Waldbrandgefahr Harzer Schmalspurbahnen wollen gegen Brandursachen vorgehen
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07. Mai 2024, 17:18 Uhr
Um mehr gegen Ursachen für Waldbrände im Harz zu tun, wollen die Harzer Schmalspurbahnen mehr Personal einsetzen. Außerdem sollen die Loks öfter gewartet werden. Das ist bei einem Treffen am Dienstag herausgekommen.
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- Die Harzer Schmalspurbahnen verstärken eigenen Angaben zufolge ihre Maßnahmen gegen Ursachen für Waldbrände.
- Unter anderem sollen die Funkenfänger in den Dampflokomotiven engmaschiger werden.
- Dass weitere Maßnahmen bereits greifen, wurde beim ersten großen Waldbrand der Saison auf dem Brocken in der vergangenen Woche deutlich.
Die Harzer Schmalspurbahnen wollen verstärkt gegen mögliche Waldbrandursachen vorgehen. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der Stadt Wernigerode, Feuerwehr und Harzer Schmalspurbahnen am Dienstag. Sie hatten sich zur Auswertung des Waldbrandes getroffen, der in der vergangenen Woche ausgebrochen war.
Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (SPD) sagte MDR SACHSEN-ANHALT, die Verantwortlichen der Harzer Schmalspurbahnen würden bei heißen Temperaturen mehr Personal einsetzen wollen. Es soll in den Zügen das Verhalten der Fahrgäste im Blick behalten und verhindern, dass Zigarettenkippen aus den Waggons in die Natur fliegen. Außerdem soll das Sicherheitspersonal auch mögliche Brände melden.
Funkenfänger sollen engmaschiger werden
Als weiterer Brandschutz sind die Funkenfänger an den Loks verbessert worden. Wie HSB-Sprecher Dirk Bahnsen MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, ist das verbaute Drahtgewebe nun deutlich engmaschiger, damit Funken schlechter entweichen können. "Diese technische Optimierung ist kein Schuldbekenntnis. Wir sehen uns als Kooperationspartner auf dem Weg zur Lösung".
Diese technische Optimierung ist kein Schuldbekenntnis. Wir sehen uns als Kooperationspartner auf dem Weg zur Lösung.
Oberbürgermeister Kascha sagte, dass die Regelung, den Lokverkehr zum Brocken bei Waldbrandgefahrenstufe 5 einzustellen, weiter erhalten bleiben solle.
Kascha lobte zudem die Entwicklung und auch die Zusammenarbeit zwischen der HSB und der Feuerwehr. So seien etwa am vergangenen Mittwoch (01.05.) Kesselwagen mit Wasser zum Einsatz gekommen und auch ein für die Feuerwehr hergerichteter Waggon mit Geräten stand bereit.
Am 1. Mai hatten am Brocken im Bereich Königsberg 10.000 Quadratmeter gebrannt. In diesem Bereich hatten die Einsatzkräfte 2022 mehrere Tage gegen einen Großbrand gekämpft.
MDR (Michel Holzberger, Linus-Benedikt Zosel, Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 07. Mai 2024 | 16:30 Uhr
MineJo_77 vor 46 Wochen
Dass die Loks und co an sich nicht die Ursache sind, ist klar. Dennoch schön dass die HSB dort nochmal sicher gehen möchte.
Ich finde es aber höchst suspekt, dass die meisten Brände am Königsberg, bzw. zwischen DAH und Brocken, entstehen...
der Harzgeist vor 46 Wochen
Über den Wartungszustand der Loks maße ich mir kein Urteil an, denn ich habe keine Qualifikation dafür. Auch die Personale kennen die Regeln für die Bedienung der Maschinen und zur Brandverhütung. Was aber eine sehr wahrscheinliche Ursache für Brände entlang der Strecke sein wird sind die Nikotinabhängigen, für die eine Fahrt zum Brocken einen kalten Entzug bedeutet. Und dann fliegen eben die Kippen in die Botanik, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen.
Pattel vor 46 Wochen
Natürlich liegt das nicht an der schlechten Wartung,würde ich auch behaupten.
Der mögliche defekte Funkenkorb ist das eine ,die Maschenweite das andere dazu der schlechte Aschkasten usw.