Chemnitzer Viadukt
Das mehr als 100 Jahre alte Eisenbahnviadukt in Chemnitz hat den Sonderpreis des Deutschen Brückenbaupreises erhalten. Bildrechte: Deutsche Bahn AG

Herausragende Ingenieur-LeistungenDeutscher Brückenbaupreis: Sonderpreis für Meisterstück in Chemnitz

19. März 2025, 21:55 Uhr

Alle zwei Jahre werden mit dem Deutschen Brückenbaupreis herausragende Ingenieurleistungen im Brückenbau gewürdigt. Der Sonderpreis in der Kategorie "Denkmal" geht an ein Eisenbahnviadukt in Chemnitz. Über einen der Hauptpreise können sich Preisträger aus Thüringen freuen.

Das Eisenbahnviadukt in Chemnitz hat den Deutschen Brückenbaupreis bekommen. Wie die Bundesingenieurkammer mitteilte, hat die Brücke den Sonderpreis in der Kategorie "Denkmal" erhalten. Die Jury lobte den nahezu vollständigen Erhalt der Überbauten, Bogentragwerke und Stützenportale.

Was ist der Deutsche Brückenbaupreis?- Mit dem Deutschen Brückenbaupreis werden herausragende Ingenieurleistungen im Brückenbau gewürdigt und deren Bedeutung für die Baukultur herausgestellt.
- Alle zwei Jahre wird der Preis für ein fertiggestelltes Brückenbauwerk in jeweils zwei Kategorien vergeben.
- Der 2006 vom Verband Beratender Ingenieure und der  ausgelobte Preis zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen für Bauingenieurinnen und Bauingenieure bundesweit.
- Schirmherr des Ganzen ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.Bundesingenieurkammer

Jury lobt Verbindung von Alt und Neu

In der Jury-Begründung hieß es weiter, dass bei der Instandsetzung des 275 Meter langen und mehr als 100 Jahre alten Viadukts moderne Bauteile nachhaltig und zeitgemäß integriert wurden. Und weiter: "Eine höchst anspruchsvolle Ingenieuraufgabe wurde in vorbildlicher Weise gelöst und ein nachhaltiges Beispiel für die Erhaltung identitätsstiftender Baudenkmäler geschaffen."

Dipl.-Ing. Steffen Oertel von KREBS+KIEFER und Dipl.-Ing. (FH) Sandra Christein von der DB InfraGO erhalten den Sonderpreis Denkmal für das Chemnitzer Viadukt.
Steffen Oertel (3.v.l.) von der Ingenieurfirma Krebs + Kiefer und Sandra Christein von der DB InfraGO erhalten den Sonderpreis Denkmal für das Chemnitzer Viadukt. Bildrechte: André Wirsig

Ein komplexes Meisterstück der Erhaltungskunst als Brückenschlag zwischen gestern und heute

Jury des Deutschen Brückebaupreises

Das 275 m lange Brückenbauwerk – ein wichtiger Abschnitt der Sachsen-Franken-Magistrale – wurde zwischen 1901 und 1909 aus genietetem Flussstahl errichtet. Es überführte ursprünglich vier parallele Gleise über den Fluss Chemnitz. Zwischen 2022 und 2024 wurde die Brücke aufwändig saniert.

Die Jury lobte den großflächigen Erhalt alter Bausubstanz bei der Instandsetzung des Brückenbauwerkes. Bildrechte: IMAGO / Sylvio Dittrich

Bastionskronenpfad in Erfurt erhält Hauptauszeichung

In einer der beiden Hauptkategorien des Deutschen Brückenbaupreises kann sich Thüringen über eine Auszeichnung freuen. Die Jury verlieh den Preis in der Kategorie "Fuß- und Radwegbrücken" an den Bastionskronenpfad Petersberg in Erfurt.

Die besondere Verbindung des Bastionskronenpfads in Erfurt mit seiner historischen Umgebung hat die Jury besonders hervorgehoben. Bildrechte: Steven Neukirch

Das Bauwerk verbinde Denkmalpflege mit moderner Ingenieurbaukunst, urteilt die Jury. Im historischen Umfeld der Festung hätten die Ingenieure ein "beeindruckendes Touristen-Highlight" geschaffen, das einen "spannenden Dialog zwischen Alt und Neu" herstelle. Hervorgehoben wurden dabei die "feine Balance" und die "elegante Schlankheit" der Konstruktion.

Ludolf Krontal (3.v.l) und Falk Hoffmann-Berling (3.v.r.) vom Ingenieurbüro Marx Krontal Partner haben den Deutschen Brückenbaupreis 2025 für den Bastionskronenpfad Petersberg Erfurt in der Kategorie "Fuß- und Radwegbrücken" erhalten. Bildrechte: André Wirsig

  • Der Bastionskronenpfad ist eine Fußgängerbrücke auf der Zitadelle Petersberg in Erfurt.
  • Die Brücke verbindet in 13,5 Meter Höhe die Bastionen Kilian und Martin. 
  • Diese Stahlbrücke ist 108 Meter lang und wurde im Jahr 2023 errichtet.

Historische Bausubstanz und moderne Lösungen des 21. Jahrhunderts in perfekter Harmonie!

Jury des Deutschen Brückebaupreises

Grenzbrücke zwischen Deutschland und Polen ausgezeichnet

In der zweiten Hauptkategorie "Straßen- und Eisenbahnbrücken" bekam die Oderbrücke von Küstrin in Brandenburg eine Ehrung. Die 290 Meter lange Grenzbrücke zwischen Deutschland und Polen ist nach Ansicht der Jury nicht nur "ein ingenieurtechnisches Meisterwerk". Das Bauwerk verbinde Moderne und Eleganz mit Effizienz.

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MDR (phb/kk)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 20. März 2025 | 09:30 Uhr

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