Patient und Arzt im Krankenhaus während einer Darmspiegelung.
Im vergangenen Jahr waren in Thüringen rund 110 Hausarztstellen unbesetzt. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Gesundheitsversorgung In Thüringen arbeiten so viele ausländische Ärzte wie noch nie

05. Februar 2025, 16:19 Uhr

Noch nie haben in Thüringen so viele ausländische Mediziner gearbeitet wie 2024. Seit Jahren wächst die Zahl stetig. Dennoch fehlen im Freistaat nach wie vor Ärztinnen und Ärzte, vor allem Haus- und Fachärzte.

In Thüringen ist die Zahl der ausländischen Mediziner auf ein Rekordhoch gestiegen. Laut Landesärztekammer waren Ende vergangenen Jahres 1.927 ausländische Ärztinnen und Ärzte in Thüringen tätig, 134 mehr als im Jahr zuvor. Vor zehn Jahren war es noch 1.306.

Die meisten von ihnen - etwa 1.500 - arbeiten in Krankenhäusern, was mehr als einem Viertel des gesamten ärztlichen Klinikpersonals in Thüringen entspricht. Der größte Teil der ausländischen Mediziner stammt demnach aus Syrien, gefolgt von Rumänien und der Ukraine.

Rund 10.000 Ärzte in Thüringen beschäftigt

Insgesamt waren in Thüringen zum Jahresende 9.929 Ärzte in Thüringen beschäftigt, fast 200 mehr als ein Jahr zuvor. Der leichte Anstieg sei damit zu begründen, dass der Trend zur Teilzeitarbeit anhält und in den Kliniken mehr Ärzte gebraucht werden.

5.613 Mediziner arbeiteten in Krankenhäusern, 3.760 in der ambulanten Versorgung, also Arztpraxen und medizinischen Versorgungszentren. Der öffentliche Gesundheitsdienst beschäftigte 250 Ärzte.

Haus- und Fachärzte fehlen weiterhin

Die Zahl der ambulant arbeitenden Ärzte ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und mit plus sechs sogar minimal gestiegen. Dennoch fehlen nach wie vor Ärzte, vor allem Haus- und Fachärzte, was teilweise zu langen Wartezeiten führt.

Laut Kassenärztlicher Vereinigung waren im vergangenen Jahr beispielsweise mehr als 110 Hausarztstellen unbesetzt, vor allem in den Regionen Eisenach, Gera und Hildburghausen. Sechs Jahre zuvor waren dagegen lediglich 43 Hausarztstellen vakant.

Ein Arzt hält die Hand einer Patientin. 3 min
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MDR (agh/jn)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 05. Februar 2025 | 16:00 Uhr

12 Kommentare

Anita L. vor 5 Wochen

Wofür wollen Sie von mir einen Beleg? Sie stellen die Behauptung auf. Sie sind in der Beweispflicht.
In dem von Ihnen verlinkten Artikel wird über eine Aktion berichtet, mit der die thüringischen Referendar_innen vermittels eines Briefes von der Regierung gebeten werden, im Bundesland zu bleiben. Und was hat das mit Ihren Behauptungen, Thüringen sei für Ärztinnen und Ärzte unattraktiv? Soll ich das jetzt so verstehen, dass der Brief zukünftige Lehrkräfte eher vergraulen würde und dass Ärzte und Ärztinnen auch so einen Brief erhalten hätten? Und deshalb jetzt flüchten müssen?
Oder kurz gesagt: Ihr verlinkter Artikel sagt nichts darüber, warum es in Thüringen zu wenig Fachpersonal gibt.

Anita L. vor 5 Wochen

Nein, das Filmskript gibt ganz bestimmt keine Realität wieder. Dass es aktuelle Themen, Motive und Geschehen zum Anlass nimmt und sie künstlerisch bearbeitet, bleibt davon völlig unberührt.

Freies Moria vor 5 Wochen

@Anita L.: Ja, einen Beleg hätte ich von Ihnen auch gern mal gesehen. Dann können wir ja diskutieren.
Hier ist jedenfalls der letzte Beleg in einer 20-jährigen Kette gleichlautender Meldungen: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/lehrer-mangel-regierung-100.html

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