
Saisonende Winter ade: Skisaison im Erzgebirge und Vogtland durchwachsen
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18. März 2025, 17:49 Uhr
Am Freitag ist Frühlingsanfang. Damit ist für die Skigebiete im Vogtland und dem Erzgebirge der Winter "Schnee von gestern". Im Vogtland fällt die Bilanz der vergangenen Monate gemischt aus. Gerade für die Langläufer fehlte der nötige Schnee, während die künstlich beschneiten Abfahrtspisten Tausende Skifahrer an den Hang lockten.
Schöneck gilt im Vogtland als schneesicher und ist längst kein Geheimtipp mehr für Wintersportler. Auch in diesem Jahr ist man in der Skiwelt Schöneck mit der Saison zufrieden, sagt Tourismuschefin Jennifer Braun. "Vor allem die Angebote für Familien haben funktioniert."
Besonders hoch frequentiert sei das gesamte Kindergebiet gewesen. "Wir hatten viele Gäste im neuen Skiverleih, wir hatten tolle, ausgebuchte Skikurse. Das war top, besonders im Anfänger- und Kinderbereich."
Gästezahlen hinter Erwartungen zurück
Allerdings blieb nach Angaben der Dienstleistungs- und Tourismus GmbH Schöneck (DLT) die Zahl der Skifahrerinnen und Skifahrer hinter den Erwartungen zurück. Etwa 11.000 Gäste wurden demnach an den Liften gezählt. Und das, obwohl die Hänge in Schöneck über Wochen bestens präpariert waren, wie Tourismuschefin Braun sagt.
"Wir hatten dieses Jahr eine durchgängige, aber späte Saison. Wir sind erst im Januar gestartet." Die Pistenbedingungen seien - ebenso wie die Temperaturen - zum Skifahren perfekt gewesen.
"Alle Pisten waren geöffnet. Trotzdem waren wenig Gäste in der Skisaison da, obwohl wir tolles Wetter hatten." Die Ferien seien gut gewesen wie in jedem Jahr, gerade die Winterferien in Berlin. "Das ist einfach unser Zugpferd in der Saison."
Langläufer hatten mangels Schnee das Nachsehen
Besonders bitter war der Winter aus Sicht der Langläufer und Skiwanderer. Das mache sich auch bei der Zahl der Übernachtungen im gesamten oberen Vogtland bemerkbar, sagt Dorina Wießner vom Tourismusverband Vogtland.
"Wir haben dazu unsere Unterkünfte im oberen Vogtland befragt. Einzelne Betriebe waren gut ausgelastet. Viele empfanden die Saison aber als eher durchwachsen und schlecht." Insgesamt habe zu wenig Schnee gelegen, um zu Rodeln oder Langlauf zu machen.
Das sei gerade für die Familien, die nicht im Alpinski-Bereich unterwegs seien, ein Problem. "Damit verbundene kurzfristige Stornierungen wurden von unseren Gastgebern als das größte Problem dargestellt", sagt Wießner.
Überall im Vogtland laufen derzeit die Vorbereitungen auf die touristische Sommersaison. Hier stehen wieder Wandern und Radfahren im Mittelpunkt. Zu Ostern soll dann zum Beispiel auch der Skilift in Schöneck wieder öffnen – dann für die Mountainbiker, die sich in der Bike Welt auf verschiedenen Abfahrtstrecken den Hang hinunter stürzen können.
Eibenstock: Kein Schnee, aber 99 schneesichere Tage am Hang
Auch in Eibenstock war Schnee in diesem Winter Mangelware. Doch auch dort hat Frau Holle schon lange Konkurrenz durch Beschneiungsanlagen bekommen. Die Saison sei in der dortigen Skiarena ziemlich gut gelaufen, sagt Betreiber Stefan Uhlmann. "Für viele war es ein Winter ohne Schnee, weil es sehr sehr wenig Niederschlag von oben gab. Die Kälte war aber da."
Am Anfang sei nur der sogenannte Zauberteppich für eine Woche geöffnet gewesen. "Dann kam die Kälte. Wenn man jetzt zurückblickt, hatten wir 99 Betriebstage am Stück", sagt Uhlmann. "Dass man eine so lange Zeit durchfahren kann, ist sehr selten." Deswegen könne man von einem sehr guten Winter sprechen. "Wir konnten ordentlich Schnee machen, daher gab es einen sehr guten Skibetrieb." Seit Montag werde nun die Sommersaison vorbereitet.
MDR (tfr/bsc)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Chemnitz | 18. März 2025 | 16:30 Uhr