Züge stehen auf den Gleisen in der Nähe des Hauptbahnhofs München
Die Züge fahren wieder. Die Lokführergewerkschaft GDL hat am frühen Mittwochmorgen ihren 24-stündigen Streik beendet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Tarifkonflikt GDL-Streik bei Bahn beendet, Streik bei Lufthansa in München

13. März 2024, 05:40 Uhr

Wer zwischen Dienstag und Mittwoch mit dem Zug auf Reisen gehen wollte, hatte es schwer. Die Lokführer der Gewerkschaft GDL war in einen 24-stündigen Warnstreik gegangen. In Sachsen gab es ein Grundangebot auf der Schiene.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat am frühen Mittwochmorgen ihren 24-stündigen Streik bei der Deutschen Bahn beendet. Im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr werde wieder das normale Zugangebot fahren, teilte die Bahn mit. Kunden sollten sich aber vor Reiseantritt nochmals über ihre Verbindung informieren. 

In den kommenden Wochen drohen weitere Streiks, da der Tarifkonflikt zwischen GDL und Bahn festgefahren ist. Zusätzlich zu den Lokführern hatten am Dienstag auch die Flugbegleiter der Lufthansa gestreikt. Betroffen waren rund 600 Abflüge aus Frankfurt am Main. Am Mittwoch will das Kabinenpersonal in München rund 400 Abflüge der Lufthansa bestreiken.

Rückblick auf den Streik am Dienstag

Pendler und Reisende mussten sich am Dienstag wieder auf Einschränkungen einstellen. Die Lokführer der Gewerkschaft GDL befanden sich seit 2 Uhr im Streik, der Personenverkehr stand weitgehend still. Hintergrund des Ausstands sind die Tarifkonflikte um höhere Löhne.

Welche Auswirkungen hatte der Streik auf den Bahnverkehr?

Laut Bahn gab es starke Einschränkungen im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr in Sachsen. "Obwohl der Streik so kurzfristig angekündigt wurde, ist es gelungen, ein Grundangebot mit vereinzelten Verbindungen aufzubauen", sagte eine Bahnsprecherin. Die entsprechenden Züge und Verbindungen seien schrittweise in der Fahrplanauskunft auf der Internetseite der Bahn und im DB Navigator veröffentlicht worden.

Grundangebot und Kulanzregel der Bahn

Allgemein empfahl die Bahn allen Reisenden, sich vor Fahrtantritt über die geplante Verbindung zu informieren. Aus Kulanz bot die Bahn Reisenden an, ihre Tickets für Fahrten im Streikzeitraum zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben worden und Sitzplatzreservierungen könnten kostenfrei storniert werden.

Mitbewerber der Bahn erwarteten kaum Einschränkungen

Die Lokführer der Länderbahn (Trilex, Vogtlandbahn), der Mitteldeutschen Regiobahn, der City-Bahn Chemnitz, der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft in der Lausitz sowie der Erfurter Bahn und von Agilis im oberen Vogtland waren nicht zum Streik aufgerufen. Auch die Abelio-Züge von Leipzig Richtung Naumburg waren nicht direkt vom Streik betroffen. Zu Ausfällen konnte es aber überall kommen, wenn sich Beschäftigte der DB AG auf den Stellwerken am Ausstand beteiligten.

Tarifkonflikt spitzt sich weiter zu

Der Ausstand am Dienstag war bereits der sechste in der laufenden Tarifrunde. Ein Streik zuvor über 35 Stunden endete erst am Freitagmittag. Die Bahn hatte die GDL am Freitag zur Wiederaufnahme der Verhandlungen aufgefordert. Die Gewerkschaft hatte dem unter dem Vorbehalt zugestimmt, dass die Bahn ihr bis Sonntagabend um 18 Uhr ein neues Angebot unterbreite. Daraufhin teilte die Bahn mit, dass "Angebote und Lösungen direkt am Verhandlungstisch unterbreitet und erörtert werden könnten."

Auf die Forderung der GDL, vor Beginn der neuen Verhandlungen ein verbessertes Angebot vorzulegen, ging das Unternehmen nicht ein. Wie die GDL mitteilte, setze die Bahn damit die Provokation fort und zwinge die GDL, die Auseinandersetzung fortzusetzen.

Gericht entscheidet: GDL darf weiter streiken

Die Bahn hatte am Montag erfolglos versucht, den Streik noch gerichtlich stoppen zu lassen und ging gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main in Berufung. Das Hessische Landesarbeitsgericht bestätigte in zweiter Instanz am Dienstagmittag die Rechtmäßigkeit der Streiks, weshalb die GDL diese fortsetzen darf.

S-Bahn Richtung Dresden Flughafen
Bahnreisende müssen sich auf eine Vielzahl von Ausfällen einstellen und ihre Reisepläne ändern. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Volker Preußer

Auch Lufthansa-Kabinenpersonal im Streik

Neben der GDL hatte auch die Gewerkschaft Ufo das Kabinenpersonal der Lufthansa zum Streik aufgerufen. Wie die Mitteldeutsche Flughafen AG mitteilte, sorgte der Streik am Dienstag auch zu Flugausfällen an den Airports in Leipzig/Halle und Dresden.

MDR (lam/kk/ben)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 12. März 2024 | 19:00 Uhr

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