Gürteltiere im Dresdner Zoo
Das Weibchen mit dem Namen "Brosche" (r.) ist hier mit seiner Mutter zu sehen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Gefährdete Spezies Gürteltiernachwuchs im Dresdner Zoo muss bald ausziehen

12. Februar 2025, 05:00 Uhr

Im Dresdner Zoo ist das jüngste, im Oktober geborene Kugelgürteltier der Öffentlichkeit präsentiert worden. Das Weibchen mit dem Namen "Brosche" ist bereits das dritte Kind der Gürteltier-Eltern Gurt und Bu.

Im Dresdner Zoo gibt es Gürteltiernachwuchs. Das Jungtier Brosche kam bereits am 1. Oktober zur Welt, wie Thomas Brockmann, Leiter für Artenschutz und Umweltbildung im Zoo Dresden, sagte. Kugelgürteltiermännchen Gurt und Weibchen Bu sind demnach bereits erfahrene Eltern. "Wir haben regelmäßig Nachzuchten", sagte Brockmann. Das klappe sehr, sehr gut.

Die südlichen Kugelgürteltiere, deren Bestand als potenziell gefährdet gilt, leben in der Natur in den Graslandschaften im nördlichen Argentinien und südlichen Brasilien, wie Hoffmann erläutert. "Sie brauchen es tropisch warm." Der sächsische Winter wäre den Tieren zu kalt, daher sind sie in Dresden im Warmhaus untergebracht.

Nachwuchs ist bei Geburt so groß wie ein Tischtennisball

Bei der Art handelt es sich um Einzelgänger, zur Paarung werden Männchen Gurt und Weibchen Bu aber zusammengesetzt, wie Brockmann erklärt. Vor der Geburt wird das Männchen separiert, um das Jungtier zu schützen - denn wenn es zur Welt kommt, ist es so groß wie ein Tischtennisball und sein Knochenpanzer noch weich. "Der Vater würde wahrscheinlich das Jungtier anknabbern", so Brockmann.

Wenn die Jungtiere mit etwa einem halben Jahr ein Gewicht von knapp über einem Kilo erreicht haben, verlassen sie Dresden. Mit ihren fast viereinhalb Monaten wiegt Brosche aktuell gut rund 900 Gramm, für sie geht es bald nach Karlsruhe. Dort soll das junge Weibchen dann selbst die Zucht unterstützen. 

Ihr Lebensraum schwindet zunehmend durch landwirtschaftliche Nutzungen und den Abbau von Rohstoffen wie seltenen Erben, Mineralien oder Metallen, wie Brockmann erläutert. Es gebe kaum noch zusammenhängenden Lebensraum, gerade Straßen würden diesen durchschneiden. Gürteltiere seien wie Igel oft anfällig dafür im Straßenverkehr überfahren zu werden, sagte Brockmann. Das bedroht den Bestand zunehmend. Bei Gefahr rollen sie sich demnach zur Kugel zusammen.

dpa,MDR (olei)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSENSPIEGEL | 12. Februar 2025 | 19:00 Uhr

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