SKW Stickstoffwerke Piesteritz
Die SKW Piesteritz drosseln die Produktion von Düngemittel und AdBlue in Wittenberg. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Unternehmen kritisiert Politik Stickstoffwerke Piesteritz drosseln Düngemittel-Produktion

13. Januar 2025, 18:18 Uhr

Die SKW Piesteritz in Wittenberg drosseln die Düngemittel-Produktion. Als Gründe dafür nennt das Unternehmen die aktuelle Marktlage und die politischen Rahmenbedingungen. Schon zuvor hatten die Stickstoffwerke Sparmaßnahmen ergriffen.

Das Standortbekenntnis der Stickstoffwerke Piesteritz hat in der Region Wittenberg für Erleichterung gesorgt. Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass sich SKW in schlechten Zeiten zum Standort bekenne, sei ein ganz starkes Signal.

Das Unternehmen habe schon immer klare Zukunftssignale gesendet. Zugehör: "Jetzt haben wir die schlechten Zeiten und da sagen die, wir haben Fachkräftemangel, wir brauchen die gut ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen und versuchen, die solange es geht, hier zu halten."

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Die SKW Piesteritz drosseln die Produktion von Düngemittel und AdBlue in Wittenberg. Mehr dazu im Audio. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
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MDR SACHSEN-ANHALT Mo 13.01.2025 14:40Uhr 00:40 min

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SKW drosselt Produktion von Düngemittel

Die SKW Piesteritz hatten ihre Produktion von Düngemitteln drosseln müssen. Das teilte das Unternehmen am Montag in Wittenberg mit. Demnach wurde eine von zwei Ammoniakanlagen der Stickstoffwerke für unbestimmte Zeit abgestellt. Als Gründe gab die Firma die Marktlage und die politischen Rahmenbedingungen an.

SKW-Geschäftsführer Carsten Franzke erklärte, dass trotz Produktionsdrosselung die 860 Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen. Auch Kurzarbeit sei nicht geplant. Die Abschaltung koste das Unternehmen nach eigenen Angaben etwa vier Millionen Euro.

Geschäftsführerin Antje Bittner warf der Politik vor, nichts Wirksames gegen das Fluten des europäischen Marktes mit billigen russischen Düngemitteln unternommen zu haben. Zudem habe die Bundesregierung mit ihren Entscheidungen die Wettbewerbsnachteile immer weiter vergrößert. Unternehmen wie SKW Piesteritz würden so aus dem Markt gedrängt.

SKW Piesteritz produzieren weniger Düngemittel und AdBLue

Bisher habe man die Produktion von Düngemitteln für die deutsche Landwirtschaft aufrechterhalten können, so Bittner weiter. Dies sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht länger möglich. Die Unternehmenschefin sagte: "Jetzt sind wir gezwungen zu reagieren. Wir werden durch die Politik dazu gedrängt, die Düngemittelproduktion massiv zu reduzieren."

Gleiches gelte auch für das wichtige Produkt AdBlue. Nach Bittners Worten wird es ohne AdBlue Probleme mit der LKW-Logistik in Deutschland geben. Das bekomme dann jeder anhand leerer Supermarktregale zu spüren.

Sparmaßnahmen bei Stickstoffwerken in Wittenberg

Zuvor war bereits bekannt geworden, dass das Unternehmen sein Science Center in Wittenberg schließen will. Dies wird ebenfalls mit der wirtschaftlichen Situation begründet.

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MDR SACHSEN-ANHALT Di 14.01.2025 08:30Uhr 00:30 min

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SKW Piesteritz ist nach eigenen Angaben einer der größten Ammoniak- und Harnstoffproduzenten Deutschlands sowie ein führender Hersteller von AdBlue. Das Mittel verringert den Stickstoffausstoß im Dieselkraftstoff. Im Jahr 2023 arbeiteten im Unternehmen mehr als 860 Menschen.

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MDR (Norma Düsekow, Sebastian Gall)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Januar 2025 | 14:30 Uhr

5 Kommentare

wodiho vor 10 Wochen

Da fällt mir doch glatt der legendäre Satz von Robert Habeck bei Maischberger ein, als er gefragt wurde, ob er diesen Winter mit einer möglichen Insolvenzwelle rechne.:
"Nein, tu ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erst mal aufhören zu produzieren" und zu verkaufen.
Aber es kann sein, dass sich bestimmte Geschäfte nicht mehr rentieren und die dann eingestellt werden." Die Geschäfte könnten später jedoch wieder aufgenommen werden, man könne hier also nicht von einer klassischen Insolvenz sprechen".
Also, so richtig gelogen hat der Herr Habeck doch eigentlich nicht.
Das ist doch schon mal sehr wichtig für einen Minister...

wodiho vor 10 Wochen

@Peter
Auszüge aus dem Beitrag:
"Als Gründe dafür nennt das Unternehmen die aktuelle Marktlage und die politischen Rahmenbedingungen.
Das Problem dabei ist der hohe Preis fürs Gas. Mit ihm sind auch die Dünger-Preise gestiegen.
"Es gab immer schon Importe hier nach Deutschland, und wir konnten damit leben als SKW im Wettbewerb zu stehen. Aber mit solchen Riesenunterschieden geht das nicht."
Ihre Erkenntnis:
"Wie jetzt: Russische Billigtransporte und nicht Habecks Energiepolitik sind für die Probleme des SKW Piesteritz verantwortlich."

Lesen Sie die Beiträge von MDR oder versuchen Sie nur, egal mit welch abstruser Argumentation, einfach nur dagegen zu halten.
Ich glaube nicht, daß Sie sich damit einen Gefallen tun.

kai25099 vor 10 Wochen

Ich kann mich noch an die erste Drosselung erinnern. Dort sprach unser Landesämter von wichtigen Betrieb und Hilfen und und und. Lauter 'wichtiges" Zeug. Herr Haselhof übernehmen Sie, jetzt können Sie beweisen, daß Sie in die Fußstapfen Ihres politischen Ziehvaters hineinpassen.

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