Chaos vor Schulen Elterntaxis vor Schulen: Sachsen-Anhalt glaubt an eigene Lösungen
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24. Februar 2024, 08:48 Uhr
Nordrhein-Westfalen will sogenannte Elterntaxis aus der Nähe von Schulen verbannen, indem Straßen vorübergehend gesperrt werden. Das soll die Sicherheit für die Kinder erhöhen. Auch in Sachsen-Anhalt gibt es Probleme mit Elterntaxis. Von Lösungen wie in NRW hält das Ministerium in Magdeburg aber nichts.
- Sogenannte Elterntaxis sind auch in Sachsen-Anhalt vor Schulbeginn nicht unproblematisch.
- Das Verkehrsministerium sieht derzeit trotzdem keinen Handlungsbedarf, die Verkehrsregeln vor Schulen zu verschärfen.
- Der Städte- und Gemeindebund wünscht sich mehr Befugnisse, um individuelle Verkehrskonzepte gestalten zu können.
Vor einigen Schulen in Sachsen-Anhalt wird es vor Unterrichtsbeginn immer mal wieder eng. Grund dafür ist die Vielzahl von Autos, mit denen Eltern ihre Kinder zur Schule fahren. Dass die sogenannten Elterntaxis nicht unproblematisch sind und die Verkehrssicherheit beeinträchtigen können, weiß auch Bernward Küper, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt (SGSA).
Verallgemeinern will er das Problem jedoch nicht. "Das ist sehr unterschiedlich und kann so pauschal weder als grundsätzliches Problem noch als völlig unproblematisch bezeichnet werden", sagte Küper MDR SACHSEN-ANHALT. Es gebe aber Fälle, in denen an- und abfahrende "Elterntaxis" vor allem vor Schulbeginn erheblich zur Verkehrsgefährdung vor Schulen in Städten und Gemeinden beitrügen.
NRW und Dresden mit autofreien Straßen
Um die Gefahr vor Schulen zu minimieren, geht das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) einen eigenen Weg. Dort können künftig Straßen in der Nähe von Schulen zeitlich begrenzt für den Verkehr sperren. In Dresden endete am Freitag zudem ein Pilotversuch. Dort durften Autos in die Straße vor einer Grundschule morgens zwischen 7 und 8 Uhr sowie nachmittags zwischen 15 und 16 Uhr nicht mehr hineinfahren.
Ministerium: Aktuelle Regelungen reichen aus
Aus Sicht des Verkehrsministeriums in Magdeburg besteht aktuell hierzulande keine Notwendigkeit, die Verkehrsregeln vor Schulen zu verschärfen. Die Tempo-30-Zonen an und in der Nähe von Schulen würden ausreichen und hätten sich langfristig bewährt, teilte ein Sprecher auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit. Ähnliche Maßnahmen wie in NRW oder Dresden seien nicht geplant.
Kommunen würden gern selbst entscheiden
Für die Zukunft wäre es wünschenswert, so Küper, dass die Städte und Gemeinden "die volle Entscheidungsfreiheit erhalten, um vor Ort selbst festlegen zu können, an welchen Unfallschwerpunkten zum Beispiel Tempo 30 geboten ist." Damit meint Küper nicht nur die Kommunalstraßen. Auch auf Bundes- und Durchfahrtstraßen sollten die Kommunen entscheiden dürfen. Gerade für Schulen und Kindergärten könnten so individuelle Konzepte gefunden werden, um problematische Situationen zu entschärfen.
Um die Schülerinnen und Schüler jetzt schon besser schützen zu können, würden beispielsweise Ordnungsamt, Polizei und gegebenenfalls auch Schülerlotsen eingesetzt. "Meist finden solche Aktionen zu Beginn eines Schuljahres statt, um Schüler und Eltern entsprechend zu sensibilisieren", so Küper.
MDR (Moritz Arand)
Dab am 25.02.2024
Aus Sicht von Rettungsdiensten und Feuerwehren, sind diese Elterntaxis eine Behinderung Ihrer Arbeit...Auch das Verhalten mancher Eltern, ist mehr als Fragwürdig...Da werden bewusst gekennzeichnete Aufstellplätze Feuerwehr,Rettungswege blockiert.Aber auch viele Anwohner und Firmen sind mehr als genervt, wenn Ihre Zufahrten Zugeparkt werden...Daher habe ich nur Verständnis, für Eltern,die Ihre Kinder aus dem ländlichen Raum zur Schule bringen. Da dort bedauerlicherweise die Landesregierung von LSA ,viele Schulen geschlossen hat.Bei einer Fahrzeit von bis zu 2 Stunden, für diese Schüler pro Richtung,und auch Überfüllter Buse.Bleibt nur der Fahrdienst innerhalb der Familien...Die Landesregierung von LSA wird nie eine Plausible Regelung finden.
steka am 24.02.2024
Und wie sieht die aktuelle Schulpolitik in Halle aus ? Da werden neue Schulen an Standorten gebaut ohne geeignete ÖPNV-Anbidung wie die Evangelische Grundschule am Gimritzer Damm in Halle oder IGS Am Planetarium. Wie sollen die kinder pünktlich dort hin kommen ohne Elterntaxi ? zu DDR-Zeiten wurden die Schulen dort gebaut , wo auch gewohnt wurde und nicht auf der grünen Wiese wo grademal der Baugrund besonders billig war. .
steka am 24.02.2024
Verstehe die ganze Diskusion nicht. Für meine Kinder und auch Enkelkinder gabs früh den Schulbus und für den Heimweg zu Fuß oder Straßenbahn.
Oder geht es hier um weit mehr, presige alter mercedes gegen neuen SUV ?