StadtratsbeschlussStadrat Coswig für Erweiterung der Schweinemastanlage
Der Stadtrat von Coswig will die Schweinemastanlage in Düben erweitern. Trotz Skepsis des Bürgermeisters wegen Tierschutzbedenken und Geruchsbelästigung könne der Investor aus den Niederlanden nun mit Planungen beginnen.
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Im Landkreis Wittenberg soll ein neuer Versuch unternommen werden, die Schweinemastanlage in Düben zu erweitern. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT hat der Stadtrat von Coswig (Anhalt), zu dem Düben gehört, dies am Donnerstagabend mit einer Stimme Mehrheit beschlossen. Damit kann der Investor aus den Niederlanden mit seinen Planungen beginnen.
Bürgermeister Axel Clauß ist skeptisch
Bürgermeister Axel Clauß (parteilos) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Rat sei gespalten gewesen. Der Investor sei ein potenzieller Steuerzahler und habe angeboten, im Gegenzug eine alte Stallanlage in Buko abzureißen. Diese Argumente hätten die Mehrheit überzeugt. Clauß selbst stimmte nach eigenen Angaben gegen die Pläne – wegen des Tierschutzes und der zu befürchtenden Geruchsbelästigung.
Die Schweinemastanlage in Düben beschäftigt seit Jahren den Gemeinderat und mehrere Gerichte. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat mehrfach gegen den Investor geklagt. Er will die Zahl der Tiere von derzeit 16.000 auf 26.000 erhöhen. Für das Projekt sind nun noch weitere Zustimmungen nötig, zum Beispiel vom Landkreis. Möglich sind auch neuerliche Klagen.
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MDR (Susanne Reh, Moritz Arand, Hanna Kerwin)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. März 2024 | 13:00 Uhr
Kommentare
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Wieder jemand vom Stammtisch. Und auch der Bürgermeister hat "Bedenken wegen des Tierschutzes". Es sind doch gerade neue Gesetze dazu verabschiedet worden. Die Einhaltung kann man kontrollieren. 84 Millionen Menschen brauchen etwas zu essen. Wer von der Materie keine Ahnung hat, sollte sich bitte erst informieren, bevor er hier jedesmal irgendetwas vollkommen Nutzloses und immer wieder Dagegen von sich gibt. Packt mit an, bringt euch selbst ein. Genau darum find ich die MDR Reportage "Mitmachen statt Meckern" gut.
Irgendwoher muss das Happipappi ja nun kommen. Letztens wurde noch fleißig dafür demonstriert und ganz viele fanden das ganz toll. Also jedenfalls, wenn die Landwirtschaft vielleicht nicht direkt vor der eigenen Haustür stattfindet.
Erst kürzlich habe ich einen Beitrag gelesen, in dem stand, dass in Deutschland zu viel Fleisch gegessen wird. Es sollte vorallem für das Klima, aber auch für die Gesundheit der Fleischkomsum weiter eingeschränkt werden - wurde empfohlen. Und dann werden in Schweinemastanlagen die Anzahl der Tiere um mehr als 60 Prozent erhöht! Echt schlimm, was hier abläuft. Tierwohl wird wohl vergessen, wenn es wieder mal ums Geld geht. Wo bleiben die Grünen und setzen sich dafür mal ein.