Fall aus Jessen besteht aber offenbar nicht.

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz ist die Polizei im Landkreis Wittenberg am Samstag ausgerückt. Nach Angaben des Reviers in Jessen hatte eine 41-jährige Frau die Beamten am Nachmittag alarmiert. Ihr Auto sei nicht richtig angesprungen und die Motorkontrolle habe geleuchtet.

Unbekannte hätten den Auspuff des Pkw mit Bauschaum zugekleistert. Der Schaum sei ausgehärtet gewesen und habe die Abgasabgabe verhindert. Die Polizei sucht jetzt nach möglichen Zeugen und den Verursachern. Gegen sie wird wegen Sachbeschädigung ermittelt.

Hunderte ähnliche Fälle in ganz Deutschland

Auch in vielen anderen Bundesländern wurden zuletzt die Auspuffrohre von Fahrzeugen mit Bauschaum verstopft. Tagesschau, Spiegel (€) und der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) berichten von mehr als 270 Fällen. Demnach soll es sich um eine russische Sabotageaktion handeln.

Tatverdächtige hätten erklärt, von einem Russen angestiftet worden zu sein. Ziel sei es offenbar gewesen, den Verdacht auf radikale Klimaaktivisten zu lenken. In Sicherheitskreisen gehe man den Berichten zufolge von einer gezielten Kampagne aus, um vor der Bundestagswahl Ressentiments gegen die Grünen zu schüren.

Polizei sieht keinen Zusammenhang zwischen Jessen und anderen Fällen

Der Fall in Jessen steht aber offenbar in keiner Verbindung mit denen, die der mutmaßlichen Sabotage-Aktion zugeschrieben werden. Wie das Polizeirevier in Jessen auf Nachfrage von MDR AKTUELL mitteilte, gebe es keine Hinweise auf einen Zusammenhang. Auch sei kein Aufkleber neben dem Auto gefunden worden. Dem Spiegel-Bericht zufolge sind bei vielen anderen Fällen Sticker mit Motiven der Grünen gefunden worden, offenbar um die Polizei auf eine falsche Fährte locken.

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MDR (Jörg Wunram, Marius Rudolph) | Erstmals veröffentlicht am 02. Februar 2025

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 07. Februar 2025 | 14:48 Uhr

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