Arbeitsmarkt Ministerpräsident Ramelow für schnellere Integration von Asylbewerbern
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15. Dezember 2023, 10:35 Uhr
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat sich für eine schnellere Integration von Asylbewerbern ausgesprochen, weil sie auf dem Arbeitsmarkt dringend gebraucht würden. Ramelow kritisierte gleichzeitig die derzeitige Verfahrensweise in Ausländerämtern. Dort lägen Anträge oft monatelang, ohne bearbeitet zu werden.
- Bodo Ramelow (Linke) hat sich für eine schnellere Integration von Asylbewerbern für den Arbeitsmarkt ausgesprochen.
- Ramelow kritisiert außerdem die Ausländerämter, die zu langsam arbeiteten.
- Der Ministerpräsident warnt vor Problemen in Pflegeeinrichtungen, wenn keine Zuwanderung stattfinde.
Angesichts des drohenden Fachkräftemangels hat sich Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) für eine schnellere Integration von Asylbewerbern ausgesprochen: "Wir erleben jetzt schon, dass erste Schulbuslinien ausfallen, weil der Busfahrer nicht da ist", sagte Ramelow MDR AKTUELL. Man werde bald in vielen Bereichen an den Leistungsgrenzen angekommen sein. "Wir brauchen Menschen, die mit der Motivation in der Qualifikation auch tätig sein dürfen", sagte Ramelow.
Wenn beispielsweise Lkw-Fahrer mit kasachischem Pass auf polnischen Lastern durch Deutschland führen, mit ihrem Führerschein aber nicht deutsche Lkw oder Busse fahren dürften, dann tue man sich keinen Gefallen, sagte der Ministerpräsident.
Ramelow: Ausländerämter zu langsam
Ramelow kritisierte zudem die Arbeit der Ausländerämter. Dort lägen viele Anträge oft monatelang, ohne bearbeitet zu werden. "Dabei sind das Menschen, die wir dringend brauchen, die dringend den Rechtsstatus wechseln müssen, damit sie dann als deutsche Staatsbürger mit dem Ausländeramt nichts mehr zu tun haben." Es gehe nicht, wenn beispielsweise die Stadt Erfurt zwölf Monate benötige, um ein erstes Vorgespräch über eine Einbürgerung zu führen. "Das ist kein guter Zustand", sagte Ramelow.
Wenn keine Zuwanderung stattfinde, werde es massive Probleme in Pflegeeinrichtungen und in vielen anderen Bereichen geben, mahnte Ramelow. Dies sei jetzt schon sichtbar: "Ich sehe genügend Personal, das wir gewinnen könnten. Da müssen wir aufhören, dass Menschen, die bei uns als Geflüchtete angekommen sind, mit Arbeitsverboten belegt werden, sie also staatlicherseits daran gehindert werden, arbeiten zu gehen."
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Dezember 2023 | 06:06 Uhr
der Demokrat am 16.12.2023
Also ich denke man muss erst ein mal erkennen das für die hohen Flüchtlingszahlen nicht Herr Ramelow verantwortlich ist. Und das man diese Leute Flüchtlinge nennt weil sie geflüchtet sind. Sie sind aus ihrer Heimat geflüchtet obwohl sie die genauso lieben wie ein Deutscher. Und wenn man nachschaut wer eigentlich dafür verantwortlich ist das es so viele Flüchtlinge in Not und Elend auf der Welt gibt so muss man sagen ein deutscher Politiker garantiert nicht.
Sigrun am 16.12.2023
@hinter-dem-Regenbogen
Wenn Sie Zahlen suchen, das Internet steht Ihnen hierfür zur Verfügung. Ich schrieb von meiner Wahrnahme.
Woher das Geld kommt? So wie bei Deutschen kommt auch bei Geflüchteten in Arbeit das Geld vom Arbeitgeber, der Arbeitgeberin.
Woher kommt das Geld, wenn Deutsche eine Ausbildung machen? Das wissen Sie sicher. Gleiches gilt für Geflüchtete, die sich in Ausbildung befinden.
Auch wir Deutschen, die wir hier geboren sind, leben viele Jahre vom Sozialstaat. Wenn wir ein entsprechendes Alter erreichen, haben wir länger vom Sozialstaat gelebt, als dass wir diesem etwas zurückgegeben haben.
Und nein, auch ich werbe nicht um mehr Flüchtlinge in diesem Land. Wofür ich allerdings stehe ist, dass der Mensch ein Mensch ist und da wo sie oder er lebt eine Chance bekommen soll.
Anita L. am 16.12.2023
"Das sollten Sie gegenüber denen äussern, die dafür verantwortlich sind das in Orten wie Suhl oder Gera solche Menschen untergebracht werden!"
Da sprechen Sie etwas Wichtiges an, was ja auch immer wieder kritisiert wird, warum die Integration gerade von Asylbewerbern so schleppend verläuft: Die Menschen werden einfach nach Schema F irgendwo untergebracht anstatt dort, wo sie Arbeit bekommen. Denn selbst wenn die Arbeitgeber vor Ersteinrichtungen "Schlange stehen", wie Thommi Tulpe es überspitzt formuliert, darf der Asylbewerber trotzdem seine zugewiesene Residenz nicht verlassen und muss der potentielle Arbeitgeber im wortwörtlichen Sinn des Wortes mit leeren Händen wieder abziehen. Nicht sehr förderlich.