
Kommunalwahl Henrik Simon wird neuer Oberbürgermeister der Stadt Torgau
Hauptinhalt
18. Juli 2022, 20:14 Uhr
In Torgau ist am Sonntag die Entscheidung beim zweiten Wahlgang zur Wahl des Oberbürgermeisters gefallen. Der parteilose Kandidat Henrik Simon setzte sich gegen die bisherige Amtsinhaberin Romina Barth durch. Die CDU-Politikerin war seit 2015 Stadtoberhaupt in Torgau.
Die Stadt Torgau im Landkreis Nordsachsen bekommt einen neuen Oberbürgermeister. Beim zweiten Wahlgang am Sonntag hat sich der parteilose Kandidat Henrik Simon gegen die bisherige Amtsinhaberin Romina Barth (CDU) durchgesetzt. Laut vorläufigem Endergebnis erhielt Simon 4.434 der abgegebenen Stimmen. Das entspricht 55,8 Prozent. Für Barth machten 3.512 Bürgerinnen und Bürger von Torgau ihr Kreuz. Das entspricht 44,2 Prozent der Stimmen. Insgesamt 7.946 gültige Stimmen wurden laut Wahlausschuss abgegeben.
Simon hängt Barth um mehr als zehn Prozentpunkte ab
Im Vergleich zum ersten Wahlgang fiel das Wahlergebnis dieses Mal deutlicher aus: Mehr als zehn Prozent trennen die beiden Kandidaten. Henrik Simon zeigte sich positiv überrascht von seinem Sieg: "Ich freue mich riesig und bin dankbar für den Vertrauensvorschuss, den ich von den Torgauerinnen und Torgauern bekommen habe", sagte er im Gespräch mit MDR SACHSEN am Abend. Er sei überrascht, dass das Ergebnis so deutlich ausgefallen ist und habe mit einem wesentlich knapperen Ergebnis gerechnet.
Bekämpfung des Ärztemangels als großes Thema
Simon wolle vor allem den Ärztemangel angehen. "Nur wenn wir eine vernünftige Ärzteversorgung im ländlichen Raum haben, ist es auch möglich, junge Familien zu locken, die dann vielleicht von Leipzig nach Torgau ziehen", sagte das designierte Stadtoberhaupt weiter.
Ich bin überrascht, dass das Ergebnis so deutlich ausgefallen ist. Ich hätte mit einem wesentlich knapperen Ergebnis gerechnet.
Romina Barth froh über wiedergewonnene Freiheit
Die abgewählte Romina Barth beglückwünschte den neuen Oberbürgermeister zu seinem Sieg. Im Gespräch mit MDR SACHSEN sagte sie, der Ausgang der Wahl sei ein befreiendes Gefühl. Die Enttäuschung sei nicht groß und es überwiege ihre Freude, nun ihre Freiheit und ihr Leben zurückzuerhalten. Das Oberbürgermeisteramt sei ein aufopferungsvoller und belastender Job und der jüngste Wahlkampf unterirdisch gewesen, sagte sie noch am Sonntagabend.
Romina Barth sitzt seit 2014 für die CDU-Fraktion im Torgauer Stadtrat und wurde 2015 zur Oberbürgermeisterin gewählt. In den vergangenen Wochen stand sie vor allem wegen des Vorwurfs der Befangenheit bezüglich eines Gehweges in Graditz in der Kritik. Auch sah sie sich einer Schmutzkampagne bei Facebook ausgesetzt.
Keine absolute Mehrheit im ersten Wahlgang Anfang Juli
Der zweite Wahlgang am Sonntag war notwendig geworden, weil im ersten Wahlgang am 3. Juli weder die bisherige Amtsinhaberin noch ihre beiden Gegenkandidaten die absolute Mehrheit erlangten. Laut damaligem Wahlergebnis kam die CDU-Kandidatin und Amtsinhaberin Romina Barth auf 47 Prozent der Stimmen, Einzelbewerber Henrik Simon auf 43 Prozent und der Kandidat der Linken, Michael Bagusat-Sehrt auf neun Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 45,4 Prozent.
In Torgau leben rund 20.000 Menschen. Die Große Kreisstadt an der Elbe ist zugleich Verwaltungssitz vom Landkreis Nordsachsen. Derzeit findet in Torgau die Sächsische Landesgartenschau statt.
MDR (sme,ltt,cnj)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 17. Juli 2022 | 19:00 Uhr