Robert Hanauska, Leiter des Technikums für Nahrungsmittelzubereitung der Hochschule Anhalt, stellt ein Blech mit Algenbroten in den Backofen.
An der Hochschule Anhalt wird mit Algen geforscht. Das nutzt auch Unternehmen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Klaus-Dietmar Gabbert

Netzwerk Hochschulen forschen für Unternehmen: Zusammenarbeit weiter gesichert

20. August 2024, 13:41 Uhr

In Sachsen-Anhalt gibt es viele mittelständische Unternehmen, die keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen haben. Deshalb arbeiten sie beispielsweise auf Gebieten wie Robotik und Chemie mit den Hochschulen im Land zusammen – und das bereits seit knapp 20 Jahren. Die Finanzierung ist nun für die nächsten Jahre gesichert.

Sachsen-Anhalts Hochschulen und Unternehmen haben in den vergangenen 18 Jahren gemeinsam mehr als 1.000 Forschungsprojekte umgesetzt. Grundlage dafür ist ein Netzwerk namens KAT (Kompetenznetzwerk für Angewandte und Transferorientierte Forschung), dessen Finanzierung nun bis zum Jahr 2027 gesichert ist.

Die Hochschulen im Netzwerk Beteiligt am Netzwerk KAT sind die Hochschulen Anhalt, Magdeburg-Stendal, Harz und Merseburg.

Der auf Logistik spezialisierte Wirtschaftswissenschaftler der Hochschule Anhalt, Markus Holz, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Netzwerk habe sich auf die Themen Robotik, Leichtbau, Chemie und Algenbiotechnologie spezialisiert. Die Forschungen kämen vor allem mittelständischen Unternehmen zugute.

Wir bündeln den Grünen Wasserstoff in Merseburg, den Leichtbau in Stendal und die Algenbiotechnologie an der Hochschule Anhalt in Bernburg

Prof. Markus Holz Hochschule Anhalt

Wissenschaftler Holz betonte, dass das Netzwerk keine Forschung zum Selbstzweck betreibe, sondern eng mit Unternehmen zusammenarbeite. "Wir bündeln den Grünen Wasserstoff in Merseburg, den Leichtbau an der Hoschschule Magdeburg-Stendal und die Algenbiotechnologie an der Hochschule Anhalt hier in Bernburg." Seit seinem Bestehen habe das Netzwerk fast 50 Millionen Euro Fördermittel erhalten.

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Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt haben für ihr Forschungsnetzwerk KAT fast 20 Millionen Euro bekommen. Die Arbeit des Netzwerkes ist durch das Fördergeld bis zum Jahr 2027 gesichert.

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Mittelständische Unternehmen profitieren

Nach Angaben des Wissenschaftsministeriums bekommen die Hochschulen Anhalt, Magdeburg-Stendal, Merseburg und Harz nun weitere 19,8 Millionen Euro, damit die Zusammenarbeit mit Unternehmen auch in den kommenden vier Jahren fortgesetzt werden kann. Das Geld stammt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Landes.

Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir haben in unserem Bundesland sehr viele mittelständische Unternehmen, die keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen haben." Das Forschungsnetzwerk KAT schließe diese Lücke.

Armin Willingmann (SPD), Wissenschaftsminister von Sachsen-Anhalt
Armin Willingmann betont die Unterstützung für mittelständische Unternehmen durch das KAT. Bildrechte: picture alliance/dpa | Ronny Hartmann

Allein im Jahr 2022 seien 125 Projekte zwischen Unternehmen und den Hochschulen realisiert worden. Den Unternehmen hätten sie neue Produkte und verbesserte Prozesse gebracht, den Hochschulen zusätzliche Drittmittel in Höhe von 3,2 Millionen Euro. Willingmann sprach von einem Beleg dafür, dass Wissenschaft und Wirtschaft sehr erfolgreich zusammenarbeiten.

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dpa, MDR (Stephan Schulz, Christoph Dziedo)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 19. August 2024 | 19:00 Uhr

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