Schenkung von Dresdner SammlerFestung Königstein bekommt wertvolle Kunstsammlung
Der Dresdner Kunstsammler Wolfgang Donath hat der Festung Königstein am Mittwoch eine umfangreiche Sammlung geschenkt. Der 78-jährige Dresdner will sie so dauerhaft bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Sammlung umfasst Kunstartefakte wie Porzellane, Uhren, Skulpturen, Möbel und einige wertvolle Bilder.
- Die Schenkung für die Festung Königstein enthält unter anderem alte Bildnisse von sächsischen Wahrzeichen.
- Der Kunstsammler Wolfgang Donath ist ein langjähriger Sammler.
- Erste Teile der der Sammlung sollen im Sommer 2024 präsentiert werden.
Einen großen Glücksfall nennt der Geschäftsführer der Festung Königstein, André Thieme, die Schenkung des Dresdner Kunstsammlers Wolfgang Donath. Er sagte dem MDR, dass es sich um insgesamt 500 Objekte handle – darunter Porzellane, Uhren, Skulpturen und Möbel. "Das Herzstück sind die circa 200 Gemälde, vor allem sächsische Motive aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert."
Das ist ein unglaublicher Schatz!
André Thieme, Geschäftsführer der Festung Königstein
Gemälde vom historischen Sachsen
Unter den Gemälden befindet sich laut Thieme zum Beispiel "Elbblick auf Meißen" (ungefähr 1750) von Johann Alexander Thiede. Dies sei das wertvollste Bild der Sammlung.
"Es sind auch Bilder dabei, die historische Aussagekraft besitzen", schwärmt der Geschäftsführer der Festung Königstein. So seien zum Beispiel die Semperoper vor dem Brand 1869, die Augustusbrücke und das noch unbefestigte Terrassenufer um 1905 zu bestaunen. Ein Bild zeige die Albrechtsburg Meißen, als sie noch Porzellanmanufaktur war - mit rauchenden Schloten. Auch ein historisches Bild von der Festung Königstein befindet sich demnach unter den Gemälden.
Von Kindheit an ein Sammler
Der 78-jährige Donath hat am Mittwochvormittag seinen wertvollen Besitz der Festung Königstein offiziell übergeben. Er wolle damit seine Sammlung dauerhaft bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich machen, heißt es zur Begründung. Für die Schenkung wurde eigens die Kunststiftung Wolfgang Donath eingerichtet.
Wolfgang Donath hegte den Angaben des Museums zufolge schon lange den Wunsch, seine Bilder öffentlich zugänglich zu machen. Begonnen habe seine Sammelleidenschaft bereits in der Kindheit. Er liebe das Schöngeistige ebenso wie seine Heimat Sachsen. In den Gemälden habe er beides vereint gefunden, schreibt die Festung Königstein in einer Mitteilung.
Sonderschau zur Sammlung 2024
Laut Thieme gab es im Vorhinein mehrere Gespräche zwischen der Festung Königstein und dem Sammler über die Aufbewahrung und Präsentation der Kunstwerke. "Wolfgang Donath fühlte vor allem, dass die Sammlung bei uns dauerhaft in gute Hände gesichert übergegangen ist", so Thieme. Bisher hatte Donath seine gesammelten Werke den Angaben zufolge in seiner Wohnung in Dresden aufbewahrt. Über Monate hinweg sondierten Spezialisten die Bilder und brachten bisher 167 Gemälde auf den Tafelberg.
So wird sie den Angaben zufolge nach der ersten Präsentation am Mittwoch nun im Depot der Bergfestung begutachtet, sortiert und restauriert. Erste Teile sollen ab Sommer 2024 in einer Sonderausstellung auf der Festung Königstein zu besichtigen sein. Neben Gemälden sollen auch Meissener Porzellane, antike Kaminuhren, Vitrinen und Kleinmöbel aus der zweiten Rokokozeit um 1860 sowie Bronzeskulpturen antiker Künstler aus der Sammlung zu sehen sein.
Quellen: MDR Sachsen (Andrea Hill), Festung Königstein
redaktionelle Bearbeitung: bh
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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | Kultur kompakt | 13. September 2023 | 07:30 Uhr